Reisetagebuch Japan (6): Hokkaido ist mehr als ein Kürbis
Reisetagebuch Japan. Heute geht es in den hohen, aber nicht den höchsten, Norden, ich will kein Upgrade und entdecke einen blauen Teich.
Dienstag, 08. Oktober 2024, Akihabara, Tokyo
Ich höre noch das dumpfe Geräusch, mit dem das Köpfchen des Kindes gegen das Auto prallt, dann schrecke aus dem Schlaf hoch.
Schon wieder dieser Albtraum! Noch leicht geschockt reibe ich mir den Schlaf aus den Augen. Es war nur ein Traum, mache ich mir bewusst, keine Erinnerung an eine mögliche Zukunft! Ich schwinge die Beine aus dem Bett. Die beste Methode um schlechte Dinge zu verdrängen ist, sich ganz auf etwas anderes zu konzentrieren.
Es ist erst 06:45, aber heute habe ich viel vor. “Es sind 21 Grad”, sagt Siri und fügt hinzu “Du solltest vielleicht einen Schirm mitnehmen”. Die Info ist sinnvoll, immerhin sehe ich aus meinem Zimmerfenster nur eine Betonwand und die Leitungen von Klimaanlagen, da ist nicht zu sehen ob es draußen regnet oder nicht.
Schnell habe ich meine Sachen zusammengepackt und schwinge mir den Cabin Max über die Schulter. Ein letzter Blick zurück in das kleine Zimmer, das jetzt für fünf Tage mein Zuhause war, dann ziehe ich die Verrätertür mit dem Düdel-Schloss hinter mir zu und eile die Stufen des Hotels hinab.
Es regnet tatsächlich, und zwar ganz widerlich. Die tropische, schwüle Wärme mit 90 Prozent Luftfeuchtigkeit sorgt dafür, dass man durch und durch feucht wird – von Innen vom Schwitzen und von Außen durch den Regen.
Ich laufe gen Osten, weg von Akihabara und Richtung Asakusa. Amüsieren muss ich mich über den Yaris, der perfekt quer in einer Einfahrt parkt. “Hallo? Ja, ich bins. Ja, ich parke in der Einfahrt, wie Sie es mir gesagt haben. Ach, das ist jetzt auch nicht richtig??”
Auf halbem Weg wird mir klar, dass ich den transparenten Stockschirm, den ich vor einigen Tagen in einer Drogerie gekauft habe, nicht werde mitnehmen können. Mangels Mülleimern werde ich ihn aber auch nicht einfach entsorgen können. Und nun? Ah, ein Haufen Sperrmüll. Da stelle ich ihn einfach dazu. Mach´s gut, Schirm, tut mir leid, dass ich Dich aussetzen muss.
Von der Metrostation Asakusabashi fährt eine U- und S-Bahn direkt bis zum Flughafen Haneda, sagt zumindest Google Maps. Ich finde den richtigen Bahnsteig und steige zu. Es ist Berufsverkehr, und die Wagen sind so proppenvoll, dass ich kaum den Rucksack in die Ablage bugsiert bekomme. Wieder bin ich froh, hier nicht mit einem schrankgroßen Rollkoffer unterwegs sein zu müssen.
Überall in der Tokyoter U-Bahn gibt es Handyempfang. Stumm starren alle Passagiere auf ihre Smartphones, gucken Videos, spielen Klötzchenspiele oder lesen.
Ich verfolge meine Fahrt auf Google Maps. Das ist super, weil ich so mitbekomme, als ich mich südlich von Minato in eine ganz andere Richtung bewege, als ich eigentlich müsste. Anscheinend gibt es verschiedene Routen, die die Asakusa-Linie bedient, und ich bin in der falschen.
Also an der nächsten Haltestelle aussteigen, zurückfahren bis zu der Station, ab der ich falsch abgebogen bin, dort zur Sicherheit einen Ordner nach dem Weg fragen. Der ältere Herr mit der Uniform eines Bahnangestellten, einer offiziell aussehenden Schirmmütze und einer Gesichtsmaske kann mir weiterhelfen – und das in fast perfektem Englisch! Dankbar stelle ich mich an den Bahnsteig, den er mir gezeigt hat, und wenige Minuten später bin ich wieder auf dem richtigen Kurs.
Der Flughafen Haneda lieg auf einer künstlichen Insel in der Bucht südlich von Minato und östlich neben Kawasaki. Von der Insel wo TeamLab Planets ist, kann man hinüberwinken.
Haneda wird von Influencern als DER Flughafen für Tokyo empfohlen, Narita sei bäh weil zu weit weg. Das stimmt allerdings so pauschal nicht. Sicher, Narita ist Luftlinie 50 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, während Haneda mit 15 Kilometern nominell näher dran ist. Aber: Von Narita dauert die Anreise in die nördlichen und östlichen Stadtteile durch die Schnellzugverbindung nach Ueno genauso lange wie die Straßenbahn von Haneda. Der Schnellzug bietet darüber hinaus Sitzplätze und die Möglichkeit Gepäck zu transportieren – das ist in der Bimmelbahn dann doch problematisch, zumal wenn sie so voll ist wie jetzt gerade.
