Nen halben Baum
Ich: „Hallo Herr Gebrauchtwagenverkäufer, bei dem Yaris, den ich bei Ihnen gekauft habe, da fällt dauernd der Radarsensor aus. Der sei verschmutzt, ist er aber nicht.”
Verkäufer: “Ja im Moment ist halt auch manchmal so Nebel und Feuchtigkeit und so, da kann das schon mal… warum lachen Sie denn?”
Ich: “Weil ich neulich einen Yaris durch einen fu-cki-ng echten MONSUN gefahren habe und selbst der hat nicht wegen Radarausfall rumgeheult”
Verkäufer: “Ja dann müssmer den halt austauschen”
Ich: “Ich weiß, dass der Wagen zu einer Lieferung gehörte, bei dem die Radarsensoren nicht korrekt initialisiert waren. Da gab es damals eine Anweisung das nachzuholen.”
Verkäufer: “Stimmt. Das Update wurde nie gemacht. Na, dann holen wir das nach!”
Drei Tage später. Werkstatttermin, Softwareupdate, erste Fahrt vom Hof runter, Ding-Dong, Radarsensor ausgefallen.
Ich: „Hallo Herr Gebrauchtwagenverkäufer, der Yaris ist immer noch traurig und heult rum.”
Verkäufer: “Ja aber anne Software tuts nicht liegen! Dann müssen wir den mal angucken!”
Zwei Wochen später. Nächster Werkstatttermin.
Verkäufer: “Also sie glaum das nich! Nen halben Baum hamwa zwischen Stoßfänger und Radarsensor rausgeprokelt!”
Und tatsächlich: Das war ein gut 10 cm langes Stück Borke. Da kann das Auto natürlich nicht durchgucken.
Wollen wir mal hoffen, dass es das war. Ich wäre ja froh, wenn das die simple Ursache ist und nicht ein obskurer Elektrolurch, den niemand findet.
Bleibt noch die jetzt schleifende Bremse und das Quieken im Motor, das zwar superdezent ist, aber nach einem lockeren Riemen klingt. Will mal stark hoffen, dass die Werkstatt das auch noch in den Griff bekommt. Der Yaris ist zwar erst drei Jahre alt, hat aber 80.000 Km runter – quietschen darf der, kaputt sein nicht.
Witzig: Im Autohaus den neuen Besitzer des Legendären Gelben AutosTM getroffen. “Den habe ich wieder schön gemacht! Repariert und neu lackiert! Fahre ich jeden Tag! So ein tolles Auto!” – nach wie vor sehr tröstlich, das Eleonore in so guten Händen ist.