Herbst! Saisonende 2024
Also höret und lobet das Herbstwiesel,
das Euch wissen lässt,
dass nun die Zeit für lange Abende bei Filmen, Serien, guten Büchern und Heißgetränken der eigenen Wahl angebrochen ist!
Auf das alles kuschelig sein möge und gemütliches Einmuckeln zelebriert werde!
Auf der Couch rumliegen und Videospiele spielen ist nun keine Sünde mehr,
denn die Zeit des Motorrads ist für dieses Jahr vorbei!
Preiset das Herbstwiesel, das die Blätter bunt anmalt und alles gemütlich werden lässt!
Die Motorradsaison 2024 ist mit dieser Proklamation offiziell beendet.
Wer jetzt nicht mehr fährt, muss kein schlechtes Gewissen haben. Der Segen des Herbstwiesels entbindet Euch vom Drang, nochmal auf´s Mopped zu müssen.
Die Ode an das Herbstwiesel beendet eine Saison, die wirklich wechselhaft war.
Die Renaissance und die Morrigan schlafen nun dem Frühling entgegen und träumen vom März, wenn es wieder losgeht.
Bei mir geht ein sehr interessantes Motorradjahr zu Ende. Im Februar bekam ich die Gelegenheit, eine neue V-Strom 800 zu kaufen – was ich spontan tat und damit gegen meine eigenen Regel (“Ich kaufe keine Neufahrzeuge”) verstieß.
Die Barocca, die treue 2011er V-Strom 650, wurde vom Händler im Kundenauftrag nach Polen verkauft. 1.600 Euro hat die 12 Jahre alte noch gebracht. Ausschlaggebend für den geringen Preis: Mit 108.000 Kilometer wollte kein Privatkäufer die mehr haben. Schade, die Barocca lief ja quasi nur Langstrecke und war perfekt gepflegt, in dem Zustand hätte sie auch die 200.000 erreicht.
Die neue V-Strom wurde erstmal auf- und ausgerüstet. Das kostete viel Geld, aber da ich genau dafür schon seit Jahren spare, war das kein Problem.
Ein erste Testfahrr von 4.500 Kilometern führte in den Tosco-Emilianischen Apennin und die Abruzzen. Unterwegs hatten wir alles: Kälte, Hitze, Starkregen. Machte sie alles klaglos mit. Bislang präsentiert sich die V-Strom 800 als feines Motorrad.
Viel Spaß hatte ich auch wieder mit der Renaissance, der ZZR 600. Der Sommer ließ lange auf sich warten, bis Mai war es kalt und bäh. Als er dann zaghaft hervorlugte, nutzte ich die Renaissance für Kurzstrecken. Ein Stadtflitzer mit 100 PS, das macht schon Spaß.
Die Kurzstrecken erklären aber nicht dem exorbitanten Spritverbrauch: Die Dame schluckt gerade 0,8 bis 1,3 Liter auf Hundert Kilometern mehr als vor der Inspektion, bei der das Ventilspiel eingestellt wurde. Da stimmt was nicht.
Leider hatte ich keine Zeit danach schauen zu lassen, denn als im Juli ein Truck den Aygo von der Straße rammte, war ich ohne Auto und die ZZR plötzlich das Brot- & Butterfahrzeug. Egal ob zur Arbeit bei jedem Wetter oder zum Einkaufen – jeder Weg wurde mit dem Motorrad gemacht, das fühlte sich wieder an wie in Studentenzeiten.
Anfang September gingen die Temperaturen schlagartig von Hochsommerlich auf kühler Herbst runter, und am 14.09. wurde die ZZR schlafen gelegt. Dann folgte noch einmal eine Woche Spätsommer, mit feinen 20-24 Grad und Sonnenschein, aber da ich in Kürze verreise, musste nun auch die V-Strom 800 in den Winterschlaf.
Diese Saison ist ohne Unfall oder Verletzungen ausgegangen. Die ZZR ist im Stand sanft abgelegt worden, weil sich der Seitenständer beim Absteigen eingeklappt hat, aber da haben weder Sie noch ich drunter gelitten. Von daher zählt das nicht. Kein Unfall, keine Schäden, keine Blessuren – ein Grund dankbar zu sein. Denn dazu gehört neben dem Glück, das man selbst macht (auch bekannt als Übung, Können und vorausschauender und vorsichtiger Fahrweise) eben immer auch eine gute Portion Zufall.
Nun ist es wieder Zeit für Statistik, einfach mal die Daten der Motorräder angucken und wirken lassen.
