Momentaufnahme: März 2024

Momentaufnahme: März 2024

Herr Silencer im März 2024

“Früher waren Serien etwas für Leute, denen Filme zu lang waren.

Heute sind Filme etwas für Leute, die keine Zeit für Serien haben.”

Wetter: Anfang bis Ende des Monats trocken und warm. Gelegentlich nachts noch um den Gefrierpunkt, meist aber 6-12 Grad.


Lesen:

Walter Moers: Die 13 1/2 Leben des Käpt´n Blaubär [2002]
Kleiner Blaubär zieht in die Welt hinaus und erlebt die ersten 13 1/2 seiner 27 Leben.

Wird nach hinten raus doch etwas zäh.


Hören:

Crooked Still: Little Sadie (aus dem “The Last of US, Part II”-Soundtrack)

Poe: This Road (Aus dem “Alan Wake II”-Soundtrack)


Sehen:

The Fall [Staffel 1-3, 2013-2016, Netflix]
Ein Mörder geht um in Belfast, und Gillian Anderson versucht ihn zu fangen.

Ich mag normalerweise keine Krimis, aber “The Fall” hat zwei Besonderheiten: Zum wird hier von Anfang an auch die Seite des Mörders gezeigt, sein Doppelleben, seine peniblen Vorbereitungen und wie oft er haarscharf davonkommt. Zum anderen ist die Zeichnung der Kommissarin außergewöhnlich – wortkarg, außergewöhnlich kompetent, sexuell aggressiv – das sind alles Attribute, die normalerweise Frauen nicht zugeschrieben werden, und die Gillian Anderson hier auf bemerkenswert minimalistische Weise spielt. Ich habe die Frau ja schon im Theater gesehen und weiß, die was auf dem Kasten hat, aber “The Fall” ist Anderson auf der Höhe ihrer Kunst.

Das einzige Problem: Die Serie ist zu lang. Ein einziger Fall zieht sich über drei Staffeln, und Mitte der zweiten Staffel wird der Mörder erwischt. Danach werden irgendwelche Psychospielchen hinkonstruiert, die weder tonal zum Beginn der Serie passen noch spannend anzuschauen sind. Das ist schade, denn nach hinten raus reißt die Serie damit ein, was sie vorne an Großartigem aufgebaut hat.

The Gentlemen [2024, Netflix]
Im Film “The Gentlemen” zog ein begnadeter Botaniker und Gangster ein Cannabis-Netzwerk in Großbritannien hoch. Der Clou: Seine Produktion verlegte er unter die Ländereien verarmter Adliger. Die freuten sich über ein geregeltes Einkommen, um ihre alten Herrenhäuser zu erhalten, und die Cannabis-Produzenten waren auf dem privaten Ländereien völlig ungestört.

Die Serie “The Gentlemen” zeigt nun die Perspektive eines solchen Adligen, der unerwartet Anwesen, Land und eine unterirdische Cannabis-Farm erbt. Schnell wird er in die kriminellen Machenschaften verwickelt, bei denen ständig etwas schief geht.

https://youtu.be/w08rJxTgKUk?si=ZTyeo2v7oi0MLGI3

Guy Ritchies typische Gangsterstories, endlich im Serienformat! Skurrile Charaktere, unnötige Gewalt und komische Situationen inklusive. In einer Nebenrille: Hitlers rechtes Ei. Sehr unterhaltsam.


Spielen:

Stray Gods [2023, PS5]
Musikerin Grace staunt nicht schlecht, als eines Nachts eine fremde Frau vor ihrem Appartement steht, zusammenbricht und in ihren Armen stirbt. Noch erstaunlicher: Die Tote war die Muse Kalliope, und mit ihrem Tod sind ihre musischen Kräfte auf Grace übergegangen.

Dummerweise verdächtigen nun die Götter des Pantheon Grace des Mordes und geben ihr sieben Tage Zeit, um ihre Unschuld zu beweisen. Bei ihren Ermittlungen sind Grace ihre neuen Musenkräfte hilfreich. Menschen und Götter offenbaren ihr gegenüber ihr Innerstes – wenn Grace sie zum Singen bringt. So kulminieren Unterhaltungen regelmäßig in Musicalnummern.

Ach, was für eine schöne Idee! Ich bin ja großer Musical-Fan, und bei “Stray Gods” stimmt einfach ganz viel. Der Grafik wird in Standbildern transportiert, deren Comicstil mich sehr anspricht. Die Charaktere und Dialoge sind toll geschrieben, die Sprecher hervorragend und die Gesangsnummern wirklich schön, wenn auch nicht bombastisch, arrangiert. Da stört es dann auch wenig, dass das eigentliche Gameplay nur aus der Auswahl von Dialogoptionen besteht, manche Szenen etwas langatmig ausgespielt werden und es nur wenige, wirklich relevante Entscheidungen gibt – die aber das Ende maßgeblich beeinflussen.

Sehr günstiges und mit ca. acht Stunden kurzes, originelles Game für zwischendurch.


Machen:
* Vermissen, immer noch.
* Die V-Strom 800 umbauen und ausrüsten lassen. Die erste Fahrt dafür ging nach Coburg, zu CLS EVo.


Neues Spielzeug:


Ein Battery Guard von inAct. Das streichholzschachtelgroße Gerät, überwacht jetzt die Batterie der ZZR und schickt ab und an Bluetooth-Burstmessages ans Smartphone. Klein, leicht und mit ca. 20 Euro sehr günstig. Danke an Max für´s finden!


Ding des Monats:

Einen Nolan N100-6, ein Tourenklapphelm, in matt-schwarz. Der Vorgänger, der Nolan N100-5, taugt mir nicht für Reisen und der Nolan N104 ist so in die Jahre gekommen, dass auf der letzten Fahrt die Elektronik ausgefallen ist. Da musste jetzt dringend was anderes her, und wie der Zufall will, kommt Nolan nun endlich mit dem neuen Reisehelm raus. Und was für einem: Schönes Design, wertiger als der Vorgänger, sieht gut aus und passt perfekt.

Bleibt natürlich die Frage will ich wirklich einen schwarzen Helm fahren? Bei den großen Ketten gibt es gerade nur den Matt-Schwarzen, aber eigentlich ist mir etwas Auffälligeres lieber. So gut mir der Batman-Look gefällt, irgendwie war mir sofort unwohl bei dem. Alternativen? Naja: Das von mir heiß geliebte Platinum-Silbern ist leider aktuell nicht im Programm, und auch eine echte Hi-Visibility-Option fehlt. Es gibt vom Hersteller nur die Dekore weiß (sieht scheiße aus), schwarz (das aber wahlweise in flat, matte, glossy, graphite, schwarz mit bunten Punkten und vulcan grey) oder “Clown, der in einen Farbtopf gefallen ist”, letzteres aber gerade nur in Italien.

Nach kurzem Überlegen und Rumjammern also den matt-schwarzen Helm zurückgeschickt und einen Metallic-Weißen von einem kleinen Importeur organisiert. Sieht langweilig aus, aber immerhin ist der nicht unsichtbar. Nun bin ich einer der ersten, der mit dem neuen Premiumhelm der Italiener durch die Gegend fahren wird – Multi-Point Kommunikation und Notbremsleuchte inklusive.

Vom Start weg unbefriedigend, aber hey: Ein neuer Helm!


Archiv Momentaufnahmen ab 2008

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