Das war das Jahr, das war (2024)
Jahresende. Zeit für die Rückschau. Was bleibt von 2024?
Plus: Beste Bilder.
Lage der Welt:
Die Ukraine beginnt den Krieg mit Russland zu verlieren. Israel verliert den Rückhalt in der Welt, weil es seine Nachbarländer in Grund und Boden bombt und schreckliche Menschenrechtsverletzungen begeht. Nordkorea schließt ein Bündnis mit Russland. Die USA wählen zum zweiten Mal einen Trump, der im Vorfeld versprochen hat Konzentrationslager zu eröffnen, Deportationen durchzuführen, politische Gegner zu verfolgen, das Militär gegen die Bevölkerung einzusetzen, die Ministerien zu entkernen und nach Gesinnung zu besetzen und Amerika durch Strafzölle zu isolieren. Der Faschismus übernimmt die USA mit demokratischen Mitteln, um anschließend die Demokratie zu zerstören. Eine? Ach was, ALLE Demokratien.
Zum Jahresende mischt sich Musk in deutsche Politik ein, willfähriger Helfer ist der Springer Verlag. Und Trump verkündet, dass er gedenkt den Panama-Kanal zu besetzen sowie Grönland und Kanada zu annektieren.
Die Trump-Präsidentschaft läuft gefühlt schon Jahre, und dabei hat sie noch nicht mal begonnen. Ich bin jetzt schon erschöpft davon.
Aussichten: Sollte Trump seine Ankündigungen war machen und die USA andere Länder überfallen, dann bricht der offene dritte Weltkrieg aus.
Lage Europas:
Es rottet vor sich hin. Bei den Europawahlen gibt es einen ordentlichen Rechtsruck. Leider will von der Leyen, die den Ruck nach Rechts maßgeblich mit zu verantworten hat, unbedingt weitermachen. Was das bedeutet, ist klar: Paktieren mit den Rechten. Währenddessen zerfällt in Deutschland die Regierung, in Frankreich kommt durch das Erstarken der Rechten erst gar keine dauerhafte Regierung zustande. In einer angespannten Weltsituation ist Europa so schwach wie nie.
Aussichten: Europa zerfällt, die Oligarchen strecken ihre Finger danach aus. Es bräuchte jetzt starke Nationalstaaten und ein Bekenntnis zur EU. Haben wir beides nicht, daher ist langfristig wohl nur die Frage, wer uns zuerst annektiert: Russland oder China oder ob die USA Europa als Ferienland übernehmen.
Lage der Nation:
In der Ampel sabotiert die FDP wo sie kann, bis im Herbst alles implodiert.
Scholz, bis dahin unsichtbar, lässt daraufhin die Sau raus – und man möchte spontan seinen Redenschreiber zum Bundeskanzler wählen. CDU ist schlimmer, Merz und Söder baden im reinen Populismus, schüren Ängste und Hass auf die Grünen. Merz beklagt abwechselnd, das zu wenige Wärmepumpen eingebaut worden seien und stellt gleichzeitig in Aussicht, dass unter seiner Kanzlerschaft Atomkraftwerke gebaut und Windräder demontiert würden, weil letztere Umweltverschmutzung seien. Kein Witz.
Überhaupt, “die Union”. Für eine Union gibt es herzlich wenig Zusammenhalt in dem Laden. Teile biedern sich an Musk an. Teile reißen die Brandmauer zur AFD ein. Der Rest baut Luftschlösser und will das finanzieren, in dem bei Bürgergeld gekürzt wird. Das ist in Reinkultur “Der Arme nimmt Dir Deinen Keks weg!” WTF, ihr Spinner.
