Das war das Jahr, das war (2024)

Das war das Jahr, das war (2024)

Jahresende. Zeit fĂŒr die RĂŒckschau. Was bleibt von 2024?
Plus: Beste Bilder.

Lage der Welt:
Die Ukraine beginnt den Krieg mit Russland zu verlieren. Israel verliert den RĂŒckhalt in der Welt, weil es seine NachbarlĂ€nder in Grund und Boden bombt und schreckliche Menschenrechtsverletzungen begeht. Nordkorea schließt ein BĂŒndnis mit Russland. Die USA wĂ€hlen zum zweiten Mal einen Trump, der im Vorfeld versprochen hat Konzentrationslager zu eröffnen, Deportationen durchzufĂŒhren, politische Gegner zu verfolgen, das MilitĂ€r gegen die Bevölkerung einzusetzen, die Ministerien zu entkernen und nach Gesinnung zu besetzen und Amerika durch Strafzölle zu isolieren. Der Faschismus ĂŒbernimmt die USA mit demokratischen Mitteln, um anschließend die Demokratie zu zerstören. Eine? Ach was, ALLE Demokratien.

Zum Jahresende mischt sich Musk in deutsche Politik ein, willfĂ€hriger Helfer ist der Springer Verlag. Und Trump verkĂŒndet, dass er gedenkt den Panama-Kanal zu besetzen sowie Grönland und Kanada zu annektieren.
Die Trump-PrĂ€sidentschaft lĂ€uft gefĂŒhlt schon Jahre, und dabei hat sie noch nicht mal begonnen. Ich bin jetzt schon erschöpft davon.
Aussichten: Sollte Trump seine AnkĂŒndigungen war machen und die USA andere LĂ€nder ĂŒberfallen, dann bricht der offene dritte Weltkrieg aus.

Lage Europas:
Es rottet vor sich hin. Bei den Europawahlen gibt es einen ordentlichen Rechtsruck. Leider will von der Leyen, die den Ruck nach Rechts maßgeblich mit zu verantworten hat, unbedingt weitermachen. Was das bedeutet, ist klar: Paktieren mit den Rechten. WĂ€hrenddessen zerfĂ€llt in Deutschland die Regierung, in Frankreich kommt durch das Erstarken der Rechten erst gar keine dauerhafte Regierung zustande. In einer angespannten Weltsituation ist Europa so schwach wie nie.
Aussichten: Europa zerfĂ€llt, die Oligarchen strecken ihre Finger danach aus. Es brĂ€uchte jetzt starke Nationalstaaten und ein Bekenntnis zur EU. Haben wir beides nicht, daher ist langfristig wohl nur die Frage, wer uns zuerst annektiert: Russland oder China oder ob die USA Europa als Ferienland ĂŒbernehmen.

Lage der Nation:
In der Ampel sabotiert die FDP wo sie kann, bis im Herbst alles implodiert.

Scholz, bis dahin unsichtbar, lĂ€sst daraufhin die Sau raus – und man möchte spontan seinen Redenschreiber zum Bundeskanzler wĂ€hlen. CDU ist schlimmer, Merz und Söder baden im reinen Populismus, schĂŒren Ängste und Hass auf die GrĂŒnen. Merz beklagt abwechselnd, das zu wenige WĂ€rmepumpen eingebaut worden seien und stellt gleichzeitig in Aussicht, dass unter seiner Kanzlerschaft Atomkraftwerke gebaut und WindrĂ€der demontiert wĂŒrden, weil letztere Umweltverschmutzung seien. Kein Witz.

Überhaupt, “die Union”. FĂŒr eine Union gibt es herzlich wenig Zusammenhalt in dem Laden. Teile biedern sich an Musk an. Teile reißen die Brandmauer zur AFD ein. Der Rest baut Luftschlösser und will das finanzieren, in dem bei BĂŒrgergeld gekĂŒrzt wird. Das ist in Reinkultur “Der Arme nimmt Dir Deinen Keks weg!” WTF, ihr Spinner.