In Haneda finde ich mich schnell zurecht. Auch, weil ich vorab die Pläne des Flughafens studiert habe und weiß, in welche Ecke von welchem Terminal ich muss, um zur Fluglinie Skymark zu kommen.
Vor einem Sicherheitsgate stehen Bording-Automaten herum.
Einem davon zeige ich den Barcode, den ich bei der Buchung bekommen habe. Dann möchte er meinen Reisepass scannen und danach muss ich noch einen Sitzplatz aussuchen. Hä? Habe ich doch schon bei der Buchung gemacht. Haben die wohl vergessen. Egal. Zack, habe ich eine Bordkarte. Sehr fein. Sicherheitsgate ist schnell erledigt.
Mein Flug ist kein internationaler, sondern ein “Domestic Flight” innerhalb des Landes, da ist die Sicherheitsfolklore nicht so wild.
Zwei Stunden sitze ich am Gate herum und beobachte, wie die Boardingprozeduren ablaufen. Skymark macht den Eindruck eher ein Busunternehmen als eine Fluggesellschaft zu sein. Stimmt ja im Prinzip auch. Flugbusse, die alle zwei Stunden die wichtigsten Städte der Hauptinseln verbinden. Zielgruppe sind ganz klar reisende Japaner:innen, das ist schon daran zu merken, dass alle Durchsagen nur auf Japanisch sind.
Zwanzig Minuten vor Abflug tut sich was am Gate. Da ich die Ansagen nicht verstehe, stelle ich mich auf Verdacht mit in eine Reihe und komme an Bord eines Flugzeugs.
Der Fensterplatz, den ich meinte bei der Buchung reserviert zu haben, ist von einem älteren Herrn besetzt. Rechts neben mich setzt sich eine junge Frau, bei der ich zwei Mal hingucken muss um mich zu vergewissern, dass da jemand ist. Sie ist spindeldürr und trägt ein Kleid in EXAKT der Farbe des Sitzes. Sobald sie Platz genommen hat, ist sie praktisch unsichtbar und trägt nicht mal auf.
Wiede rmal überrascht mich das iPhone. Das ist der Meinung, ich müsste jetzt in einem Flugzeug sitzen, und bietet von alleine an den Flugmodus einzuschalten.
Na dann. Der Flieger hebt ab. Als wir in der Luft sind, läuft eine Stewardess durch den Gang und hält allen ein iPad hin, auf dem ein “Psssst, bitte leise sein”-Symbol zu sehen ist. Wäre gar nicht nötig das herumzuzeigen. Kurz nachdem wir in der Luft waren, sind wie auf Kommando fast alle Mitreisenden die Augen zugefallen, und nun ertönt leises Schnarchen in der Kabine. Dieses Phänomen habe ich auch schon in der U-Bahn gesehen. Die Leute nehmen Platz, pennen ein und wachen eine Minute vor ihrem Ziel wieder auf. Auch mir fallen die Augen zu…
Die Flugzeit beträgt kurze 100 Minuten, dann landet das Flugzeug auf dem Flughafen New Chitose. Mit der Bahn hätte die Reise 15 Stunden gedauert. Der Flughafen liegt rund 60 Kilometer östlich von Sapporo, der größten Stadt der nördlichen Hauptinsel, die den schönen Namen Hokkaido trägt.
Sapporo liegt 800 Kilometer nördlich von Tokyo, und das merke ich sofort, als ich aus dem Flugzeug steige. Tokyo befindet sich auf einer Höhe mit Sizilien bzw. Malta, Sapporo mit Siena. Hier ist es merklich kühler, die Luft trockener und es riecht nach – Herbst!
Der “Airport Express” ist ein Schnellzug nach Sapporo, und mit der SUICA-Karte in meinem Handy kann ich den nutzen, ohne extra ein Ticket kaufen zu müssen. 1.200 Yen kostet das, rund 7,50 Euro.
Der Bahnhof liegt mitten in der Zweimillionenstadt, was für einen kurzen Besuch total gut ist. Ich laufe die wenigen Schritte zum Hotel, checke ein, lasse mein Gepäck zurück und gehe wieder auf Wanderschaft. Als erstes: Aufklärung. Wo muss ich morgen hin? Ah, da. Dort ist die Einfahrt und da geht´s wieder raus… okay, das werde ich hinbekommen.
Überall Yarisse hier, genau wie mein “neuer” zu Hause. Gefühlt jedes 10. Auto ist so einer. Ich zähle ja immer Fiat 500s, aber hier sollte ich Yarisse zählen.
Wahrzeichen von Sapporo ist der Turm dieser Versammlungshalle hier. Die war früher Teil der landwirtschaftlichen Universität und Bestandteil der Charta der Stadt. Sapporo ist sehr neu, und als die Stadt 1922 formal gegründet wurde, war man so stolz auf den Uhrenturm, dass man in die Gründungsurkunde schrieb “Wir sind die Bürger der Stadt Sapporo, wo die Glocke des Uhrenturms läutet.”