Direkte Folgen dieser unterirdischen Politik: Der Osten wählt AFD und das Bündnis Sara Wagenknecht. Die Folge: Merz zündelt noch schlimmer als zuvor und setzt auf das Trump-Rezept aus Zuwanderungs-Hetze und Abtreibungsgegnerschaft. Bar jeder Vernunft laufen alle demokratischen Parteien diesem Agenda-Setting hinterher und führen Grenzkontrollen ein. Ja, so kann man die Rechten auch stärken und das Land und Europa noch schneller in den Abgrund treiben. Für Februar sind Neuwahlen angesetzt.
Ansonsten jammert die Autoindustrie und behauptet sie darbt, und ich sage mal so: Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Seit 2003 wundere ich mich, dass niemand bei VW und anderen deutschen Herstellern auf Elektro setzt, unfassbar teure und riesige Autos produziert werden und Gehälter gezahlt werden, von denen andere nur träumen. Ich dachte zwischendurch sogar, es läge an mir bzw. meinem zu kleinem Gehalt, das für mich ein VW schon aus Preisgründen nie in Frage käme. Stellt sich raus: Kaufen tut die Kisten schon lange keine Privatpersonen mehr. 84 Prozent aller Passats auf den Straßen sind Dienstwagen. Und nun kommt die geballte Quittung. Deutschland lebte in diesem Jahr noch in seiner Blase, hier ging das Narrativ rum, das sich Elektroautos nicht durchsetzen würden. Tatsächlich gingen die Verkäufe zurück, was als Beweis dafür herangezogen wurde. Nur: Damit sind wir allein auf der Welt. Und deutsche Autobauer bauen keine Modelle für den deutschen Privatmarkt, bringt also nicht, wenn die Diesel-Dieter sich noch einen Verbrenner mehr hinstellen.
Immerhin: Ausbau der erneuerbaren Energien ging gut voran. Im 3. Quartal wurden 63 Prozent des Energiebedarfs aus regenerativer Energieerzeugung gedeckt. Der Zubau der Kapazität lag bei 17 Gigawatt. Mal zum Vergleich: Das ist die Kapazität von 11 Atomkraftwerken! Oder man hätte damit 14 Mal den DeLorean zurück in die Zukunft schicken können. Das ist super.
Aussichten: Eine Große Koalition unter Führung von Merz. Schrecklich. Große Koalitionen stärken immer die Extreme und die Politikverdrossenheit. Grokos sind, was das Land so abgewirtschaftet, die Stimmung so polarisiert und die AFD stark gemacht hat. Und nun eine, der mit Merz und Scholz Männer ohne Charakter, wenig Moral und geringem Verstand vorstehen werden.
Ich Ich Ich
Das Jahr begann mit Sehnsucht und Weltschmerz und düsteren Aussichten. Es war dann auch düster, aber ganz anders als gedacht. Es ist einfach so irrsinnig viel passiert, dass die Zeit verflog und sich 2024 trotzdem so anfühlte, als würde es sich ewig ziehen.
Die ersten vier Monate Leben auf einer Baustelle, weil die Wasserschäden vom vergangenen Dezember repariert wurden. Im Februar fiel plötzlich die V-Strom 800 vom Himmel. Ab März schlimme Nachrichten allerorten. Der frühe Tod eines guten Freunds hat mich ziemlich mitgenommen. OPs und Krebs in der unmittelbaren Familie sind wohl gut ausgegangen, nach allem was man bislang weiß. Im Juni begann eindlich ein wenig Sommer, bis dahin war es nur kalt und nass. Ende Juli wurde der Aygo zerstört, es folgten sechs Wochen Brot&Butter-Motorradfahren. Ende September war alles soweit geregelt, das ich mir einen Monat Auszeit nehmen konnte. Danach ging es hektisch, aber wieder mit mehr Energie weiter. Und immer, immer wieder nervenaufreibende, schlafraubende Situationen bei der Arbeit. Eigentlich konstanter Alarmzustand, an gleich mehreren Fronten.