Direkte Folgen dieser unterirdischen Politik: Der Osten wĂ€hlt AFD und das BĂŒndnis Sara Wagenknecht. Die Folge: Merz zĂŒndelt noch schlimmer als zuvor und setzt auf das Trump-Rezept aus Zuwanderungs-Hetze und Abtreibungsgegnerschaft. Bar jeder Vernunft laufen alle demokratischen Parteien diesem Agenda-Setting hinterher und fĂŒhren Grenzkontrollen ein. Ja, so kann man die Rechten auch stĂ€rken und das Land und Europa noch schneller in den Abgrund treiben. FĂŒr Februar sind Neuwahlen angesetzt.

Ansonsten jammert die Autoindustrie und behauptet sie darbt, und ich sage mal so: Mein Mitleid hĂ€lt sich in Grenzen. Seit 2003 wundere ich mich, dass niemand bei VW und anderen deutschen Herstellern auf Elektro setzt, unfassbar teure und riesige Autos produziert werden und GehĂ€lter gezahlt werden, von denen andere nur trĂ€umen. Ich dachte zwischendurch sogar, es lĂ€ge an mir bzw. meinem zu kleinem Gehalt, das fĂŒr mich ein VW schon aus PreisgrĂŒnden nie in Frage kĂ€me. Stellt sich raus: Kaufen tut die Kisten schon lange keine Privatpersonen mehr. 84 Prozent aller Passats auf den Straßen sind Dienstwagen. Und nun kommt die geballte Quittung. Deutschland lebte in diesem Jahr noch in seiner Blase, hier ging das Narrativ rum, das sich Elektroautos nicht durchsetzen wĂŒrden. TatsĂ€chlich gingen die VerkĂ€ufe zurĂŒck, was als Beweis dafĂŒr herangezogen wurde. Nur: Damit sind wir allein auf der Welt. Und deutsche Autobauer bauen keine Modelle fĂŒr den deutschen Privatmarkt, bringt also nicht, wenn die Diesel-Dieter sich noch einen Verbrenner mehr hinstellen.

Immerhin: Ausbau der erneuerbaren Energien ging gut voran. Im 3. Quartal wurden 63 Prozent des Energiebedarfs aus regenerativer Energieerzeugung gedeckt. Der Zubau der KapazitĂ€t lag bei 17 Gigawatt. Mal zum Vergleich: Das ist die KapazitĂ€t von 11 Atomkraftwerken! Oder man hĂ€tte damit 14 Mal den DeLorean zurĂŒck in die Zukunft schicken können. Das ist super.

Aussichten: Eine Große Koalition unter FĂŒhrung von Merz. Schrecklich. Große Koalitionen stĂ€rken immer die Extreme und die Politikverdrossenheit. Grokos sind, was das Land so abgewirtschaftet, die Stimmung so polarisiert und die AFD stark gemacht hat. Und nun eine, der mit Merz und Scholz MĂ€nner ohne Charakter, wenig Moral und geringem Verstand vorstehen werden.

Ich Ich Ich
Das Jahr begann mit Sehnsucht und Weltschmerz und dĂŒsteren Aussichten. Es war dann auch dĂŒster, aber ganz anders als gedacht. Es ist einfach so irrsinnig viel passiert, dass die Zeit verflog und sich 2024 trotzdem so anfĂŒhlte, als wĂŒrde es sich ewig ziehen.

Die ersten vier Monate Leben auf einer Baustelle, weil die WasserschĂ€den vom vergangenen Dezember repariert wurden. Im Februar fiel plötzlich die V-Strom 800 vom Himmel. Ab MĂ€rz schlimme Nachrichten allerorten. Der frĂŒhe Tod eines guten Freunds hat mich ziemlich mitgenommen. OPs und Krebs in der unmittelbaren Familie sind wohl gut ausgegangen, nach allem was man bislang weiß. Im Juni begann eindlich ein wenig Sommer, bis dahin war es nur kalt und nass. Ende Juli wurde der Aygo zerstört, es folgten sechs Wochen Brot&Butter-Motorradfahren. Ende September war alles soweit geregelt, das ich mir einen Monat Auszeit nehmen konnte. Danach ging es hektisch, aber wieder mit mehr Energie weiter. Und immer, immer wieder nervenaufreibende, schlafraubende Situationen bei der Arbeit. Eigentlich konstanter Alarmzustand, an gleich mehreren Fronten.