Der Uhrenturmbau und viele der alten Backsteingebäude wirken sehr amerikanisch, und das ist kein Zufall. Nach der Öffnung des Landes holte die japanische Regierung Experten aus der ganzen Welt, um bei der Modernisierung zu helfen. Amerikanische Architekten und Akademiker, die das Schulsystem umbauten. Die Landwirtschaftsuni wurde von einem Amerikaner geleitet, und sie spielte eine wichtige Rolle bei der Besiedlung von Hokkaido. Bis in die 1850er Jahre interessierte sich Japan für die Insel nämlich kaum, nur 58.000 Japaner lebten auf einer Fläche so groß wie 30,5 Saarland. Traditionelle japanische Landwirtschaft funktionierte in dem kalten Klima nicht, die Winter sind lang und schneelastig – warum sollte man hier wohnen wollen? Erst mit den westlichen Landwirtschaftsmethoden wurde in den 1870ern die Insel weiter besiedelt.
Von Deutschland übernahm das Land das Gesundheitssystem und die Verwaltung. Das ist der Grund, weshalb japanische Ärzte bis heute im Studium Deutsch lernen müssen. Bei uns ist es das Latinum, dort Deutsch. Erklärt aber auch, warum die Verwaltung in Japan genauso lahm und rückständig ist wie in Deutschland.
Abgesehen davon mag man in Japan deutsche Worte. Immer wieder begegnen mir deutsche Ausdrücke, Geschäfte heißen “Zoff” oder “Gewürz” und eine Modemarke heißt “Danke”.
Wenige Schritte weiter das nächste Wahrzeichen: Der Fernsehturm, mit einer großen Zeitanzeige dran.
Natürlich muss ich da draufklettern und von dort der Sonne beim Untergehen zusehen. Gerade kann ich noch die ganze Stadt von oben sehen…
….aber dann verschwindet um kurz nach fünf binnen Minuten das Sonnenlicht und es ist dunkel. Die Stadt beginnt zu leuchten.
Das Hotel liegt unweit des Vergnügungsviertels von Sapporo. Große Leuchtreklamen blinken über stark befahrenen Straßen, Menschen eilen von der Arbeit nach Hause oder in Restaurants. Ein Boomboxer steht am Straßenrand und liefert eine Speichellastige Performance.
Witzigerweise kenne ich das hier schon – im Spiel “Yakuza 5” und in “Persona 5 Strikers” besucht man Sapporo. Da kommen auch Dinge drin vor wie die traurige Krabbe oder die Host- oder Hostessenbars.
In “Yakuza” sogar das Schneefestival, denn dafür ist Sapporo weltberühmt. Angeblich fällt auf Hokkaido so viel Schnee wie sonst kaum an einem Ort auf der Welt, und in Sapporo baut man daraus 10 Meter hohe und bis zu 30 Meter breite Skulpturen.
Schon in wenigen Wochen wird es hier Nachts zweistellige Minusgrade haben und alles von Schnee bedeckt sein – und das ist auch der Grund, warum ich nicht erst im November nach Japan gereist bin, was sonst die perfekte Zeit wäre.
In einer Einkaufspassage erstehe ich eine Rolle hautfarbenes Kinesio-Tape, dann wandere ich an den blinkenden Reklamen zurück zum Hotel. Grinsen muss ich als ich die Bar quer gegenüber des “The b” sehe: “Gelato & Beer” – man fokussiert sich hier offensichtlich auf das Wesentliche im Leben.
Mittwoch, 09. Oktober 2024
Das “The b” ist ein typisches Businesshotel. Die gibt es überall, sie sind günstig und bieten auch Services, die sowohl der Geschäftsleute brauchen als auch ein selbstständiger Tourist – Münzwaschmaschinen, zum Beispiel. Oder Kleiderdeo, mit dem man sich mal schnell auffrischen kann: “Es ist ein Deodorant-Spray aus einer effektiven, professionellen Spezifikation für den ängstlichen Geruch”. Aha.
Außerdem geht das ein- und auschecken sehr schnell, und schon um kurz nach acht habe ich wieder meinen Cabin Max über der Schulter und wandere durch Sapporo. Die Stadt ist schon im Tagesmodus, überall wuselt es.
Als ich an der Mietwagenstation ankomme, steht da schon eine Schlange von fünf Leuten am Tresen.
Schon eine kleine Schlange aus fünf Leuten. Ich setze die Maske auf und betrete den kleinen Glascontainer. Hinter dem umlaufenden Tresen stehen Schreibtische für die Angestellten. Von einem guckt ein ein Angestellter hoch, nimmt mich wahr und bittet mich zu einem separaten Schalter. Jetzt kommt der Moment, in dem sich raustellt, ob das hier jetzt sehr einfach geht oder eine schwere Geburt wird.
“Speak English?” frage ich ihn.
Er guckt mich mit weit aufgerissenen Augen an und sagt dann “Guten Morgen” auf Japanisch. Ach Scheiße, das fängt ja gut an. Dann sehe ich, das hinter seiner Stirn etwas klickt und eine andere Sprache einrastet, und dann sagt er “Good morning. Yes, I do speak english. Do you have reservation?”
“Thank God!” entfährt es mir, und er lacht.
Ich bin wirklich erleichtert. Englisch wird in Japan nämlich selbst dort nicht wirklich gesprochen, wo man viel mit Touristen zu tun hat. Vor Kurzem war in Japan ein Ehepaar aus Deutschland in den Medien, das auf die Frage eines TV-Senders, wie ihnen Japan gefalle, vorsichtig anmerkte, dass es schwierig sei, sich auf Englisch zu verständigen. Das löste eine landesweite Welle der Empörung aus, bis kurz vor diplomatischen Verstimmungen.