Ein sich wiederholendes Thema: Fast alle Dinge und Vorhaben brauchten in diesem Jahr zwei oder mehr Anläufe. Der feine Jasmin, Freude des vergangenen Sommers, erfror am letzten Wintertag und musste ersetzt werden. Eine neue Brille (die erste mit Gleitsicht) war falsch berechnet und musste nochmal gemacht werden. Dito die Sonnenbrille, mit den Werten der Bildschirmbrille gefertigt wurde und nicht zum Fahren taugte. Binnen 12 Monaten musste zwei mal ein Auto gekauft werden.
Der neue, gebrauchte Yaris wurde dann gleich Dauergast in der Werkstatt, wegen Baum vorm Kopf und vergniesterten Bremsen. Die ZZR kam aus der Werkstatt zurück und verbrauchte plötzlich 1,5 Liter mehr auf 100 km. Alles, alles fühlte sich an wie: Drei Schritte vor, voller Stop, dann fünf Schritte rückwärts und alles nochmal von vorn. Eine permanente Sackgasse.
Auch in diese Kategorie fällt: Das gerade nach einem Wasserschaden reparierte Haus hat im Dezember 2024 erneut eine Überflutung abbekommen und jetzt geht alles, alles wieder von vorne los. Schweinerei, dröhnende Bautrockner, Baustelle.
Immerhin, was überhaupt nicht auf dem Zettel stand und unvermittelt einfach so funktioniert hat: Die Beschaffung und der Umbau der V-Strom 800 und die Tour mit ihr im Sommer. Das war ebenso unverhofft wie toll, dass hätte ich zu Jahresbeginn nicht gedacht. Auch die Japanreise hat problemlos geklappt. Eigentlich hat alles funktioniert, wo ich mich echt hintergeklemmt und jedes Detail überwacht oder die Sachen gleich selbst gemacht habe. Hm.
In Summe bin ich geneigt zu sagen: 2024 war fordernd. Am Ende sind die meisten Dinge gut geworden, aber weil nichts auf Anhieb geklappt hat, war gefühlt jede Kleinigkeit stets mit Kampf verbunden und hat viel Kraft und Zeit und Geld gekostet. Trotzdem oder gerade deswegen gehe ich aus 2024 so entschlossen und fit heraus, wie ich zuletzt 2013 war. Zum Jahresende stelle ich fest: Mir geht es gut. Ich fühle mich gut. Mir ist heitere Gelassenheit nicht in die Wiege gelegt, aber aktuell ruhe ich in mir.
Ja, ich bin resilient AF.
Und sonst noch?
Worte des Jahres: Non puoi piacere a tutti. Non sei lasagna.” (“Du kannst nicht von allen gemocht werden. Du bist keine Lasagne.”)
Worte, die ich nicht mehr lesen oder hören möchte: “Ihnen eine erfolgreiche Woche” als Verabschiedung. Sagen nur BWL-Lullies und Möchtegern-Businesskasper.
Und immer noch: Das sich pandemisch verbreitende “Dazu später mehr” in Texten, Videos und Podcast. Wenn Du diese Formulierung verwenden willst, halte inne – ist das ein Hinweis darauf, dass mit deiner Struktur was nicht stimmt.
Was ich nicht mehr sehen möchte: Stroboskop-Effekte in Filmen und Serien. Bei mir lösen die zwar keine epileptischen Anfälle aus, aber angenehm ist es nicht und vor allem belastet es die Beamerblende wie Sau. Ich weiß auch nicht, was sich Filme wie Star Wars 9 oder Serien wir zuletzt Squidgame dabei denken, wenn fünf Minuten nur Geblitze gezeigt wird. Möchte man, dass die Leute vom Handy aufgucken?
Zugenommen oder abgenommen: Abgenommen. Satte sieben Kilo. Da mit steigendem Alter der BMI gnädiger wird, habe ich damit fast Normalgewicht.
