Reisetagbuch Japan (21): Yokohamas Rotlichtviertel

Reisetagbuch Japan (21): Yokohamas Rotlichtviertel

Das Reisetagbuch. Heute ganz sportlich mit Baseball und Marathon sowie verschlemmert mit bunten Spießchen, Instant Nudeln und Apfelkuchen galore!

Sonntag, 27. Oktober 2024, Osaka
Die Nacht war unruhig, was auch daran lag, dass das chinesische Pärchen im Zimmer nebenan erst um 3:30 Uhr nach Hause gekommen ist und dann stundenlang Dinge ausdiskutieren musste. Durch die dünnen Wände und Ohrstöpsel hindurch durfte ich daran teilhaben. Ich verzichte darauf, als Gegenleistung lautstark zu packen und die an meiner Abreise teilhaben zu lassen. Ich will hier nur weg, das Hotel macht echt keinen Spaß. Frühstück gibt´s natürlich auch nicht, aber das finde ich nicht schlimm – komme ich hier halt schneller weg.

Noch leicht verpennt trete ich um kurz nach Sieben auf die Straße hinaus und laufe bis zur nächsten Metrostation. Die Luft ist frisch und sauber. Durch die Straßen rollen noch vereinzelte Taxis und laden Partyvolk vor Haustüren ab.

Die U-Bahn ist noch nicht so voll, und so komme ich gut mit meinem Gepäck bis zum Fernbahnhof Shin-Osaka.

Dort geht es in den mit dem Shinkansen nach Richtung Norden. Draußen rauscht die Landschaft unter einem blauen Himmel vorbei, und die Temperaturen klettern rasch auf über 20 Grad.

Der Zug ist noch fast leer, aber natürlich nehme ich meinen reservierten Platz ein. In einem Shinkansen ist meist nur ein Wagen für Leute ohne Reservierung. Wieder einmal frage ich mich, wie die das eigentlich kontrollieren wollen.

Das erlebe ich, als ich nach ungefähr einer Stunde von einem Kontrolleur erst gemustert und dann angesprochen werde. Er möchte mein Ticket sehen möchte. Ich zeige ihm den Japan Rail Pass, aber das reicht ihm nicht – er möchte auch die Reservierung sehen und beginnt nach einem Blick darauf zu gestikulieren. Tatsächlich – ich sitze auf dem verkehrten Platz, meiner ist zwei Reihen weiter vorn. Ach, peinlich – Reihe 27 Platz D ist die Reservierung von vorgestern gewesen! Der Kontrolleur bittet mich freundlich mich umzusetzen – das müsse aber nicht sofort sein, beim nächsten Halt des Zuges würde reichen.

Leicht beschämt ziehe ich sofort auf den richtigen Platz um.

Nach zweieinhalb Stunden hält der Shinkansen in Shin-Yokohama. Nach mehreren Umstiegen in eine Lokalbahn und eine Straßenbahn komme ich am Stadion von Yokohama an. Dort kann ich meinen Rucksack in einen Coinlocker einschließen.


Mittlerweile habe ich damit die Routine, denke ich. Und falle prompt rein: Bei diesem hier Schließfach muss man tatsächlich zuerst seine Karte vorweisen und den Mietbetrag bezahlen, dann kann man ein Fach auswählen, dann darf man es erst belegen. Genau das gegenteilige Modell von allen anderen, die ich bisher kannte, wo man das zuerst das Gepäck einlegt, dann den Schrank verriegelte und dann die SUICA-Karte vor hielt. Dieses System ist unnötig kompliziert, genau wie das User Interface. Sei’s drum.

Ich habe nichts zu tun und nichts vor, und so laufe ich ein wenig durch die Gegend. Witzig, der Bahnhof am Stadion trägt Baseballhelme.

Baseball ist echt ein großes Ding in Japan.

Gut, das heute kein Spiel ist, sonst würde es hier sicher sehr voll und sehr laut.

Yokohama ist eine große Stadt, mit fast vier Millionen Einwohnern die drittgrößte in Japan, und ebenfalls an der Südseite von Honshu gelegen. Im Norden verschmilzt die Megacity mit Tokyo.

Yokohama ist eine alte Hafenstadt, und das merkt man – auch an solchen Dingen wie dem Hotel mit dem Namen “Alte Liebe”, genau wie das Schiff in Würzburg.