Die Detailaufstellungen folgen nach dem Klick. Wer sich Einzelheiten angucken möchte, findet die Daten beider Maschinen online:
Suzuki V-Strom 800 Morrigan bei Spritmonitor.de
Kawasaki ZZR 600 Renaissance bei Spritmonitor.de
Suzuki DL650 Barocca bei Spritmonitor.de
Saison
28.02.24 – 21.09.24
Vorjahre:
29.03.- 05.11.2023
23.03.- 06.11.2022
??.??. – 30.10.21
14.03.-23.10.2020
23.02.-06.10.2019
06.04.-04.10.2018
03.03.-22.10.2017
03.04.-15.10.2016
08.03.-10.10.2015
29.03.-11.10.2014
20.04.–04.10.2013
06.03.–07.10.2012
Kilometer
Gefahrene Kilometer:
2024: 11.060 (1.995 mit der ZZR, 8.453 mit der V-Strom 800, 612 mit der V-Strom 650)
2023: 15.010 (1.410 mit der ZZR, 13.600 mit der V-Strom)
2022: 15.036 (1.593 mit der ZZR, 13.443 mit der V-Strom)
2021: 9.459 (1.633 mit der ZZR, 7.880 mit der V-Strom)
2020: 9.939 (698 mit der ZZR, 9.241 mit der V-Strom)
2019: 11.202 (1.132 mit der ZZR, 10.070 mit der V-Strom)
2018: 11.461 (2.233 mit der ZZR 600, 9.228 mit der V-Strom)
2017: 11.600 (2.061 mit der ZZR 600, 9.539 mit der V-Strom)
2016: 9.690
2015: 6.111
2014: 9.715
2013: 9.041
2012: 11.582
Suzuki V-Strom 800 “Morrigan”
Baujahr 2024
Kilometerstand: 0.004 Start, Ende 8.457
Gekauft am 08.03.2024 mit 4 Kilometern auf der Uhr
Gemeinsam zurückgelegte Kilometer: 8.453
Gefahrene Kilometer
2024: 8.453
Verbrauch insgesamt
2024: 375,85 Liter
Gesamtkosten Benzin
2024: 707,24 Euro
Anzahl Betankungen:
2024: 31
Durchschnittsverbrauch auf 100 km:
2024: 4,21
Verbrauch Max: 4,58
Verbrauch Min: 3,65
Kosten:
Steuern: 58,00 Euro
Versicherung (Vollkasko): 376,68 €
Kaufpreis 10.600,00 €
Überführung und Papiere 480,00 €
Zubehör und Arbeitsstunden Part I (Rahmenumbau, Verkleidung, Gepäcksystem, Sturzbügel): 2.029,25 Euro
Zubehör und Arbeitsstunden Part II (Heizgriffe, Öler, Steuergerät Zubehör): 791,60
Zubehör und Arbeitsstunden Part III (1.000 km Inspektion, Handguards): 407,60
Zubehör und Arbeitsstunden Part IV: (Reifen, Metallventile, Motorschutz) 786,00
Zubehör und Arbeitsstunden Part IV: (Zusatzscheinwerfer, Durchsicht): 528,00
Gesamt: 16.057,13 Euro
Gesamtkosten inkl. Benzin: 16.764,37
Kosten pro Kilometer: 1,98 Euro
Kosten pro Kilometer ohne Anschaffungskosten, nur Benzin, Versicherung, Steuern, Verschleissteile: 0,19 Euro
ZZR 600 „Renaissance“
Baujahr 2003
Kilometerstand: 96.477 Start, Ende 98.472 alles nur Kurzstrecke und viel Stadtverkehr.