Ein sich wiederholendes Thema: Fast alle Dinge und Vorhaben brauchten in diesem Jahr zwei oder mehr AnlÀufe. Der feine Jasmin, Freude des vergangenen Sommers, erfror am letzten Wintertag und musste ersetzt werden. Eine neue Brille (die erste mit Gleitsicht) war falsch berechnet und musste nochmal gemacht werden. Dito die Sonnenbrille, mit den Werten der Bildschirmbrille gefertigt wurde und nicht zum Fahren taugte. Binnen 12 Monaten musste zwei mal ein Auto gekauft werden.

Der neue, gebrauchte Yaris wurde dann gleich Dauergast in der Werkstatt, wegen Baum vorm Kopf und vergniesterten Bremsen. Die ZZR kam aus der Werkstatt zurĂŒck und verbrauchte plötzlich 1,5 Liter mehr auf 100 km. Alles, alles fĂŒhlte sich an wie: Drei Schritte vor, voller Stop, dann fĂŒnf Schritte rĂŒckwĂ€rts und alles nochmal von vorn. Eine permanente Sackgasse.

“Ja, ich parke in der Einfahrt, wie Du gesagt hast. Ach, das ist jetzt auch nicht recht?!”

Auch in diese Kategorie fĂ€llt: Das gerade nach einem Wasserschaden reparierte Haus hat im Dezember 2024 erneut eine Überflutung abbekommen und jetzt geht alles, alles wieder von vorne los. Schweinerei, dröhnende Bautrockner, Baustelle.

Das ist der harmlose Teil. Da, wo die Decken wirklich so richtig eingestĂŒrzt sind, kann man von einer Etage in die andere gucken.

Immerhin, was ĂŒberhaupt nicht auf dem Zettel stand und unvermittelt einfach so funktioniert hat: Die Beschaffung und der Umbau der V-Strom 800 und die Tour mit ihr im Sommer. Das war ebenso unverhofft wie toll, dass hĂ€tte ich zu Jahresbeginn nicht gedacht. Auch die Japanreise hat problemlos geklappt. Eigentlich hat alles funktioniert, wo ich mich echt hintergeklemmt und jedes Detail ĂŒberwacht oder die Sachen gleich selbst gemacht habe. Hm.

In Summe bin ich geneigt zu sagen: 2024 war fordernd. Am Ende sind die meisten Dinge gut geworden, aber weil nichts auf Anhieb geklappt hat, war gefĂŒhlt jede Kleinigkeit stets mit Kampf verbunden und hat viel Kraft und Zeit und Geld gekostet. Trotzdem oder gerade deswegen gehe ich aus 2024 so entschlossen und fit heraus, wie ich zuletzt 2013 war. Zum Jahresende stelle ich fest: Mir geht es gut. Ich fĂŒhle mich gut. Mir ist heitere Gelassenheit nicht in die Wiege gelegt, aber aktuell ruhe ich in mir.
Ja, ich bin resilient AF.

Und sonst noch?

Worte des Jahres: Non puoi piacere a tutti. Non sei lasagna.” (“Du kannst nicht von allen gemocht werden. Du bist keine Lasagne.”)

Worte, die ich nicht mehr lesen oder hören möchte: “Ihnen eine erfolgreiche Woche” als Verabschiedung. Sagen nur BWL-Lullies und Möchtegern-Businesskasper.

Und immer noch: Das sich pandemisch verbreitende “Dazu spĂ€ter mehr” in Texten, Videos und Podcast. Wenn Du diese Formulierung verwenden willst, halte inne – ist das ein Hinweis darauf, dass mit deiner Struktur was nicht stimmt.

Was ich nicht mehr sehen möchte: Stroboskop-Effekte in Filmen und Serien. Bei mir lösen die zwar keine epileptischen AnfĂ€lle aus, aber angenehm ist es nicht und vor allem belastet es die Beamerblende wie Sau. Ich weiß auch nicht, was sich Filme wie Star Wars 9 oder Serien wir zuletzt Squidgame dabei denken, wenn fĂŒnf Minuten nur Geblitze gezeigt wird. Möchte man, dass die Leute vom Handy aufgucken?

Zugenommen oder abgenommen: Abgenommen. Satte sieben Kilo. Da mit steigendem Alter der BMI gnÀdiger wird, habe ich damit fast Normalgewicht.