An einem Handelshaus sind außen Fackeln angebracht. Die sind gerade aus, davor quert ein Marathonlauf die Straße. Das Feld der Teilnehmenden ist kilometerlang, und um das Queren der Straße zu ermöglichen, haben die Ordner eine Schleuse geschaffen, in der sie die Läuferinnen mal über die linke und mal über die rechte Straßenseite leiten und dazwischen Fußgängern die Überquerung ermöglichen.

Es dauert ein wenig, aber am Ende komme ich zu dem großen Park direkt am Meer, den ich mir so ansehen wollte. Das ist der Yamashita Park.

Leider fängt es unterwegs an zu regnen. Und nun? Unterstellmöglichkeiten gibt es nicht, und ich habe noch zwei Stunden Zeit, bis ich ins Hotel kann. Am Ende setze ich mich auf eine Bank am Meer, versuche den Schirm möglichst über mich zu drapieren und lese.

Das wird schnell kühl, und ich spaziere weiter durch den Park.

Vom Wasser aus sieht man futuristische Gebäude und Brücken.

Dieser Park hat eine prominente Rolle in den Games “Judgment” und “Like a Dragon”, die beide in Yokohama spielen. In den Videospielen ist am Ende des Parks ein Skatepark. Ah, da ist er.

Öhh. Ok. Man soll nicht alles glauben, was einem Videospiele vermitteln. Hier ist skaten verboten.

Na okay, aber hübsch ist es hier. Und es gibt ein Star Gate.

Nach zwei Stunden laufe ich zurück zum Bahnhof. Dummerweise findet anscheinend doch heute ein Baseball-Spiel statt, denn jetzt ist alles voll mit blau-weißen Fans.

Dennoch schaffe ich es noch bis zu meinem Schließfach und befreie meinen Rucksack. Danach laufe ich durch die Fans zurück und um das Stadium herum, denn genau an dessen Rückseite liegt das Hotel.

Die Rezeption schaut irritiert auf meinen Reisepass und wühlt dann lange im Computer herum. Das kenne ich mittlerweile schon, ich habe halt einen ausländischen Namen.

Dieses Mal stehe ich aber tatsächlich nicht im Computer, und die Frau sagt aufgeregt “Ach, sie sind im Hotel Nummer zwei” und kurz fürchte ich, dieses Mal wirklich was verwechselt zu haben und im verkehrten Stadtteil gelandet zu sein.
Dann stellt sich aber heraus: “Hotel Nummer eins” und “Hotel Nummer zwei” heißen exakt identisch und teilen sich sogar eine Lobby, die allerdings durch eine Schiebetür abgeteilt ist. Die Frau führt mich dorthin, ich gehe hindurch und stehe wieder einer Hotellobby. Die sieht genau aus wie die, aus der ich gerade komme. Die gleichen Farben, die gleichen Möbel, das mit Personal trägt die gleichen Uniformen. Es ist, als wäre ich gerade durch einen Spiegel gegangen, aber anscheinend ist das jetzt das Hotel, dass ich einchecken soll.

Anscheinend ist es niedrigpreisiger, denn das Personal kümmert sich überhaupt nicht. Zum Glück weiß ich mittlerweile, wie die Automaten funktionieren. Englische Sprach auswählen, Reisepass scannen, Adresse und Telefonnummer ergänzen, dann… öh. Reisepass noch mal scannen? Ah, jetzt druckt der Automat eine Quittung mit der Zimmernummer und gibt eine Schlüsselkarte aus.

Das Zimmer im “Toyoko Inn 02” ist angenehm groß, gerade im Kontrast zu dem verbastelt-kleinen Zimmerchen, das ich die letzten zwei Tage in Osaka hatte.

Ich werfe kurz das Gepäck ab, dann gehe ich im nächsten Combini einkaufen und esse erst einmal was. Danach falle ich ins Bett und schlafe eine Stunde. Schlaf nachholen von letzter Nacht.

Als ich wieder aufwache, ist es draußen bereits dunkel, und dem Gejohle nach ist das Baseballspiel im Stadion nebenan gerade in vollem Gange. Ich muss schmunzeln, selbst die Anfeuerungsrufe sind zurückhaltend-höflich.