Dabei haben sie recht. In Tokyo kommt man mit Englisch stellenweise noch recht weit, aber außerhalb der Großstadt muss man wirklich Glück haben. Zwar haben Japaner fünf Jahre Englisch in der Schule, aber es gibt zwei Probleme: Zum einen wird es von Lehrern unterrichtet, die die Sprache selbst häufig nur aus Büchern kennen und kaum beherrschen (Chris Broads Buch “Abroad in Japan” zeigt, wie erschütternd der Kenntnisstand der Lehrer oft ist). Und zweitens: Die Sprache wird in der Schule nicht gesprochen, sondern fast nur schriftlich gelehrt. Was in der Praxis bedeutet: Viele Japaner trauen sich nicht, Englisch zu sprechen, und wenn sie es tun, versteht man sie nicht. Das liegt daran, dass japanisch eine Silbensprache ist. Auf jeden Konsonanten folgt ein Vokal. Klingt harmlos? Ist es aber nicht. Die Aussprache wird dadurch zu einem unverständlichen Kauderwelsch.
Ein Beispiel:
Aus dem Wort “Hotel” wird durch die Silbensprache “Hotelu”.
Manche sprechen das “H” seltsam verschluckt, da wird aus “Hotelu” ein “Otelu”
Im japanischen sind “L” und “R” der gleiche Buchstabe, also wird aus “Otelu” ein “Otteru” mit starker Betonung auf dem “t”.
So. Und damit ist aus “Hotel” ein “Otteru” geworden. Das ist schon sehr weit weg vom Ausgangswort und echt nicht leicht zu dekodieren. Selbst wenn man jemanden findet der halbwegs Englisch spricht, sollte man es nicht mit langen Sätzen versuchen. Reduktion auf das Wesentliche, wie mein “Speak English?” eben, das macht die Welt einfacher.
Der Angestellte hat ein freundliches, rundes Gesicht, in dem kleine runde Augen funkeln. Die sehen ein wenig aus wie Rosinen, die man in einen Klumpen Teig gedrückt hat.
Ich lege nacheinander einen Voucher mit einer Mietwagenbuchung, eine amtlich beglaubigte Übersetzung meines Führerscheins (ein internationaler Führerschein reicht nicht), meinen Reisepass und meinen normalen Führerschein vor.
Mit großen Ernst nimmt der Angestellte alles entgegen, macht Kopien und legt mir dann ein iPad hin.
Darauf darf ich verschiedene Dinge lesen und muss dann abhaken, dass ich die verstanden habe. Linksfahrgebot. Kein Alkohol am Steuer. An Stoppschildern anhalten. Falls ich einen Unfall habe: Polizei rufen.
Sowas.
Natürlich wird am Ende versucht eine Zusatzversicherung zu verkaufen, aber als ich die abwähle, gibt es keinen Protest. Ich habe aus Deutschland über Sunnycars gebucht, da ist eine Super-CDW enthalten, eine Rundum-Vollkasko mit allem Schisslaweng und ohne Selbstbeteiligung.
Dann wird mir eine Mappe mit weiteren Verkehrsregeln und Zeichen vorgelegt. Während ich die Mappe durchblättere, holt der Angestellte bereits einen Schlüssel.
“Was für ein Auto bekomme ich denn?”, will ich wissen. Der Angestellte strahlt und holt ein Schaubild mit Mietfahrzeugen in verschiedenen Größen. Links stehen Hybrid-Kleinwagen, rechts Busse. Er zeigt auf ein Bild knapp unter Bus und sagt stolz “Upgrade!”. Ein SUV? Oh nein, bitte nicht.
“No no no”, sage ich, “please, no upgrade!”. Der Angestellte legt den Kopf schief. Kommt wohl nicht oft vor, dass sich ein Kunde bei einem Upgrade erschrickt und in eine reflexhafte Abwehrhaltung verfällt. “Was hätten sie denn gerne?”, fragt er dann. Ich sehe mir die Reihe der Fahrzeuge an und tippe dann auf ein Bild am linken Rand der Skala. “Den da!”
“Sie wollen wirklich den hier? Keinen SUV?”, fragt Hiro, so heißt der Angestellte, als wir kurz darauf vor einem dunkelblauen Toyota Yaris stehen. “YES!”, rufe ich und grinse. Er zuckt mit den Schultern, als ich den Rucksack auf die Rückbank werfe und im Fahrersitz Platz nehme.
Hiro setzt sich auf die Beifahrerseite und beginnt das Auto zu erklären, aber ich habe schon den Knopf für die Zündung gedrückt, das Mediasystem eingeschaltet und auf Carplay umgestellt. Alles ist auf Englisch, sehr gut. Uh, kabelloses Carplay, aber keine Induktionsladung in der Mittelablage? Hm. Ich hole ein selbstaufrollendes USB-C Kabel aus der Jackentasche und stecke es in den versteckten USB-Port unter der Lüftung, daran mein Telefon.