Mehr ausgegeben oder weniger? Ich habe NOCH NIE IN MEINEM GANZEN LEBEN so viel Geld ausgegeben wie in diesem Jahr. Anfang des Jahres dachte ich noch: “Ach, hast ja ein wenig Geld auf dem Konto und die Boxen sind kaputt. Kaufste Dir mal neue Lautsprecher von Teufel.” – zu dem Zeitpunkt war ich mir sicher: Das war die teuerste Anschaffung des Jahres. Und DANN ging es erst richtig los: Neue Brille wurde plötzlich nötig. Neues Motorrad ergab sich. Eine gebrauchte XBOX drängte sich auf. Binnen eines Jahres musste zwei Mal ein gebrauchtes Auto gekauft und mit Reifen ausgestattet werden. Die Mikrowelle ging in Rauch auf. Das war alles extrem Kostenintensiv. Wären die Flüge nicht schon gebucht gewesen, ich hätte die (dann auch recht teure) Japanreise nicht gemacht.
Die teuerste Anschaffung: Als Einzelobjekt der gebrauchte Toyota Yaris. In Summe: Die V-Strom 800 mit all dem Gedöns.
Luxus des Jahres: Die Büchersammlung aufgestockt um das “Sandman Universe” – jetzt steht hier wieder die größte Sandman-Sammlung Göttingens.
Mehr bewegt oder weniger: Deutlich Mehr.
Die hirnrissigste Unternehmung: Japan von Nord nach Süd durchqueren zu wollen. Hat nicht geklappt, aber dazu später mehr.
Ort des Jahres: Diese Farm da in den Bergen.
Zufallspromi des Jahres: Hayley Atwell. Tolle Schauspielerin.
Person des Jahres: Robert Habeck. Krass, wie resilient, rational und besonnen der Mann trotz all der Anfeindungen und der Hetze bleibt. Versucht als einziger keine Illusionen zu verkaufen. Kanzlermaterial.
Nervende Person des Jahres: Hattrick! Der Preis geht, wie schon in 2022 und 2023, zu gleichen Teilen an Friedrich Merz und Elon Musk. Der eine hatte 1992 einen Unfall mit einer Cryo-Maschine und wurde erst jetzt wieder aufgetaut, der andere hat sich radikalisiert, ruiniert Gesellschaften und den Planeten und ist vermutlich der operierende Präsident der USA. In 2024 haben beide nochmal eine Schippe an Arschlochigkeit draufgelegt. Dabei habe ich immer noch das verhängnisvolle Gefühl, die laufen sich gerade erst warm.
Das beste Essen: Mugnaia in Roccafinadamo
Das seltsamste Essen: Diese Ramen Bowl von Lawson, wo die Brühe bei Raumtemperatur ein wackelpuddingartiger, nach Fisch schmeckender Glibber war. E-Kel-Haft.
Das beste Süßkram: Ich hätte ja gesagt: Der Pumpkin-Pudding von Familiy-Mart, aber dann kam unvermittelt vor Weihnachten ein Päckchen an. Der Inhalt eroberte den ersten Platz. Nein, nicht das Kilo Parmesan. Die Kaffee-Pfirsiche (Peschi di Caffé) von Giulies Mama.
2024 ENDLICH getan: Das Blog hier umgezogen, auf einen Server bei Manitu. Die sind sehr gut.
2024 zum ersten Mal getan: Eine elektrische Heckenschere benutzt.
2024 das erste mal seit langer Zeit wieder getan: Gartenarbeit.
Gesundheit: Okay bis sehr gut. Magenprobleme weitgehend weg. Dafür plötzlich Anfang des Jahres Sehverlust um eine Dioptrie auf einem Auge.
It´s not the years, honey. It´s the mileage.
Ein Ding, auf das ich gut hätte verzichten mögen: Da gab es viel, aber ganz besonders hätte ich auf den Ärger bei der Arbeit verzichten können und auf die zweite Überflutung im Haus. Dieses Mal waren es nur 2.000 Liter, aber schon wieder sind die Lehmdecken eingestürzt.