Gekauft mit 38.203 km auf der Uhr
Differenz zum Motor: 19.500 Km
Laufleistung Motor: 78.972 km
Gemeinsam zurückgelegte Strecke seit 2012: 60.269 Km
Renaissance auf Spritmonitor.de
Gefahrene Kilometer ZZR:
2024: 1.995
2023: 1.410
2022: 1.591
2021: 1.637
2020: 704
2019: 1.132
2018: 2.233
2017: 2.061
2016: 9.690
2015: 6.111
2014: 9.715
2013: 9.041
2012: 11.582
Verbrauch insgesamt ZZR:
2024: 105,16 Liter
2023: 53,99 Liter
2022: 80,96 Liter
2021: 73,43 Liter
2020: 32,41 Liter
2019: 50,96 Liter
2018: 98,00 Liter
2017: 94,16 Liter
2016: 421,32 Liter
2015: 288,82 Liter
2014: 404,32 l
2013: 384,78 l
2012: 507,75 l
Anzahl Betankungen ZZR:
2024: 11
2023: 6
2022: 10
2021: 7
2020: 4
2019: 5
2018: 11
2017: 10
2016: 44
2015: 29
2014: 39
2013: 39
2012: 48
Durchschnittsverbrauch auf 100 km ZZR:
2024: 5,27 l/100km
2023: 4,44 l/100km
2022: 4,64 l/100km
2021: 4,48 l/100km
2020: 4,60 l/100km
2019: 4,50 l/100km
2018: 4,41 l/100km
2017: 4,45 l/100km
2016: 4,46 l/100km
2015: 4,4 l/100km (leicht ungenau, Tacho war für 500 km ausgefallen)
2014: 4,15 l/100km
2013: 4,3 l/100Km
Verbrauch Max ZZR:
2024:5,65 l
2023: 5,25 l
2022: 5,15 l
2021: 4,76 l
2020: 5,66 l
2019: 4,99 l
2018: 5,04 l
2017: 5,2 l
2016: 5,6 l (bei 200 auf der Bahn)
2015: 5,2 l
2014: 4,9 l
2013: 5,3 l
Verbrauch Min ZZR:
2024: 4,51 l
2023: 4,02 l
2022: 4,18 l
2021: 3,99 l
2020: 4,24 l
2019: 3,99 l
2018: 4,1 l
2017: 4,1 l
2016: 3,4 l
2015: 3,7 l
2014: 3,6 l
2013: 3,1 l
Kosten
Benzin ZZR:
2024: 197,76 €, Durchschnitt 1,88 Euro/Liter
2023: 102,17 €, Durchschnitt 1,89 Euro/Liter
2022: 153,59 €, Durchschnitt 1,90 Euro/Liter
2021: 105,37 €, Durchschnitt 1,43 Euro pro Liter
2020: 41,71 €, Durschnitt 1,29 Euro pro Liter
2019: 73,57 €, Durchschnitt 1,44 Euro pro Liter
2018: 146,29 €, Durchschnitt 1,49 Euro pro Liter
2017: 122,70 €, Durchschnitt 1,303 Euro pro Liter
2016: 601,17 Gesamt, Durchschnitt 1,427 Euro pro Liter
2015: 457,44 €
2014: 679,44 €
2013: 643,83 €
2012: 866,25 €
Ersatzteile, Wartung, vorbeugende Instandhaltung und Reparaturen ZZR:
2024: 971,39 (kleine Inspektion, neue Reifen weil die alten zu alt waren)
2023: 926,77 (Große Inspektion inkl. Ventilspiel, TÜV)
2022: 162,41 Euro (Ölwechsel, Kleinkram)
2021: 40,00 Euro (Batterie)
2020: 00,00 Euro
2019: 457,00 Euro
2018: 00,00 Euro
2017: 00,00 Euro
2016: 2.920,00 Euro
2015: 1.096,81 Euro
2014: 967,33 Euro
2013: 1.764,82 €
2012: 2.021,32 €
Zubehör ZZR:
2024: 140,00 Euro, Oxford Heizgriffe,
2023: 00,00 Euro
2022: 00,00 Euro
2021: 00,00 Euro
2020: 30,00 Euro Tachoringe
2019: 00,00 Euro
2018: 00,00 Euro
2017: 110,- Euro (neue Blinker und Rücklicht)
2016: 1.086,- Euro (Kleinteile Kleidung, Stiefel, Helm, Kommunikation, neue Bordkamera)
2015: 680,- Navi und RDKS
2014: 140,- Klamotten
2012: 1.800,- (Kleidung, Helm, Navi, Gepäcksystem)
Steuern: 44,00 Euro
Haftpflichtversicherung: 83,44 Euro
Gesamtkosten 2024 (alles inkl. Benzin) ZZR: 1.436,59 Euro
Kosten pro Km:
2024: 0,72 Euro
2023: 0,82 Euro
2022: 0,27 Euro
2021: 0,19 Euro
2020: 0,34 Euro
2019: 0,67 Euro
2018: 0,137 Euro
2017: 0,21 Euro
2016: 0,48 Euro
2015: 0,35 Euro
2014: 0,17 Euro
2013: 0,26 Euro
2012: 0,39 Euro
DL 650 V-Strom “Barocca”
Kilometerstand: Start 108.255, Ende 108.867 am 08.03.2024
Gekauft Stand: 36.125
Gemeinsam zurückgelegte Strecke seit März 2017: 72.742 Km
Barocca auf Spritmonitor.de
Sonstige Kosten:
2024: Nolan N100-6 mit Kommunikation, ca. 600 Euro
2023: –
2022: FLM-Fahrerkombi, Alpine Stars Tech Air5-Weste, rund 800 Euro
2021: Regenkombi 89 Euro
2020: –
2019: 650,00 (Fahrsicherheitstraining mit Übernachtung 320 Euro, Stiefel 330 Euro)
2018: 3.400,- (Alles neu: Jacke, Airbagsystem, Hose, Stiefel, Sommerhandschuhe, Schlechtwetterhandschuhe, Regenkombi, 3 gebrauchte Kameras, Helm, Bluetooth)
Gesamt
Sonstiges: 600
V-Strom 800: 16.764,37
V-Strom 650: – 1.300 Euro
ZZR: 1.436,59 Euro
Gesamtkosten: 18.200,96
Gesamtkilometer: 11.060
Kosten/km Gesamt: 1,65 Euro
16 Gedanken zu „Herbst! Saisonende 2024“
Alter Falter, was für eine genaue Aufstellung.
