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Category: Assassins Creed

Assassin´s Creed Symphony

Assassin´s Creed Symphony

Das erste Mal hörte ich von der Existenz einer Assassins Creed Symphonie im Sommer 2018. Ich war mit dem Motorrad an der ligurischen Küste unterwegs und machte Pause am Tresen einer Kaffeebar. Neben mir unterhielten sich zwei Männer darüber, dass im Teatro Civico, dem kleinen Opernhaus von La Spezia, das Tuscany Symphony Orchestra gerade etwas Großes, Geheimes probte, die Symphonie des Credos der Assassinen.

Ich dachte erst ich hätte mich verhört, aber im November 2018 machte Ubisoft das Projekt offiziell und betonte dessen Exklusivität, denn die Assassins Creed Symphony sollte weltweit nur 15 mal aufgeführt werden, und nur fünf Mal davon in Europa (später rückte man davon ab, es gibt nun mehr Termine).

Dementsprechend elektrisiert war ich, als im Janur 2019 die Karten endlich in den Verkauf kamen. Als europäische Spielorte wurden genannt: Paris, Mailand, London, Zürich, Barcelona und – Düsseldorf. Hä? Düsseldorf? Egal. schnell Karte geklickt, und neun Monate später machte ich mich nun auf den Weg, um am 04.10.19 in der Nordrhein-Westfälischen Landeshauptstadt die Assassins Creed Symphony anzuhören.

Das Teatro Civico in La Spezia an der Küste Liguriens. Bild: Google Streetview 2018.

“Assassin´s Creed” ist, im wahrsten Sinne des Wortes, ein multimediales Phänomen. Alles begann 2009 mit einem Videospiel. Das basierte auf der Idee, dass man die Erinnerungen seiner Vorfahren nacherleben könnte, wenn man die nur mir geeigneter Technologie aus der eigenen DNA extrahieren würde. Ist wissenschaftlich natürlich Mumpitz, als Storyvehikel aber genial: Der DNA-Mumpitz eröffnet einen Rahmen, in dem eine kohärente Erzählung und Zeitreisen möglich sind.

Die kohärente Erzählung ging im Verlauf der vergangenen 10 Jahre leider verloren. Das lag unter anderem auch daran, dass Assassins Creed eben multimedial wurde und in andere Medien diffundierte. Es gab Facebook-Games, Bücher, eigenständige Comicreihen, Kurzfilme und sogar einen Kinofilm mit Michael Fassbender in der Hauptrolle. Kern des Franchises blieben aber die Spiele, die äußerst aufwendig produziert werden. An jedem Serienteil sitzen jahrelang bis zu 1.000 Personen in Studios rund um die Welt.

Zu einer Triple-A-Produktion gehört natürlich auch ein angemessener Soundtrack, und dafür wurde bei Assassins Creed von Anfang an geklotzt. Der Komponist Jesper Kyd definierte als erster die Grundlagen und Ausrichtung des Soundtracks. Er suchte historische Instrumente, die zur im Spiel dargestellten historischen Epoche und den Orten passten. Mit denen interpretierte er situationsabhängig Themen und Melodien und setzte, wo passend, Orchesterklänge und Choräle zur Verstärkung oder als Kontrast ein. Das gelang ihm im Falle von “Assassins Creed II”, das im Florenz der Renaissance spielt, so gut, das heutzutage Stücke aus dem Soundtrack bei Mittelalter- und Stadtfesten überall in der Toskana zu hören sind.

Kyd widmete sich nach drei Teilen (AC, AC II, AC Brotherhood) anderen Aufgaben, ihm folgte der Hans-Zimmer-Schüler Lorne Balfe. Der führte endlich das ein, was den Soundtracks von Kyd immer fehlte: Ordentliche Themen. Dabei griff er auf die Arbeiten seines Vorgängers zurück und machte aus Kyds Stück “Ezios Family” das “Assassins Creed Theme”.