Ich kleide mich wieder an und gehe auf die Straße. Zu meinem großen Erstaunen ist das China Town-Viertel, für das Yokohama echt berühmt ist, nur einmal um die Ecke.

Staunend laufe ich durch die bunt beleuchteten Gassen, über denen bunte Papierdrachen und Lampione flattern.

Überall werden hier Spieße mit Erdbeeren und Weintrauben angeboten, und die Nachbildungen an den Ständen sehen ganz komisch aus. Was ist das?

Irritiert kaufe ich eines dieser Dinger und erhalte einen tiefgefrorenen Spieß, auf den abwechselnd Weintrauben und Erdbeeren aufgezogen sind. Das ganze ist mit flüssigem Zucker übergossen. Steinhart und schrecklich süß ist das, schlimmer noch als bei uns die roten Zuckeräpfel auf dem Jahrmarkt, und genauso schwer zu essen. Gefühlt reiße ich mir fast die Zähne aus.

An dem Spieß herumnagend schlendere ich langsam durch Nebengassen.

Dann gehe ich noch mal im Park und begutachte ihn bei Nacht.

Wellen klatschen an die Ufermauer, auf der einige Angler Nachtfischen betreiben. Das Museumsschiff “Hikawa Maru” ist feierlich erleuchtet. Aus der Ferne leuchtet das Riesenrad “Cosmo Clock 21” und das futuristische Osanbashi Pier Building.

Dann zurück ins Hotel, wo ich um 21:00 Uhr bin und dann endlich dusche und die Klamotten zum Trocknen aufhängen. Auf dem Rückweg hatte es schon wieder geregnet, so langsam reicht es mir mit nass werden.

Tour des Tages: Von Osaka nach Yokohama mit dem Shinkansen, rund 480 Kilometer, dann zu Fuß rund 11 Kilometer.

Montag, 28. Oktober 2024, Yokohama
Im Toyoko Inn ist das Frühstück lieblos in die Lobby gestellt. Inmitten des großen Raums stehen Tische, darauf Körbe mit geschnittenem Brot und Warmhaltetöpfe. Sieht irgendwie improvisiert aus und hat etwas von Feldküche. Oder von Suppenküche im Ferienlager. Zumal aus großen, dampfenden Töpfen mit großen Schöpfkellen ausgegeben wird.

Tatsächlich ist es japanische Frühstück hier quasi komplett, es gibt Würstchen, Nudelauflauf, Nudelsalat und offensichtlich verschiedene Arten von Suppen. Ich biege geschmacklich in eine andere Richtung ab und nehme mir zwei Mini-Brötchen und dazu Konfitüre. Süßes Frühstück nach europäischer Art. Danach mache ich mich gaaaanz langsam fertig und verlasse erst gegen 9:30 Uhr das Haus.

Ich wandere durch die Straßen Yokohamas. Vorbei am “Red Brick Warehouse”, einer “historischen Sehenswürdigkeit…

…und bis auf eine kleine Insel. Hier liegt das CupNoodles-Museum, das wirklich ausschließlich den Fertignudeln im Plastebecher gewidmet ist.

Das Museum öffnet um 10:00 Uhr, aber als ich um 10:02 Uhr dort ankomme, stehen bereits lange Schlangen von den Ticketschaltern einmal durch die große Eingangshalle.

Über dem Counter ist eine große Anzeige mit Zeitlslots. Etliche davon sind bereits ausgebucht. Okay, damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet, das ein Museum in dem es sich nur um Nudeln dreht, an einem Montag Morgen so nachgefragt ist!

Anscheinend sind nicht alle Teile des Hauses gleich nachgefragt. Es gibt ein Museum und eine… Küche? Die ist praktisch für den Tag ausgebucht, aber da ich nicht kochen und nur ins Museum will, bekomme ich ein Ticket mit zeitnahem Zugang.

Das Museum befindet sich im zweiten Stock und beginnt gleich am Eingang mit einer protzigen Ausstellung, in der die Verpackungen von Hunderten von Cup-Noodle-Sorten über die Jahrzehnte ausgestellt sind.

Cup Noodles, das sind halt wirklich nur diese trockenen Nudeln mit Stückchen im Becher. Deckel auf, heiß Wasser drauf, nach 5 Minuten fertig.