Habe ich früher auch gemacht. Mein Vater war Beamter. Ich mache es nicht nicht mehr, weil es mich verrückt macht.
Übersichtsweise checke ich beim Tanken den Spritverbrauch, aber mit den Einspritzern kann ich eh nicht mithalten. Ich habe nur Vergaserfahrzeuge und da liege ich ca. 1,5 l/100 km drüber. Ich habe einen direkten Vergleich weil ich im Urlaub meistens mit einem Kollegen fahre, der nur Einspritzer fährt. Und da wir logischerweise die gleichen Strecken fahren und zur selben Zeit tanken, kann ich es ausrechnen.
Zu Deinem Mehrverbrauch: Ich habe einen kalibrierten CO-Tester, den kann ich mal mitbringen und dann können wir messen, ob bei der letzten Inspektion Dein Moped fetter eingestellt wurde. Damit stelle ich den CO-Wert bei meinen Vergasern ein.
Das können wir dann auch gleich mit der schon lange vereinbarten Tasse Kaffee verbinden. Ich bin kommende Woche noch da und dann auf Mopedtour durch Nepal und komme erst 18.10. wieder. Gib mir einfach Bescheid, ob ich das Messgerät mitbringen soll. Wir müsten an Deine 12 V ran, da ich in Gotham keine Aussensteckdose zur Verfügung habe. Das Meßgerät kann beides, 230 V und 12 V. Geht auch über Bordsteckdose, musst mir nur sagen, ob Du Norm- oder Zigarettenanzünder hast.
Übrigens: Nach Deinem Wechsel bekomme ich jetzt endlich auch wieder Mails über neue Blogeinträge von Dir. Danke für Deine Mühen!
Gruss
Lupo
Bei mir: Ende der Sommersaison, angefangene Herbstsaison heute mit fast 600 Tageskilometern durch den Schwarzwald.
Schönste Fotokitschecke für mich:
Sasbachwalden.
Saisonende – gruseliges Wort 😛
Saisonwechsel ist viel angenehmer, die wärmeren Klamotten kommen langsam wieder raus…. 😉
Solange die Temperaturen nicht nahe dem Gefrierpunkt sind oder die Staßen versalzen, kann man fahren. Warme Klamotten, Griffheizung und Verkleidung machen es möglich.
@Jörg: Klar kann man. Des Wiesels Herbstprklamation ist aber der Erlaubnisgebende Gedanke nicht zu MÜSSEN, und Rumlungern auf der Couch Okay ist 😉
Griffheizung? Habe ich gerade demontiert. Verkleidung? Ist schon Karneval? Ich nehme die A4-Thermokombi, bis -9° C schon getestet. Hi, Jörg, schön, Dich hier zu sehen!
Gruss
Lupo
Hehe, die beheizten Klamotten.
Nee, nicht beheizt.
Saisonanfang ist 01.01. und Saisonende ist 31.12. Ich motte nicht ein, ich stelle ab. Einmal im Monat für ein paar Stunden das Ladegerät angeschlossen und das Mopped ist immer fahrbereit. So kann es passieren, dass ich auf Neujahr schon eine tolle Tour gefahren bin.
Jupp, die V-Strom ist auch nur abgestellt. Ich werde die allerdings vor dem Frühjahr nicht rausholen. Das ist eine Suzuki, wenn die Salz nur aus der Ferne sieht, fängt sie an zu oxydieren 🙂
Du klemmst das Ladegerät direkt auf die eingebaute Batterie?
