Vergniestert

Vergniestert

Ich: „Hallo Herr Gebrauchtwagenverkäufer, bei dem Yaris, den ich bei Ihnen gekauft habe, da hängt die hintere rechte Bremse“

Verkäufer: „Das kann nicht sein“

Ich: „Doch, die hängt. Wenn die Feststellbremse drin war, muss sich Wagen regelrecht dagegen stemmen, bis sie sich mit einem Knall löst“

Verkäufer: „Das liegt an der Luftfeuchtigkeit. Da quellen die Beläge ein wenig“

Ich: “Das war aber auch schon im August so.”

Verkäufer: “Da hat´s auch mal geregnet.”

Ich: „Also, ich bin die letzten Wochen verschiedene Yarisse gefahren. Einen davon durch einen Monsun und durch tropischen Regenwald bei 100 Prozent Luftfeuchtigkeit, und auch der hat das nicht gemacht.“

Verkäufer: „Trotzdem, kann nicht sein. Na, wir guggen trotzdem mal. Aber ich sag ihnen gleich, die Bremsbeläge, die quellen.“

Zwei Tage später:

Verkäufer: “Also Herr Silencer ich muss ihnen sagen: Die hintere rechte Bremse, ne? Total vergniestert! Sowatt hab´ ich in 30 Jahren noch nicht gesehen! Die war so vergniestert, das glauben´se nicht! Kein Wunder, dass die sich nicht mehr gelöst hat!”

Vergniestert.
Soso. Muss ein Fachbegriff aus der Automobilwelt sein.

13 Gedanken zu „Vergniestert

  1. Vergniestert ist wie verkasematuckelt. Das ist wie bei den Ärzten, wenn die sich in Latein unterhalten, damit der Patient es nicht versteht.

    Nebenbei: Bremsbeläge quellen nicht auf. Was passiert ist, dass sich sowohl der Graugussring der Trommelbremse, als auch metallene Bestandteile des Belages bei hoher Luftfeuchte korrodieren und zu einem Anpappen führen können. Bei meiner Guzzi kannst Du übrigens zuschauen (kein Witz!) wenn ein Regentropfen drüberläuft und eine Rostspur erzeugt.

    Gruss
    Lupo

  2. @Lupo: Krass, die Guzzi 🙂

    Das mit dem Anpappen kenne ich auch, wenn ich länger als eine Woche Weg bin, benutze ich genau deswegen die Feststellbremse nicht. Die vergniesterte Bremse hat dafür gesorgt, dass der Wagen sich teils sogar nach einem Ampelstopp regelrecht aufgebäumt hat um wieder vom Fleck zu kommen.

  3. Das hängt immer von der Art des Stahlgusses ab, der verwendet wird. Das passiert auch bei Autos und deren Scheibenbremsen, die meistens aus Stahlguss wegen des besseren Reibkoeffizienten sind. Edelstahl ist nicht immer besser….

  4. Hmmm. So was hab ich in den letzten… Paarung40 Jahren nie erlebt. Nicht beim ersten, einem Käfer. Der lief und lief und lief… Nicht bei Fiat, die nicht gerade für Qualität standen. Nicht beim Alfa, Scirocco, Opels, Smart, Hyundai, Ford… auch nicht beim Peugeot, der mich mit allen anderen nur denkbaren Qualitätsmängeln zur Weißglut brachte. Und auch bei meiner Guzzi gibts sowas nicht. Ehrlich.

    Und nun… mein BMW ist proaktiv. Der erkennt selbstständig, wenn was nicht in Ordnung ist und schickt mich direkt zur Terminvereinbarung zum Vertragshändler. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt 🤡

    1. Och, kein Problem. Hier bei uns auf dem Hof stehen VW, Mercedes und Renault oder Peugeot, muss ich nachsehen. Da rosten die Bremsschreiben bei allen, wenn es regnet und das tut es gerade. Ich mache morgen früh mal ein paar Fotos und schicke sie Dir.

      Bei Guzzi kommt es darauf an, welches Modell Du hast. Ich habe eine Mille GT von 1993, die hat eine Grußscheibe. Jüngere Modelle haben eine Edelstahlscheibe.

    2. Reini: Yupp, ich auch nicht. Anscheinend war bei der Trommelbremse einer der Zyliner ein klein wenig undicht. Da hat sich dann Gniest angesammelt und irgendwann ging die Bremse nicht mehr auf, wenn man sie nicht mehr betätigte. Sowas merkt man halt als Autofahrer, wenn da was nicht stimmt.

      1. Kann ich bestätigen. Ich habe ja nun auch alte Motorräder mit Trommelbremse vorne. Die funktionieren schon top, man muss nur regelmässig auf Sauberkeit und richtige Einstellung der Mechanik achten. Dann funktionieren sie auch gut.

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