Mehr ausgegeben oder weniger? Ich habe NOCH NIE IN MEINEM GANZEN LEBEN so viel Geld ausgegeben wie in diesem Jahr. Anfang des Jahres dachte ich noch: “Ach, hast ja ein wenig Geld auf dem Konto und die Boxen sind kaputt. Kaufste Dir mal neue Lautsprecher von Teufel.” – zu dem Zeitpunkt war ich mir sicher: Das war die teuerste Anschaffung des Jahres. Und DANN ging es erst richtig los: Neue Brille wurde plötzlich nötig. Neues Motorrad ergab sich. Eine gebrauchte XBOX drĂ€ngte sich auf. Binnen eines Jahres musste zwei Mal ein gebrauchtes Auto gekauft und mit Reifen ausgestattet werden. Die Mikrowelle ging in Rauch auf. Das war alles extrem Kostenintensiv. WĂ€ren die FlĂŒge nicht schon gebucht gewesen, ich hĂ€tte die (dann auch recht teure) Japanreise nicht gemacht.

Die teuerste Anschaffung: Als Einzelobjekt der gebrauchte Toyota Yaris. In Summe: Die V-Strom 800 mit all dem Gedöns.

Luxus des Jahres: Die BĂŒchersammlung aufgestockt um das “Sandman Universe” – jetzt steht hier wieder die grĂ¶ĂŸte Sandman-Sammlung Göttingens.

Mehr bewegt oder weniger: Deutlich Mehr.

Die hirnrissigste Unternehmung: Japan von Nord nach SĂŒd durchqueren zu wollen. Hat nicht geklappt, aber dazu spĂ€ter mehr.

Ort des Jahres: Diese Farm da in den Bergen.

Zufallspromi des Jahres: Hayley Atwell. Tolle Schauspielerin.

Person des Jahres: Robert Habeck. Krass, wie resilient, rational und besonnen der Mann trotz all der Anfeindungen und der Hetze bleibt. Versucht als einziger keine Illusionen zu verkaufen. Kanzlermaterial.

Nervende Person des Jahres: Hattrick! Der Preis geht, wie schon in 2022 und 2023, zu gleichen Teilen an Friedrich Merz und Elon Musk. Der eine hatte 1992 einen Unfall mit einer Cryo-Maschine und wurde erst jetzt wieder aufgetaut, der andere hat sich radikalisiert, ruiniert Gesellschaften und den Planeten und ist vermutlich der operierende PrĂ€sident der USA. In 2024 haben beide nochmal eine Schippe an Arschlochigkeit draufgelegt. Dabei habe ich immer noch das verhĂ€ngnisvolle GefĂŒhl, die laufen sich gerade erst warm.

Das beste Essen: Mugnaia in Roccafinadamo

Das seltsamste Essen: Diese Ramen Bowl von Lawson, wo die BrĂŒhe bei Raumtemperatur ein wackelpuddingartiger, nach Fisch schmeckender Glibber war. E-Kel-Haft.

Das beste SĂŒĂŸkram: Ich hĂ€tte ja gesagt: Der Pumpkin-Pudding von Familiy-Mart, aber dann kam unvermittelt vor Weihnachten ein PĂ€ckchen an. Der Inhalt eroberte den ersten Platz. Nein, nicht das Kilo Parmesan. Die Kaffee-Pfirsiche (Peschi di CaffĂ©) von Giulies Mama.

2024 ENDLICH getan: Das Blog hier umgezogen, auf einen Server bei Manitu. Die sind sehr gut.

2024 zum ersten Mal getan: Eine elektrische Heckenschere benutzt.

2024 das erste mal seit langer Zeit wieder getan: Gartenarbeit.

Gesundheit: Okay bis sehr gut. Magenprobleme weitgehend weg. DafĂŒr plötzlich Anfang des Jahres Sehverlust um eine Dioptrie auf einem Auge.
ItÂŽs not the years, honey. ItÂŽs the mileage.

Ein Ding, auf das ich gut hĂ€tte verzichten mögen: Da gab es viel, aber ganz besonders hĂ€tte ich auf den Ärger bei der Arbeit verzichten können und auf die zweite Überflutung im Haus. Dieses Mal waren es nur 2.000 Liter, aber schon wieder sind die Lehmdecken eingestĂŒrzt.