Im hauseigenen Cup-Noodle-Kino wird dann aber in einem Film kindgerecht erklärt, warum es SOOOO einfach dann doch nicht ist. Die Zeichentrickversion des Firmengründers und Cup-Noodle-Erfinders Momofuku Ando. Der war im Jahr 1958 ein fleissiger Büroangestellter, in seiner Freizeit aber an allem Möglichen bastelte. Die meisten seiner Erfindungen waren genial, aber wirtschaftlich erfolglos.

Dann hatte er eine Vision: Instant-zubereitete Ramen-Nudeln als billige und gesunde Mahlzeit, die sich jeder überall leisten könnte. So würde er die Volksgesundheit verbessern! Unermüdlich arbeitete er an der Verwirklichung dieses Traums, hatte aber einen Misserfolg nach dem nächsten. Erst als seiner Frau versehentlich frische Ramen in kochendes Öl fielen, hatte er einen Heureka-Moment – durch das Frittieren wurde den Nudeln das Wasser entzogen, und sie wurden crisp und trocken. Wenn man Wasser hinzugab, sogen sie sich wieder voll. Glücklich vermarktete der kleine Ando seine Erfindung und nährte seitdem Japan mit gesunden Ramen!.

Der Film ist zu Ende, und ich stelle fest, dass ich mich als Erwachsener nicht auf eines der Kissen auf dem Boden direkt vor der Leinwand hätte setzen sollen – die sind nur für Kinder, und ich habe wohl so einigen die Sicht versperrt.
Hrm.

Zurück zu Ando: Seine Geschichte wird so im Film erzählt. Was nicht vorkommt: Momofuku Ando der Sohn einer überaus wohlhabenden, taiwanesischen Familie, der das Textilgeschäft seiner Eltern nach Japan expandierte und 1948 wegen Steuerhinterziehung im Knast landete. Nach zwei Jahren im Kittchen und dem Verlust seiner Unternehmen gründete er eine Salz-Firma und machte Geschäfte mit der japanischen Regierung, die zu dem Zeitpunkt – der verlorene Krieg war erst wenige Jahre her – mit Lebensmittelknappheit zu kämpfen hatte.

Insbesondere die traditionellen Ramen-Nudeln waren nicht in ausreichenden Mengen zu besorgen, weil sie in kleinen Familienbetrieben frisch hergestellt wurden. Das bekam Ando mit und beschoss, Nudelproduktion in industriellem Maßstab aufzuziehen. Vor diesem Hintergrund wurde das Flash-Frying-Verfahren entwickelt, um Nudeln blitzartig das Wasser zu entziehen. Aus der kleinen Salzfirma wurde Nissin Foods, die dank der “Chikin Ramen” und eines lukrativen Kontrakts mit der Regierung schnell groß wurde.

Das verschweigt das Museum nicht komplett, lässt aber gewisse Dinge aus. Stattdessen wird Ando gehuldigt bis zum get no – als Sinnbild für “Niemals aufgeben”, als Erfindergenie und als silberne Statue, mit einem Becher Nudeln in der Hand.

Seine letzte Große Tat, bevor er 2007 im Alter von 97 Jahren starb, war die Erfindung von Instant-Weltraum-Ramen. Seitdem müssen auch japanische Astronauten nicht mehr hungern.

Außer dem Blitzverfahren stecken noch zahlreiche andere Patente in so einem Becher Nudeln. Gefriergetrocknetes Gemüse war auch eine neue Erfindung, und um den die Nudeln perfekt zu durchweichen, ist zwischen einem “Ramen Patty” und dem Boden des Bechers etwas Luft.

Das alles erklärt das Museum, dazwischen gibt es Nudel-Kunstwerke.

In einer Versuchsküche können Besucher ihre eigenen Cup-Nudelkreationen zusammenstellen, den Becher designen und stolz nach Hause tragen. Damit nichts passiert, wird der Becher in eine Luftdichte Tasche gesteckt und die aufgepumpt.

Was im Cup-Noodle-Park passiert, will ich gar nicht wissen.

Ich verlasse das Museum und wandere ein wenig herum. Gegenüber des Museums gibt es ein Einkaufzentrum mit einem Food-Court, und hier wird schon wieder fleissig gebrutzelt und gegessen. Faszinierend – Japaner scheinen dauernd zu essen, gerne Nudeln und Fleisch, und trotzdem sieht man hier praktisch keine übergewichtigen Menschen.

