5.853

5.853

Moin, ich wäre dann auch wieder da.

Im vergangenen Jahr haben die Barocca, die Suzuki V-Strom 650, und ich das Unvereinigte Königreich unsicher gemacht – zumindest die Hauptinsel davon. Im Oktober 2022 kam dann irgendwie die Idee auf, das ich mir gerne auch die UK-Exklave Nordirland angucken würde, und am Besten auch gleich die Republik Irland.

Gesägt, tun getan: Ende Mai ging es los in die Niederlande, von dort auf ein Schiff nach England, dann nach Wales, dort wieder auf ein Schiff, dann einmal quer um und durch Irland und Nordirland, dann auf ein Schiff, und dann über Schottland und England und noch ein Schiff wieder zurück.

Die Barocca hat die insgesamt vier Schiffspassagen gehasst…

…aber auch ohne die Wege auf dem Wasser sind es dann immerhin 5.853 Straßenkilometer binnen 14 Tagen geworden. Länger unterwegs sein verbietet sich in UK und Umgebung schon aus Kostengründen, die Preise für Übernachtung und Verpflegung sind wirklich hoch.

Die Barocca hat auf der Tour ein rundes Jubiläum gefeiert: 100.000 km hat sie nun runter, bei 66.000 davon durfte ich dabei sein.


Dieses Mal bin ich NICHT auf der verkehrten Straßenseite gefahren und es gab weder Unfall noch Umfall. Blutdruck hatte ich trotzdem, denn die Iren fahren wie die allerletzen Schlafmützen: Gerne mal weniger als 40 km/h dort, wo 100 erlaubt ist. Oder sie fahren ganz normal und vergessen URPLÖTZLICH wo das Gaspedal ist und rollen nur noch dahin. Ich bin gerne zügig unterwegs, und diese Schlafmützigkeit, die Volkssport auf der grünen Insel zu sein scheint, macht mich rasend.

Apropos: Die “Grüne” Insel ist aktuell gar nicht grün, sondern stellenweise eher gelb. Es hat seit Dezember nicht mehr ordentlich geregnet, sagen die Einheimischen. “Why all the rain gear?”, fragte mich dann auch die Zöllnerin ganz verwundert, als sie die Barocca filzte. Irland, und in weiten Teilen auch Schottland, haben eine Winterdürre erlebt und leiden nun an Wassermangel. Kein Witz: In den sonst Niederschlagreichsten Gebieten Europas sind manche Flüsse nur Rinnsale und manche Seen nur noch Pfützen. Das macht mir Angst.

Kein Niederschlag bedeutet natürlich auf der anderen Seite: Gutes Wetter zum Moppedfahren und Dinge erkunden. Und erkundet habe ich Dinge. Und Orte.

Ich war in einer ziemlich großen Bücherei in Dublin, ich war im Knast, habe Esel im Donkey Sanctuary heimgesucht, bin über und auf Felsen geklettert und war am Entstehungsort der Titanic in Belfast. Außerdem habe ich es zum Falkirk Wheel geschafft, dank des freundlichen Hinweises von Leser Thom.

Irland hat sich dabei als das BESSERE UK rausgestellt. Es hat alle Quirkigkeiten, die man von Großbritannien kennt, inkl. der seltsamen Wasserhähne, der Over-engineerten Stromstecker, skurriler Menschen und uriger Pubs, verzichtet aber auf Fantasieneinheiten für Entfernungen und Geschwindigkeit und nutzt stattdessen das metrische System, und man kann in Euro bezahlen. Aber dazu später mehr. Dann erzähle ich auch, wie es war, in einem alten Bahnhof im Nirgendwo zu übernachten.

2023: 5.679
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2018: 6.737
2017: 5.908
2016: 6.605
2015: 5.479
2014: 7.187
2013: 6.853
2012: 4.557

9 Gedanken zu „5.853

  1. Weiß noch wie ich 2016 dachte, Brexit, schöne Scheiße, aber wenigstens wird Urlaub in UK dadurch langfristig billiger. Tja, das war wohl nichts. (Oder mein langfristig liegt noch in der Zukunft…)
    Wann Reisetagebuch?

  2. Moin,
    sehr schön, Urlaub in UK!
    Freue ich mich ja schon auf´s mitlesen.
    Das verkürzt mir doch hervorragend die 10 Wochen, die es noch bis zu unserem Start nach Schottland sind 🙂
    Von daher, spitz die Feder Silencer!
    Beste Grüße
    Falk

  3. Man langsam mit die junge Pferde, so schnell geht´s nicht mit Reisetagebuch. Der Sommer ist kurz und will für andere Dinge genutzt werden. Und es wird nur eines geben, wenn Frau Zimt wenigstens einen Kommentar abgibt 🙂

    Falk, Dir auf jeden Fall schon mal alles Gute für Schottland! Je weiter man nach Norden kommt, desto weniger nervige Touristen gibt es 😉

  4. Ich hab das ja schon kurz überflogen, als ich auf der Nachbarinsel war, aber jetzt geb ich auch meinen Senf dazu.

    Das mit der Sonne und man kann was unternehmen, kann ich nicht unterschreiben. Wir fanden es dann in der zweiten Reisehäfte zu warm, um noch hier und da ein bisschen zu wandern.

    Ja, das mit den Einheiten ist in Irland besser. 😉

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