“Sie kennen das Auto schon, oder?”, fragt Hiro. “Ein wenig”, sage ich, während ich dem iphone Carplay erlaube. Auf dem großen Bildschirm in der Mittelkonsole erscheint meine für heute geplante Route. Mit dem Schalter unter dem Armaturenbrett schalte ich den Fernlichtassistenten aus.
“Okay, das sehe ich”, sagt Hiro. Ich bedanke mich für den schnellen Service und vor allem dafür, dass er Englisch mit mir gesprochen hat. “Gute Fahrt”, sagt er und verabschiedet sich.
Ich nehme mir noch zwei Minuten um Dinge zu sortieren, die Spiegel des Autos auszuklappen und dann tief Luft zu holen. Ich bin schon häufig im Linksverkehr gefahren, aber nicht mit einem Auto. Und Automatik fahre ich auch selten. Im Geiste bete ich mir noch mal vor, an was ich alles denken muss: Auf der linken Straßenseite fahren. Wahlhebel auf “Drive” stellen. Linken Fuß NICHT benutzen nur mit dem rechten Gas und Bremse betätigen. Der Blinker ist rechts. Und vor allem: auf der linken Straßenseite fahren!
“Das kriegen wir schon hin”, sage ich mehr zu mir als zum Yaris, dann drücke ich den Knopf für den Motor. Der Wagen springt an, und links und rechts ertönen laute Knackgeräusche. Erschreckt schaue ich hoch und sehe, dass die Außenspiegel eingefahren werden, zurück in die Gelenke schnappen, aus denen ich sie anscheinend ausgehakt habe, und dann wieder ausgefahren werden. Ach Mist, Spiegelautomatik. Das hat mein Yaris nicht. Gut, dass die Ingenieure bei Toyota mit Trotteln gerechnet haben und ich nicht den Stellmotoren den Hals umgedreht habe.
Vorsichtig lasse ich die Bremse los, und der Wagen beginnt zu rollen. Ich fahre langsam vom Gelände herunter und biege als erstes mal links ab. Das ist einfacher. Wir üben ja noch.
Google Maps weist den Weg durch den Stadtverkehr, und ich konzentriere mich mit aller Kraft darauf, auch beim Rechtsabbiegen immer links zu fahren. Der Stadtverkehr ist heute Morgen erstaunlich dicht und gibt alles: Stau, Ampeln, Baustellen, Müllautos, Polizeieinsatz und LKW machen ständige Spurwechsel nötig. Zum Glück fahren hier alle sehr langsam und defensiv und halten Abstand, das macht es mir einfacher.
Am Steuer des Yaris führe ich einen Kampf gegen mich selbst. Wenn das Hirn intensiv mit Aufpassen und Straßenverkehr beschäftigt ist, übernimmt für den Rest der Tätigkeiten das Muskelgedächtnis. Was leider immer wieder bedeutet: Mein Kupplungsfuß zuckt und die rechte Hand betätigt den Blinker. Was beides dumm ist, denn kuppeln tut das Auto, und wenn die linke Hand den Blinkerhebel bedient, gehen die Scheibenwischer an. Ist halt alles seitenverkehrt. Jedes Mal, wenn ich mit kratzenden Scheibenwischern die Spur wechsele, ärgere ich mich über mich selbst und schimpfe mich einen Idioten. Ich muss mir wirklich vor jedem Abbiegen aktiv ins Gedächtnis rufen, dass jetzt die rechte Hand den Blinker setzen muss. Ätzend, wenn jeder Handgriff Konzentration verlangt. So muss ich mich zuletzt als Fahrschüler gefühlt habe.
Erst nach einer Stunde, als es auf die Außenbezirke zugeht und die Straße etwas freier wird, entspanne ich mich und muss mich nicht mehr ausschließlich auf´s Fahren konzentrieren. Ich traue mich sogar einen Podcast anzumachen und einen kleinen Teil meiner Aufmerksamkeit dem Zuhören zuzuteilen.
Eine weitere Stunde später fürchte ich, dass meine adoptierten italienischen Gene durchschlagen und ich das Geschleiche der Japaner bald nicht mehr aushalte. Es ist echt krass, auf den Schnellstraßen drängeln die LKW von hinten, während vorne gemütlich immer 10 km unter erlaubter Geschwindigkeit gefahren wird. Die ist eh nicht hoch: Innerorts 40, außerhalb 60 km/h. Nur auf Autobahnen darf man 100, maximal 120 km/h fahren.
Im Laufe der Zeit merke ich aber: Offensichtlich kann ich auch das adaptieren. Wenn alle langsam und vorsichtig fahren, dann kann ich das auch. Der Yaris hilft dabei. Die Bedienelemente des Mietwagen sind ein kleines bisschen anders als bei meinem eigenen Yaris, und anscheinend ist die Software etwas verbessert worden. Ein Knopfdruck genügt nun um den Tempomaten einzuschalten, und dann greift das adaptive Fahrsystem. Damit hält der Wagen automatisch die Spur und genügend Abstand zum Vordermann. Bei Bedarf bremst es sogar bis zum Stillstand runter und gibt dann wieder Gas. Das funktioniert mit diesem Automatikwagen ganz hervorragend. Bei meinem Yaris zu Hause macht das nur so halb Sinn, weil man ja immer noch selber schalten muss, aber hier ist der Tempomat ein wahrer Segen. Gerade wenn man bedenkt, dass in Japan sehr häufig geblitzt wird und die Geldstrafen sehr hoch sind. Aber so stelle ich den Tempomat auf die erlaubte Geschwindigkeit +3 km/h ein, und der Wagen fährt quasi von alleine, auch um Kurven. Großartig!