Gereist? Ja, wenn auch sehr konzentriert: Eine Woche Testfahrt mit der V-Strom in den Süden, dann quasi den geballten Jahresurlaub in viereinhalb Wochen Japan.
Film des Jahres: So richtig geile Blockbuster gab es nicht. Ich habe viel handgemachtes Zeug aus den 80ern und 90ern geschaut, u.a. die alten “Mad Max” und Schwarzenegger-Füilme. Bei neueren Produktionen hatte ich viel Spaß mit dem indischen Actionkracher “Pathaan”, der ist, was Bond-Filme früher mal waren. In Erinnerung bleiben werden mir der sehr spannende “Till Death” und der optisch beeindruckende und clevere “The Creator”, der auch Film des Jahres ist.
Theaterstück des Jahres: “Mord im Orientexpress” bei den Gandersheimer Domfestpielen mit der großartigen Tabea Scholz.
Konzert des Jahres: Marina Santellis Jazz in den Bergen.
Song des Jahres: Musik spielt keine Rolle in meinem Leben. Sie kommt in meinem Alltag praktisch nicht vor. Umso erstaunlicher, dass ich in diesem Jahr gleich drei Songs sehr mochte: Shakespears Sister “All the Queens Horses” und das nach Portishead klingende “This Road” von Poe. Favorit ist aber das wütende “Naked in the Sun” von “The Jordan” aka “The Artist formerly known as Caro Emerald”.
Spiel des Jahres: Ein gemischtes bis schwaches Spielejahr, in dem ich häufig Oldies aus der XBOX 360-Ära noch einmal gespielt habe.
Beim neuen Kram hatte ich viel Spaß mit “Stellar Blade”, “Like a Dragon 8” und dem bezaubernden “Lost Words”. Cool war auch “Robocop”, eine gelungene Double-A-Produktion. Das wichtigste Game des Jahres ist sicher “Senua II”, meine persönlichen GOTY sind aber “Arkham Shadow” auf der Quest 3S und fantastische “Indiana Jones and the Great Circle” auf der Series X.
Scheißspiel des Jahres: “Watch Dogs – Legion”. Was für ein uninspirierter Dreck. Nach wenigen Stunden weggeworfen.
Serie des Jahres: Ich bin kein Seriengucker mehr, das meiste Neue finde ich doof und platt. Eine Offenbarung war die in zwei Staffeln auserzählte “Kevin can f** himself” – völlig grandios geschriebene High-Concept-Serie, die wirklich wusste, wo sie hin will.
Meine persönlichen Entdeckungen des Jahres sind aber Serien aus den 2010er Jahren, wie das sehr clevere “The Newsroom”. Serie des Jahres ist das erstaunliche “The Fall” von 2013. Fällt leider in Staffel 3 auseinander, bis dahin ist es aber grandios.
Buch des Jahres: Wieder deutlich mehr gelesen, was gut ist. Buch des Jahres ist “All´italiana” von Petra Reski – habe viel über italienische Politik daraus gelernt.
Graphic Novel des Jahres: 2024 war ich, auch das erste Mal seit langer Zeit, wieder heftig im Bereich Graphic Novels unterwegs: Das alte “Y – The Last Man” nachgeholt, das aktuelle “Saga” verschlungen, das sehr durchwachsene “Sandman Universe”, als Standalone “The Electric State” usw. Graphic Novel des Jahres ist: “Locke & Key: The golden Age”. Selten so viel Gefühl in solch einem Setting gesehen.
Ding des Jahres: Ganz klar, die V-Strom 800.