Neben dem Einkaufszentrum steht das bunte Riesenrad, das ich gestern Abend vom Wasser aus gesehen habe. Es ist Bestandteil eines Vergnügungsparks, und hinter dem liegt eine Einkaufsstraße mit kleinen Shops in bunt angemalten Holzhütten. “Little Burano” steht daran. Ich schnaube verächtlich.

Über Little Burano ragt der Yokohama Landmark Tower auf. Das massige, riesige Gebäude sieht aus wie der Turm von Sauron.

Ich bezweifele allerdings, das Sauron in seinem Turm eine Shopping Mall hatte.

Mit einem dieser unsäglichen, Skeuomorphen Asoview-Tickets geht es in den Besucherfahrstuhl (dem schnellsten Japans!) und dann hoch in den 69. Stock. Hier, auf 273 Metern, ist der Sky Garden. Pflanzen gibt es hier keine, aber als Besucherplattform ist die wirklich toll – sehr gemütlich. Man kann sich sogar mit einem Kaffee in der Hand in einen Ledersessel vor eines der großen Fenster setzen und hinaus sehen. Und das tue ich auch.

Nach einer halben Stunde im Sessel laufe ich ein wenig herum und schaue nach allen vier Himmelsrichtungen aus den Fenstern. Die Aussicht aus fast 300 Metern Höhe hinab auf Straßen, Häuser und den Vergnügungspark ist der Wahnsinn.

In der Plaza im Erdgeschoss gibt es allerlei Süßigkeiten. Manche superknuddelig…

Bei dem hier musste ich zwei Mal hingucken um zu begreifen, was ich dort sehe:

Das kann doch nur völlige Unschuld oder ein Southpark-Fan sein, dass hier aus einem Kwai-Tierchen ein sexueller-Belästigungs-Panda gemacht wurde!

Ein Apfelkuchen sieht so verlockend aus, das ich nicht widerstehen kann und eine Packung mitnehmen muss. Apfelkuchen ist mein Kryptonit, und ich muss wissen, wie der in Japan schmeckt.

Natürlich schmeckt der nicht so gut, wie er aussieht – und natürlich ist er doppelt und dreifach verpackt.

Ich verlassen den Landmark Tower und laufe noch ein wenig am Wasser entlang. Tolle Gebäude sind hier zu sehen. Wie das hier, das wie eine Welle aussieht.

Mein Weg führt in die “Altstadt” von Yokohama, zumindest den Teil, den ich aus dem Yakuza-Spiel “Like a Dragon” kenne. Das ist, klar, auch das Rotlichtviertel.

Mittlerweile wundere ich mich ja hier über gar nichts mehr, aber wenn die vermeintlichen Italien-Influencer, die “Expresso” bereits für eine Todsünde halten, DAS hier sehen, kriegen sie einen Anfall:

An jeder Ecke bekommt man hier kleine Päckchen mit Papiertüchern angeboten. Darauf: Werbung. Hier für einen Pfandladen.

Es wird dunkel, und das Rotlichtviertel erwacht.

Ha! Das Geschäft ist GENAU SO in Like a Dragon!!

Halbbekleidete Damen sieht man hier übrigens nicht. Etablissements der besonderen Art, wie die “Soaplands” sind nur an einem “Ab 18” Zeichen zu erkennen, das verdächtig nach einer Klitoris aussieht.

Vor den größeren Läden stehen Ausrufer und versuchen die männliche Kundschaft anzusprechen und hineinzulocken. Leider verstehe ich kein Wort – spielt aber auch keine Rolle, ich war noch nie in einem Bordell und fange heute sicherlich nicht damit an. Ich betreibe hier nur Game-Studies.

Irgendwann komme ich wieder am Stadion an, und wenig Meter später falle ich ins Bett.

Tour des Tages: Rumlauferei in Yokohama, rund 16,5 Kilometer zu Fuß. Das Rotlichtviertel ist im Südwesten.

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4 Gedanken zu „Reisetagbuch Japan (21): Yokohamas Rotlichtviertel

    1. Ich sollte wohl genauer lesen. Das steht ja “An jeder Ecke bekommt man hier kleine Päckchen mit Papiertüchern angeboten. Darauf: Werbung. Hier für einen Pfandladen.” Die Papiertüchern sind mir durchgerutscht.

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