Kommt aufs Ladegerät an. Moderne wie CTEK & Co. sind elektroniksafe. Da muss man die Batterie nicht mehr ausbauen. Habe ich seit 2007 und Freunde von mir, die Oldtimer haben, haben sie das ganze Jahr dran. Habe ich auch bei meinen Mopeds….
P.S.: Mit diesen Ladegeräten kommen anbaubare Steckdosen. Habe ich überall eingebaut und muss nur noch anstecken, also ohne Sitzbank abbauen etc.
Ich habe an der Tiger vorne eine Bordsteckdose mit Dauerspannung. Dort stecke ich den CTEK LADESTECKER FUER BORDSTECKDOSE ein.
https://www.louis.de/artikel/ctek-ladestecker-fuer-bordsteckdose-bordsteckdose/10002722?filter_article_number=10002722
Bei der BMW habe ich das CTEK SCHNELLKONTAKTKABEL https://www.louis.de/artikel/ctek-schnellkontaktkabel-m6-comfort-connect/10002809?filter_article_number=10002809 direkt an die Steckdose angeschlossen und kann so das CTEK ohne Sitzband entfernen anschliessen. Ich halte von der Dauerladerei nicht viel. Deshalb gehen die Moppeds ein mal im Monat kurz ans Ladegerät um die Selbstentladung auszugleichen. In den Foren ließt man im Frühjahr genug über weggekochte Batterien, die den ganzen Winter angeschlossen waren.
Natürlich fahre ich auch nur bei salzfreien Strassen. Dafür sind mir die Moppeds zu schade. Ich hatte mal ein Ratbike, da brauchte ich den Rost nur mattschwarz übersprühen… 🙂
Hi Thom,
die Batterien werden nicht dauergeladen, das ist falsch. In Foren herrscht sehr viel Unwissen. Das Verkochen passiert bei ungeregelten Ladegeräten mit W-Ladekennlinie, die nach Ladeschluss unbeaufsichtigt weiterlaufen oder defekten Geräten. Die intelligenten Ladegeräte schalten bei Erreichen der Ladeschlussspannung auf Erhaltungsladung um. Da kocht auch nichts weg. Woher ich das weiss? Ich bin lizensierter Flugzeugtechniker und habe für unsere Flugzeugakkus Ladestationen gebaut, die mit diesen Ladegeräten bestückt sind. Derzeit sind 18 AGM-Akkus an 365 Tagen für 24 Stunden angeschlossen und das seit 2007, also seit inzwische 17 Jahren. Während früher die Akkus so ungefähr 5 Jahre gehalten haben, halten sie derzeit ca. 9-10 Jahre. Fragen?
Wenn Du Dich für näheres interssierst, kann ich Dir das Lehrbuch von Prof. Andreas Jossen und Dr. Wolfgang Weydanz “Moderne Akkumulatoren richtig einsetzen” empfehlen.
Gruss
Lupo
Genau. Das ist mir bewusst. Aber ein defektes Ladegerät ist schlecht zu erkennen. Deshalb nur kurz nachladen, um die Selbstentladung auszugleichen. Damit bin ich immer auf der sicheren Seite.
Danke für die Buchempfehlung, aber so wichtig ist mir die Sache nicht 😉
Da kann ich Dir weiterhelfen: Ein defektes Ladegerät ist einfach zu erkennen. Der Strom wird durch den Innenwiderstand der Batterie begrenzt, also misst man die Spannung. AGM und Gel-Batterien werden mit 14,4 bis 14,7 V je nach Typ und Vorgabe Hersteller geladen. Klassische Bleibatterien alter Technologien, also keine Ca-dotierten Zellen, mit 13,8 V. Das ist die Gasungsspannung. Das Ladegerät sollte also diese Spannungen nicht überschreiten.
Du kannst dann, wenn das Ladegerät “voll” anzeigt, wieder die Spannung messen. Sie sollte dann zwischen 12,9 und 13,8 V liegen, dann ist alles ok. Auch muss die Spannung stabil anliegen und darf nur in kleinem Rahmen schwanken. Das Schwanken kommt durch die chemische Reaktion zustande, die nicht gleichmässig abläuft und daher um 0,2 bis 0,3 V pendeln kann, meistens deutlich geringer.
Sollte Dein Ladegerät also eine zu hohe Spannung liefern, ist es defekt. Zu viel Strom kann es nicht liefern, denn der ist, wie oben beschrieben, durch den Innenwiderstand der Batterie begrenzt.
So, ich höre jetzt mit meinem Vortrag auf, so komme ich ins unendliche Schwadronieren…. 😉