Spielzeug des Jahres: Gar nicht leicht zu entscheiden. Es gab dieses Jahr VIELE Spielzeuge: Ich liebe die Heckenschere von Bosch blau, am meisten verblüfft hat mich die Quest 3S. Am Praktischsten sind die neuen Gummistiefel von Dunlop. Am meisten Freude bereiten mir die Teufel-Lautsprecher, die machen mich schon Lächeln, wenn ich sie nur ansehe. Und klingen tun sie auch gut, auch wenn der Waschmaschinengroße Subwoofer selbst ganz runtergedrosselt noch die Mauern von Jericho zum Einsturz bringen kann.
Enttäuschungen des Jahres: “John Sugar”: Retro-Noir-Serie, die nach hinten raus einfach in sich zusammenklappt. “Dune 2” hat krasse narrative Lücken und ist langweilig. “Hypnotic” ist so hanebüchen dumm, dass ich den nicht länger als 5 Minuten ertragen habe. “Bayonetta 3” ist so überfrachtet, dass es keinen Spaß mehr macht. “Azurro” ist ein recht eitles Buch ohne Nutzwert.
Die schönste Zeit verbracht mit: Guten Freundinnen (nicht gegendert) bei interessanten Gesprächen und leckerem Essen. Ihr wisst, wenn ihr gemeint seid!
Anzahl Fiat 500s (seit 2016): Von 3.908 auf 4.614. Ein ziemlich gutes Fiat-500-Jahr
Vorherrschendes Gefühl 2024: “Nicht SCHON wieder!”
Erkenntnis(se) des Jahres: Demokratie muss für jeden liefern. Und wenn sie das Bauchgefühl oder das eigene Portemonnaie nicht befüllt, wählen die Leute ALLES – auch Faschisten.
In diesem Sinne: Ich wünsche einen guten Start in ein hoffentlich weniger schlimmes 2025. (Spoiler: Wird es natürlich nicht. Aber hoffen darf man ja.)
Sprengt Euch beim Jahreswechsel keine Körperteile weg!
@silencer137
Nekrolog:
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Donald Sutherland (91)
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Früher:
Das war das Jahr, das war (2023)
Das war das Jahr, was war (2022)
Das war das Jahr, was war (2021)
Das war das Jahr, was war (2020)
Das war das Jahr, was war (2019)
Das war das Jahr, was war (2018)
Das war das Jahr, was war (2017)
Das war das Jahr, was war (2016)
Das war das Jahr, was war (2015)
Das war das Jahr, was war (2014)
Das war das Jahr, was war (2013)
13 Gedanken zu „Das war das Jahr, das war (2024)“
Zunächst: Ich wünsche dennoch einen guten Rutsch, auch wenn die Aussichten global bis national nicht auf eine schöne Zukunft hinweisen.
Weiste eigentlich bestimmt selber, aber BMI ist ein Gurkenmass. Es berücksichtigt nämlich gar nix und eignet sich daher auch nur für Selbiges.
Ich habe mich ja immer gefragt, wie Menschen es schaffen, so lange am Stück Urlaub zu haben. Aber Ende diesen Jahres stellte ich mit Erschrecken fest, dass ich trotz Reisen, weniger Tage genommen habe, als ich zur Verfügung habe. Für 2025 nehme ich mir vor, mehr Tage zu verteilen und dabei dachte ich, dass ich doch schon so viele Pläne habe. jetzt brauch ich ja noch mehr.
Jo BMI ist nach Wind und Mondphase.
Urlaub ausschöpfen ist auf jeden Fall ein SEHR guter Vorsatz!
“auch wenn der Waschmaschinengroße Subwoofer selbst ganz runtergedrosselt noch die Mauern von Jericho zum Einsturz bringen kann”
Woher kam nochmal der Wasserschaden in diesem Jahr? 😉
Danke für`s Mitnehmen durch 2024
Ähhhhh…
Sehr schöner Jahresüberblick und ich fühle mich an mehreren Stellen mitgenommen.