Unterwegs halte ich an einem Parkplatz und übe rückwärts einparken. In Japan parkt man nämlich grundsätzlich nie vorwärts ein, warum auch immer. Eine einsamer Motorradfahrer betrachtet mein Treiben, während ich wieder und wieder ausprobieren, wie weit ich in einer Parklücke vorbeifahren muss, um dann mit Volleinschlag genau rückwärts in die Lücke zu kommen.
Es geht nach Norden, und um es gleich an dieser Stelle zuzugeben: Das Vorhaben, Japan von seinem nördlichsten bis zu seinem südlichsten Punkt zu bereisen, scheitert exakt hier.
Hokkaido ist recht groß, gleichzeitig leben hier sehr wenige Menschen, gerade mal fünf Prozent der Bevölkerung. Eine Zugverbindung zu Cape Soya, dem nördlichsten Punkt, gibt es nicht. Mit dem Auto ist es nur knapp 400 Kilometer entfernt, aber wenn ich nicht gerade die mautpflichtige Autobahn nehmen und vom Land etwas sehen möchte, muss ich zwei komplette Reisetage dafür einplanen. Zwei Tage nur Autofahren und langweilige Landschaft angucken. Das mache ich zwar auch total gerne, aber da ich auf dieser Tour auch noch was anderes vorhabe, streiche ich den Besuch der nördlichsten Spitze Japans.
Der Blaue Teich ist der nördlichste Punkt, den ich auf dieser Fahrt ansteuere. Der liegt immerhin in der Mitte Hokkaidos:
Der blaue Teich heißt so, weil er blau leuchtet, wenn Sonne darauf scheint. Aluminiumteilchen im Wasser reflektieren den blauen Anteil des Sonnenlichts stärker als den Rest des Spektrums. Heute ist es bedeckt und regnet ein wenig, aber selbst bei dem Wetter kann man das künstliche wirkende Blau des Teiches sehen.
Der Teich ist ein beliebter Ausflugsort, auch an einem Wochentag, und ich sehe zu, dass ich so schnell wie möglich den Busladungen an Rentern entkomme. Japan ist eine überalterte Gesellschaft, und die vielen Pensionäre wollen Unterhaltung – was erklärt, warum jeder Sightseeing-Spot an jedem Tag, auch unter der Woche, gut besucht ist von älteren Herrschaften mit seltsamen Hüten.
Überland geht es weiter, viel zu sehen gibt es allerdings nicht. Felder ziehen vorbei, kleine Siedlungen sind zu sehen, alles unspektakulär. Um nicht zu sagen: Langweilig. Gegen Nachmittag bin ich fast am verdursten. Normalerweise gibt es überall in Japan diese Getränkeautomaten, aber weder am blauen See noch an den Rastplätzen gab es welche.
An einer roten Ampel sehe ich dann aus einem Augenwinkel einen Conbini, allerdings keinen der Bekannten. Es ist ein orangefarbener “Seicomarkt”.
Seico? Die Kette habe ich noch nie gesehen. Ich setze den Scheibenwischer (IDIOT!) und lenke den Yaris auf den Parkplatz. Wenig später bin ich mit einer Flasche Wasser und einer Flasche kaltem Kaffee versorgt. Kalter Kaffee klingt eklig, aber schmeckt nicht mal verkehrt, das Zeug.
Mit dem Kaffe im Körper bin ich auch wieder wach. So fährt es sich einfacher durch die herbstliche Landschaft. Manchmal vergesse ich, wie schnell ich fahren darf, aber zum Glück funktioniert die Verkehrszeichenerkennung des Toyota ausgezeichnet. Der Wagen erinnert mich mit dezenten Einblendungen im Cockpit daran, wie schnell man fahren darf. Das ist viel angenehmer als die ätzenden Warntöne, die Neuwagen in der EU jetzt von sich geben müssen.
Die Straße führt aus der Ebene mit den Reisfelder heraus und in die Berge, die mit dichten Wäldern bedeckt sind. Der Yaris und ich teilen uns das Lenken. Mal übernehme ich ganz bewusst das Steuer, z.B. an Kreuzungen und Einmündungen, mal halte ich nur das Lenkrad fest und der Yaris achtet auf die Geschwindigkeit und lenkt. Wenn der Wagen fährt, kann ich in Ruhe Fotos machen.
So steuern wir abwechselnd dem Sonnenuntergang entgegen.
Als es zu dämmern beginnt, komme ich an dem Ryokan an, der mein Ziel für heute ist ist. Der liegt mitten auf dem platten Land und hat einen riesigen Parkplatz, auf den ich mit kratzenden Scheibenwischern (IDIOT!) einbiege.
Ryokane sind traditionelle Gasthöfe, meist mit einem Onsen, einem Bad mit heißem Wasser vulkanischen Ursprungs.