Gereist? Ja, wenn auch sehr konzentriert: Eine Woche Testfahrt mit der V-Strom in den SĂŒden, dann quasi den geballten Jahresurlaub in viereinhalb Wochen Japan.

Film des Jahres: So richtig geile Blockbuster gab es nicht. Ich habe viel handgemachtes Zeug aus den 80ern und 90ern geschaut, u.a. die alten “Mad Max” und Schwarzenegger-FĂŒilme. Bei neueren Produktionen hatte ich viel Spaß mit dem indischen Actionkracher “Pathaan”, der ist, was Bond-Filme frĂŒher mal waren. In Erinnerung bleiben werden mir der sehr spannende “Till Death” und der optisch beeindruckende und clevere “The Creator”, der auch Film des Jahres ist.

TheaterstĂŒck des Jahres: “Mord im Orientexpress” bei den Gandersheimer Domfestpielen mit der großartigen Tabea Scholz.

Konzert des Jahres: Marina Santellis Jazz in den Bergen.

Song des Jahres: Musik spielt keine Rolle in meinem Leben. Sie kommt in meinem Alltag praktisch nicht vor. Umso erstaunlicher, dass ich in diesem Jahr gleich drei Songs sehr mochte: Shakespears Sister “All the Queens Horses” und das nach Portishead klingende “This Road” von Poe. Favorit ist aber das wĂŒtende “Naked in the Sun” von “The Jordan” aka “The Artist formerly known as Caro Emerald”.

Spiel des Jahres: Ein gemischtes bis schwaches Spielejahr, in dem ich hĂ€ufig Oldies aus der XBOX 360-Ära noch einmal gespielt habe.

Beim neuen Kram hatte ich viel Spaß mit “Stellar Blade”, “Like a Dragon 8” und dem bezaubernden “Lost Words”. Cool war auch “Robocop”, eine gelungene Double-A-Produktion. Das wichtigste Game des Jahres ist sicher “Senua II”, meine persönlichen GOTY sind aber “Arkham Shadow” auf der Quest 3S und fantastische “Indiana Jones and the Great Circle” auf der Series X.

Scheißspiel des Jahres: “Watch Dogs – Legion”. Was fĂŒr ein uninspirierter Dreck. Nach wenigen Stunden weggeworfen.

Serie des Jahres: Ich bin kein Seriengucker mehr, das meiste Neue finde ich doof und platt. Eine Offenbarung war die in zwei Staffeln auserzĂ€hlte “Kevin can f** himself” – völlig grandios geschriebene High-Concept-Serie, die wirklich wusste, wo sie hin will.
Meine persönlichen Entdeckungen des Jahres sind aber Serien aus den 2010er Jahren, wie das sehr clevere “The Newsroom”. Serie des Jahres ist das erstaunliche “The Fall” von 2013. FĂ€llt leider in Staffel 3 auseinander, bis dahin ist es aber grandios.

Buch des Jahres: Wieder deutlich mehr gelesen, was gut ist. Buch des Jahres ist “AllÂŽitaliana” von Petra Reski – habe viel ĂŒber italienische Politik daraus gelernt.

Graphic Novel des Jahres: 2024 war ich, auch das erste Mal seit langer Zeit, wieder heftig im Bereich Graphic Novels unterwegs: Das alte “Y – The Last Man” nachgeholt, das aktuelle “Saga” verschlungen, das sehr durchwachsene “Sandman Universe”, als Standalone “The Electric State” usw. Graphic Novel des Jahres ist: “Locke & Key: The golden Age”. Selten so viel GefĂŒhl in solch einem Setting gesehen.

Ding des Jahres: Ganz klar, die V-Strom 800.

Spielzeug des Jahres: Gar nicht leicht zu entscheiden. Es gab dieses Jahr VIELE Spielzeuge: Ich liebe die Heckenschere von Bosch blau, am meisten verblĂŒfft hat mich die Quest 3S. Am Praktischsten sind die neuen Gummistiefel von Dunlop. Am meisten Freude bereiten mir die Teufel-Lautsprecher, die machen mich schon LĂ€cheln, wenn ich sie nur ansehe. Und klingen tun sie auch gut, auch wenn der Waschmaschinengroße Subwoofer selbst ganz runtergedrosselt noch die Mauern von Jericho zum Einsturz bringen kann.