Bei den extrem nervenden Personen bringe ich noch Markus Söder ins Spiel, der zumindest auf Social Media mit einer Selbstdarstellungsoffensive nervt, die nur noch zum Fremdschämen und Abwenden von der Politik taugt. Egal ob als Foodblogger, Sänger, Willi Brandt Kniefall-Kopie oder Trump-Mäcces-Imitator, er springt mit Anlauf in jeden Fett-Pool … 😛
Bei mir fehlt nur leider am Jahresende die Energie, um die beneide ich dich 🙂
Es fühlt sich mehr so an, als ob die näher kommenden Einschläge (2024er Unfall-, Krankheits- und Sterbefälle) meine Luft zum Atmen verdrängen und die nächste Granate trifft. Klar, angesichts der Shorts & Reels realer Einschläge aus der Ukraine ein echtes Luxusproblem :-/
Urlaub wird – wenn mögl. – durch einen Saunatag im Monat ersetzt, da würde ich am liebsten dann für immer drin liegen bleiben 🙂
Naja, ist halt so – wir alle könnten ja unser Leben ändern, wenn wir wirklich wollten 😉
Liebe Grüße und ein gesegnetes 2025 für dich und alle (Mit)Leser,
Marcus
Ja, der Söder. Ich glaube, der macht den Boris Johnson. Auch ein Rechtspopulist.
Wenn der eine Saunatag wirklich zur Erholung reicht, dann ist das vielleicht ein gutes Zeichen? Das nämlich Dein sonstiges Arbeits- und Gesamtleben in Gleichgewicht ist? Vielleicht wird es aber doch mal Zeit für eine Auszeit. Lässt Du eine Ausgabe lang die Leser das Heft machen 🙂
Wasserschaden in der Wohnung – da hat es Dich dieses Jahr ja ganz schön erwischt.
Trotzdem so gut drauf? Alle Achtung für die geballte Resilienz. Jetzt verstehe ich auch die Anschaffung “Gummistiefel”. Bei so viel Wasser von oben wäre eine Wathose wohl besser geeignet. 😉
Alles Gute für das kommende Jahr!
Ja, das war der Grund für die Gummistiefel 🙂 Für den nächsten Wasserschaden bin ich gewappnet!
Jawohl! Wie auch Marcus fühle ich mich an etlichen Stellen mitgenommen.
Im Fazit sehe ich alles nicht so dunkel. Vielleicht bin ich einfach auch schon zu abgestumpft.
Für mich persönlich kämen u.a. noch zwei Dinge dazu:
– Nekrolog: Jimmy Carter (100)
– Kann ich nicht mehr hören/lesen: Resilienz/resilient. Seit einiger Zeit inflationär verwendetes Modewort. Wie kam man nur Jahrzehnte ohne aus?
Euch allen ein gutes 2025!
Stimmt! Carter ist von uns gegangen, als der Artikel hier schon auf der Startrampe stand. Ist nachgetragen!
Vermutlich brauchte man früher keine Resilienz, weil damals alles besser war? 🙂
Ja, das war der Grund für die Gummistiefel 🙂 Für den nächsten Wasserschaden bin ich gewappnet!
Deine Reiseberichte und alles rund um die V-Strom lese ich stets sehr gerne. Sie sind immer sehr unterhaltsam und man fühlt sich immer “irgendwie” dabei.
Deine linken politischen Ansichten auszuhalten, ist für mich Teil von Demokratie. Jedem seine eigene Meinung!
Irgendwie hattest Du in diesem Jahr mit den Autos und der Wohnung ja richtig in die Grütze gegriffen, manchmal ist halt der Wurm drin. Ich drücke die Daumen, dass sich dies nicht wiederholt (mit dem Wurm drinnen).
Uns allen wünsche ich ein friedvolle(re)s und gesundes Jahr 2025 und ich freue mich schon auf Deine neuen Reiseberichte.
Sehr gute Einstellung! Hauptsache auf dem Boden der Demokratie, alles andere hält man aus. Vielen Dank und alles Gute!