Am Eingang muss ich meine Straßenschuhe ausziehen und auf Socken weiterlaufen. Anscheinend handelt es sich hier um eine Art Agriturismo. In der Lobby werden an großen Tischen Produkte aus eigener Herstellung oder zumindest aus der Gegend angeboten: Obst, Konfitüren, Honig, Gebäck, Gemüse, Reis in Säcken und sogar Kleidung.
An der Rezeption werde ich von einem älteren Herrn namens Saito freundlich empfangen. Saito spricht kein Englisch, aber eine gedruckte Checkliste und Gesten reichen völlig aus, um den Checkin zu ermöglichen und die Bezahlung vorzunehmen – per Karte!
Ich bin begeistert, nehme den Schlüssel in Empfang und gehe in den ersten Stock. Ich habe erst etwas Probleme die Zimmertür aufzuschließen und dann zu verstehen, wieder Lichtschalter funktioniert. Bei der Zimmertür muss man tatsächlich nach rechts schließen, um sie zu öffnen – wenn das überall so ist, wäre das die Erklärung, warum ich mich in der ersten Nacht in Tokyo eingesperrt habe.
Der Lichtschalter ist nochmal eine erhöhter Schwierigkeitsgrad. Man muss ein Stäbchen, das am Schlüsselbund befestigt ist, in einem ganz bestimmten Winkel von schräg oben durch eine Klappe führen, damit das Zimmer Strom bekommt. Allerdings nicht das Stäbchen mit der Zimmernummer, sondern ein anderes. Die Zeichnung am Schalter macht es recht deutlich, dummerweise kann man die im Dunkeln aber nicht sehen.
Als ich endlich verstanden habe wie das System funktioniert geht das Licht an, und ich bin erstaunt. Man mietet in Ryokans Zimmer, nicht Übernachtungsmöglichkeiten pro Person. Ich habe hier ein Zimmer, in dem ich heute auch mit vier Personen einziehen könnte. Ach was sag ich, Zimmer: Das ist eine Suite, inklusive Vorraum.
Es gibt eine Toilette, einen großen Eingangsbereich und ein Zimmer mit einem Tisch und einem Schrank mit Futon und Bettwäsche. Im Garderobenschrank im Flur liegen Yukatas, Hauskleidung. Ich gehe durch die Größen, suche einen für mich passenden heraus und ziehe mich um. Ich betrachtete mich im Spiegel. Steht mir.
Dann fällt mir etwas ein, und ich beziehe mich wieder aus. Da war ja noch was. Mit dem Kinesio-Tape, das ich gestern in Sapporo gekauft habe, decke ich meine Tätowierung ab.
Slipper gibt es nicht, also laufe ich auf Socken ins Erdgeschoss, wo der Eingang zum Onsen ist. Hm. Keine Handtücher. Also auf Socken wieder quer durch Haus zurück aufs Zimmer, Handtücher geholt, zweiter Versuch. Wie was das nochmal? Ach ja… Wertsachen in den Spind, Klamotten und das große Handtuch in den das Weidenkörbchen. Dann nackt und mit dem kleinen Handtuch in der Hand den Onsen betreten. Im vorderen Bereich gründlich an der Sitzdusche einseifen und abschrubbeln, dann erst in eines der dampfenden Wasserbecken gleiten.
Puh, das ist wirklich SEHR warm. Schon nach wenigen Minuten halte ich es nicht mehr aus, steige aus dem Wasser und erkunde den Rest des Onsen. Hinter einer Tür ist anscheinend ein etwas kühleres Becken und Saunabänke. Und dann gibt es noch einen Außenbereich. Das ist interessant! Die Luft hat nur 10°, das Wasser vermutlich so um die 45. Ich gleite in das Becken und lege mir das kleine Handtuch auf den Kopf. Gemütlich ist das, so im warmen Wasser unter den schützenden Bäumen zu liegen und den zirpenden Grillen zuzuhören.
Nach 10 Minuten steige ich aus dem heißen Wasser und betrachte im Licht der Außenscheinwerfer fasziniert meinen dampfenden Körper. Das scheint zwei Japaner zu amüsieren, die auf Stühlen in einer dunklen Ecke sitzen. Die beiden habe ich nicht gesehen – wie auch, ohne Brille.
Ich grinse und gehe zurück ins in den Innenbereich, dort erst in das warme Becken, dann noch mal in das knallheiße. Uh, das war nicht so gut – ich kann spüren, dass mein Kreislauf gerade einen Countdown in Gang gesetzt hat, an dessen Ende er zusammenklappen wird. Schnell raus aus dem Bad und mit leicht weichen Beinen unter eine kalte Dusche. Normalerweise kann ich kalte Duschen nicht ausstehen, aber die hier tut gut, und ich merke, wie sich mein Kreislauf wieder fängt.
Zurück im Vorraum und wieder sehend (dank Brille) bemerke ich eine Waage. Neugierig steige ich darauf und stelle fest, dass ich in den vergangenen sechs Tagen anderthalb Kilo abgenommen habe. Krass. Und das, wo ich jeden Tag Nudel-Bowls und Eis und Süßigkeiten gefuttert habe! Macht sich wohl doch bemerkbar, wenn man jeden Tag 12 bis 18 Kilometer zu Fuß läuft.