EnttĂ€uschungen des Jahres: “John Sugar”: Retro-Noir-Serie, die nach hinten raus einfach in sich zusammenklappt. “Dune 2” hat krasse narrative LĂŒcken und ist langweilig. “Hypnotic” ist so hanebĂŒchen dumm, dass ich den nicht lĂ€nger als 5 Minuten ertragen habe. “Bayonetta 3” ist so ĂŒberfrachtet, dass es keinen Spaß mehr macht. “Azurro” ist ein recht eitles Buch ohne Nutzwert.

Die schönste Zeit verbracht mit: Guten Freundinnen (nicht gegendert) bei interessanten GesprÀchen und leckerem Essen. Ihr wisst, wenn ihr gemeint seid!

Anzahl Fiat 500s (seit 2016): Von 3.908 auf 4.614. Ein ziemlich gutes Fiat-500-Jahr

Vorherrschendes GefĂŒhl 2024: “Nicht SCHON wieder!”

Erkenntnis(se) des Jahres: Demokratie muss fĂŒr jeden liefern. Und wenn sie das BauchgefĂŒhl oder das eigene Portemonnaie nicht befĂŒllt, wĂ€hlen die Leute ALLES – auch Faschisten.

In diesem Sinne: Ich wĂŒnsche einen guten Start in ein hoffentlich weniger schlimmes 2025. (Spoiler: Wird es natĂŒrlich nicht. Aber hoffen darf man ja.)

Sprengt Euch beim Jahreswechsel keine Körperteile weg!

@silencer137

#CapCut

♬ origineel geluid – Ninez1983

Nekrolog:

Shannen Doherty (53)
Donald Sutherland (91)
James Earl Jones (93)
Christoph Daum (71)
Ruth Maria Kubitschek (94)
Morgan Spurlock (54)
Peter Zwegat (74)
Maggie Smith (89)
Caterina Valente (93)
Alain Delon (88)
Richard Lugner (91)
OJ Simpson (76)
Fritz Wepper (82)
Frank Farian (82)
Andi Brehme (63)
Alexey Nawalny (47)
Johanna von Koczian (90)
Carl Weathers (76)
Franz Beckenbauer (78)
GĂŒnther Fielmann (84)
Tony Todd (69)
Quincy Jones (91)
Michael Newman (67)
Hannelore Hoger (82)
Jimmy Carter (100)

FrĂŒher:
Das war das Jahr, das war (2023)
Das war das Jahr, was war (2022)
Das war das Jahr, was war (2021)
Das war das Jahr, was war (2020)
Das war das Jahr, was war (2019)
Das war das Jahr, was war (2018)
Das war das Jahr, was war (2017)
Das war das Jahr, was war (2016)
Das war das Jahr, was war (2015)
Das war das Jahr, was war (2014)
Das war das Jahr, was war (2013)

15 Gedanken zu „Das war das Jahr, das war (2024)“

  1. ZunĂ€chst: Ich wĂŒnsche dennoch einen guten Rutsch, auch wenn die Aussichten global bis national nicht auf eine schöne Zukunft hinweisen.

    Weiste eigentlich bestimmt selber, aber BMI ist ein Gurkenmass. Es berĂŒcksichtigt nĂ€mlich gar nix und eignet sich daher auch nur fĂŒr Selbiges.

    Ich habe mich ja immer gefragt, wie Menschen es schaffen, so lange am StĂŒck Urlaub zu haben. Aber Ende diesen Jahres stellte ich mit Erschrecken fest, dass ich trotz Reisen, weniger Tage genommen habe, als ich zur VerfĂŒgung habe. FĂŒr 2025 nehme ich mir vor, mehr Tage zu verteilen und dabei dachte ich, dass ich doch schon so viele PlĂ€ne habe. jetzt brauch ich ja noch mehr.