Der Ryokan hat ein eigenes Restaurant. Allerdings eines mit dem Charme einer Mensa: Simple Holztische, ein Ausgabetresen und vor der Tür ein Automat, der nur Barzahlung akzeptiert.
Mit ein wenig Hilfe der Rezeptionistin bekomme ich den sogar bedient: Man muss zuerst Geld einwerfen, dann leuchten die Gerichte auf, die man sich leisten kann. Da drückt man drauf und bekommt einen Zettel, den man an der Ausgabe abibt. Die Küchenkraft verschwindet mit dem Zettel nach hinten, werkelt und brutzelt ein wenig herum, und am Ende steht eine Schüssel mit Reis und Salat und in Streifen geschnittenes Kotlett vor mir. Begleitet von einer kleinen Suppe und einem Bier kostet das 1.240 ¥, ungefähr 7,40 Euro. Alles ist extrem lecker.
Um kurz nach acht liege ich auf einem Futon, den ich im großen Zimmer auf den Tatami-Matten ausgerollt habe und bin zufrieden mit mir und der Welt. Ich habe (noch) niemanden überfahren. Nur an der Sache mit dem Blinker, an der muss ich noch arbeiten.
Tour des Tages: Von Sapporo über den Blue Pond bis zum Ryokan in Atsumo, rund 340 Kilometer. Dafür wurden über 8 Stunden reine Fahrzeit gebraucht.
Zurück zu Teil 5: Die elektrische Stadt ist tot
Weiter zu Teil 7: Die Hölle und die Göttin
6 Gedanken zu „Reisetagebuch Japan (6): Hokkaido ist mehr als ein Kürbis“
In den Ländern mit Linksverkehr erkennt man die Touristen wenn sie scheibenwischend abbiegen 🙂
Ging mir in Irland, Australien und Neuseeland genau so (ach, was hab ich schöne Reisen gemacht…)
Und das Muskelgedächtnis und dass ich nicht gewohnt war mit Automatik zu fahren führte dazu dass ich regelmäßig mit der rechten Hand an die Tür schlug.
Hat sich aber alles jeweils am zweiten Tag aufgelöst. 🙂
Ryokan mit Futon auf tatami fand ich auch toll, aber mein Zimmer war damals so kalt, dass ich in voller Montur und Hoodie über den Kopf schlafen musste…
Conbini und Automaten waren super und immer spannend – Japan und Südkorea waren ziemlich die coolsten meiner Ziele. Neuseeland war anders toll. Ach, ich schwelge in Erinnerungen.
Klingt wirklich nach einer spannenden Reise, ich freue mich immer über die Berichte!
ChrChr, dann bin ich ja nicht der einzige, der mit kratzenden Scheinwischern abbiegt 🙂
Das mit dem “in die Tür fassen” ist mir dieses Mal tatsächlich kein einziges Mal passiert. Beim ersten Mal, vor 5 Jahren, war auch das ein ständiges Problem.
Kalte Hotelzimmer…. Brrr. Seit einer Nacht in vollem Wintermantel in Utrecht habe ich immer eine Rettungsdecke im Handgepäck, kein Witz.
Danke für diesen tollen Reisebericht. Ich bin gespannt wie es weitergeht.
😊
“Rechtsfahrgebot” sollte vielleicht in “Linksfahrgebot” geändert werden im Text, oder?
Ansonsten sehr schön, ich schwelge auch in Erinnerung, als wir damals von Tokio auf Roadtrip gen Nordwesten aufgebrochen sind.
Was macht der Jahres denn eigentlich mit dem HDMI-Port? Fand ich ja auch spannend.
Und was mir wieder auffällt, sind die lustigen Klammern, diese hier:【Wort】 Ich konnte immer noch nicht herausfinden, was das soll aber man sieht die dort ja ziemlich oft.
Und dann noch die Erinnerung an unseren Besuch im Ryokan. Das werde ich auch nie vergessen. Inzwischen bist du da ja dann gut vorbereitet 🙂
Du als Autofahrer weißt vielleicht und kannst mir mal erkläre, was es mit diesen Fahrassistenzen auf sich hat. Ich fahre ja quasi nur Leihwagen und hatten einen Assistenten, wie du ihn beschrieben hast, bisher nur einmal in einem wundervollen Volvo in Schweden erlebt, das war aber schon 2016. Danach ist alles gefühlt nur noch schlechter geworden, die Autos konnten mich zwar warnen, wenn ich die Spur verlasse, aber diese kongeniale Verbindung zwischen Spur*halten*, Abstand*halten* und Automatik habe ich nie wieder irgendwo bekommen. Stecken da EU-Vorschriften dahinter oder sparen sich hiesige Leihwagen-Firmen inzwischen dieses Feature?
Uh danke, rechts ist auf links gestrickt worden. Sehr gut beobachtet, das mit dem HDMI-Port! Auflösung folgt im nächsten Beitrag.
Die Automatikfunktionen sind tatsächlich von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich kombiniert und implementiert. Würde mich nicht wundern, wenn das bei den meisten Herstellern auch noch deftigen Aufpreis kostet. Beim Yaris ist das Minimal Standard, und man muss sich SEHR anstrengen einen ohne Tempomaten zu finden (der hat dann aber zumindest immer noch Spurhaltung und Notbremsung durch Abstandsmessung)