  2. “auch wenn der Waschmaschinengroße Subwoofer selbst ganz runtergedrosselt noch die Mauern von Jericho zum Einsturz bringen kann”
    Woher kam nochmal der Wasserschaden in diesem Jahr? 😉

    Danke fĂŒr`s Mitnehmen durch 2024

  3. Sehr schöner JahresĂŒberblick und ich fĂŒhle mich an mehreren Stellen mitgenommen.

    Bei den extrem nervenden Personen bringe ich noch Markus Söder ins Spiel, der zumindest auf Social Media mit einer Selbstdarstellungsoffensive nervt, die nur noch zum FremdschĂ€men und Abwenden von der Politik taugt. Egal ob als Foodblogger, SĂ€nger, Willi Brandt Kniefall-Kopie oder Trump-MĂ€cces-Imitator, er springt mit Anlauf in jeden Fett-Pool 
 😛

    Bei mir fehlt nur leider am Jahresende die Energie, um die beneide ich dich 🙂
    Es fĂŒhlt sich mehr so an, als ob die nĂ€her kommenden EinschlĂ€ge (2024er Unfall-, Krankheits- und SterbefĂ€lle) meine Luft zum Atmen verdrĂ€ngen und die nĂ€chste Granate trifft. Klar, angesichts der Shorts & Reels realer EinschlĂ€ge aus der Ukraine ein echtes Luxusproblem :-/
    Urlaub wird – wenn mögl. – durch einen Saunatag im Monat ersetzt, da wĂŒrde ich am liebsten dann fĂŒr immer drin liegen bleiben 🙂

    Naja, ist halt so – wir alle könnten ja unser Leben Ă€ndern, wenn wir wirklich wollten 😉

    Liebe GrĂŒĂŸe und ein gesegnetes 2025 fĂŒr dich und alle (Mit)Leser,
    Marcus

    1. Ja, der Söder. Ich glaube, der macht den Boris Johnson. Auch ein Rechtspopulist.

      Wenn der eine Saunatag wirklich zur Erholung reicht, dann ist das vielleicht ein gutes Zeichen? Das nĂ€mlich Dein sonstiges Arbeits- und Gesamtleben in Gleichgewicht ist? Vielleicht wird es aber doch mal Zeit fĂŒr eine Auszeit. LĂ€sst Du eine Ausgabe lang die Leser das Heft machen 🙂

  4. Wasserschaden in der Wohnung – da hat es Dich dieses Jahr ja ganz schön erwischt.
    Trotzdem so gut drauf? Alle Achtung fĂŒr die geballte Resilienz. Jetzt verstehe ich auch die Anschaffung “Gummistiefel”. Bei so viel Wasser von oben wĂ€re eine Wathose wohl besser geeignet. 😉
    Alles Gute fĂŒr das kommende Jahr!

  5. Jawohl! Wie auch Marcus fĂŒhle ich mich an etlichen Stellen mitgenommen.
    Im Fazit sehe ich alles nicht so dunkel. Vielleicht bin ich einfach auch schon zu abgestumpft.
    FĂŒr mich persönlich kĂ€men u.a. noch zwei Dinge dazu:
    – Nekrolog: Jimmy Carter (100)
    – Kann ich nicht mehr hören/lesen: Resilienz/resilient. Seit einiger Zeit inflationĂ€r verwendetes Modewort. Wie kam man nur Jahrzehnte ohne aus?
    Euch allen ein gutes 2025!

  6. Deine Reiseberichte und alles rund um die V-Strom lese ich stets sehr gerne. Sie sind immer sehr unterhaltsam und man fĂŒhlt sich immer “irgendwie” dabei.

    Deine linken politischen Ansichten auszuhalten, ist fĂŒr mich Teil von Demokratie. Jedem seine eigene Meinung!

    Irgendwie hattest Du in diesem Jahr mit den Autos und der Wohnung ja richtig in die GrĂŒtze gegriffen, manchmal ist halt der Wurm drin. Ich drĂŒcke die Daumen, dass sich dies nicht wiederholt (mit dem Wurm drinnen).

    Uns allen wĂŒnsche ich ein friedvolle(re)s und gesundes Jahr 2025 und ich freue mich schon auf Deine neuen Reiseberichte.

      1. Aushalten kann ich sehr vieles! Auch die Meinungen anderer. Ob ich sie teile, das ist eine andere, nÀmlich meine, Sache. Heute erst wurde ich als Nazi beschimpft, weil ich dem CDU Linnemann in Aussagen zustimmte.
        Wahnsinn, dieses Deutschland hat mittlerweile so viele Nazis wie nie zuvor in seiner Geschichte… Strange! (Und das bloß, weil man nicht links-grĂŒn als Meinung hat)

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