Auf Balfe, der für “Revelations” und, zusammen mit Brian Tyler, für “AC III” verantwortlich zeichnete, folgte Sarah Schachner. Die vervollkommnete die Assassins Creed Formel durch den Einsatz von starken, aber zur historischen Epoche passenden Themen, interpretiert von historischen Instrumenten und angereichert mit Verzerrungseffekten und Begleitung durch moderne Instrumentierung. Seit “Black Flag” bis zum 2018er “Odyssey” arbeitet Schachner exklusiv an Assassin Creed.

10 Spiele, drei Hautpkomponisten, das ergibt 10 Soundtracks mit je zwei Alben und Hunderten Stunden Material. Genug, um daraus eine eigene Symphonie zu bauen und aufführen zu lassen, dachte sich Spielehersteller Ubisoft.

Nun also: Düsseldorf.

Hier steht die “Mitsubishi Electric Halle”, und von Weitem sieht der hässliche Zweckbau, der Außen mit Werbung bepflastert ist, tatsächlich erstmal aus wie ein Autohaus. Ich war 15 Minuten nach Saalöffnung da, und erstmal bass erstaunt: Hunderte Menschen standen bereits in Schlangen über Vor- und Parkplatz.

Ich reihte mich ein und stand die nächste halbe Stunde erstmal am selben Fleck, denn was auch immer das Personal da angestellt hat: Der Einlass ging nur sehr langsam voran. Keine Ahnung warum, denn -typisch Deutschland- Sicherheitskontrollen von Taschen gab es nicht wirklich. Das Personal suchte nicht nach Waffen oder Sprengstoff, sondern achtete nur darauf, das niemand ein eigenes Getränk mitbrachte.

Im Inneren des Foyers wurde mir auch sofort klar, warum. Popcorntheken, Brezelstände, Bars. Im Inneren der Halle dann klingelnde Laugenstangen- und Eisverkäufer. Der Veranstalter macht offensichtlich gute Geschäfte mit Fressalienverkauf. Merch der Assassins Creed Symphony gab´s auch. Allerdings nur ein (uninspiriertes) Motiv, und so langweilige Dnige wie T-Shirts, Caps und Hoodies. Nee, nix für mich, 30 Euro sind für ein langweiliges T-Shirt dann doch arg viel.

Die Mitsubishi Halle selbst ist von der Sorte, wie ich sie inbrünstig hasse. So eine widerliche Mehrzweckhalle, die außer zu Sportevents zu nichts wirklich zu gebrauchen ist. Gebaut wie eine Arena, ringsum Tribünen und für Konzerte in der Mitte eng bestuhlt. Warum dieses Parkett die teuersten Premiumplätze sind wird sich mir nie erschließen, immerhin sitzt man da platt hintereinander und sieht ab Reihe 5 nur noch die Köpfe der Vorderleute.

War mir egal, ich hatte einen Platz in Reihe 3, direkt vor der Bühne. Neben mir saßen zwei Frauen Mitte Zwanzig, dem Gespräch nach Powergamerinnen, die von Assassins Creed bis Destiny alles spielen was die Playstation 4 zu bieten hat. Die beiden waren keine Ausnahme – mehr als ein Drittel der Personen in der Halle waren Frauen. So viel also zu dem Vorurteil, Videospiele seien nur was für männliche Nerds. Meine Nachbarinnen waren überaus angenehme Gesellschaft – während des Konzerts fummelten Sie nicht mit Smartphones rum und quatschten nicht. Super!

Durch den Platz so weit vorne sah ich nur die erste Reihe der Streichinstrumente und den Dirigenten, hatte aber immerhin freie Sicht auf die Videoprojektion. Das war Okay, auch wenn die Bühne ECHT KACKE war. Der Chor stand z.B. nicht auf einer Erhöhung, wie bei solchen Konzerten üblich, sondern IN EINEM GRABEN hinter dem Orchester. Dis 20 Sängerinnen und Sänger waren deshalb kaum bis gar nicht zu sehen. Überhaupt hat sich das Venuemanagement wenig Mühe gegeben, und das eingesetzte Personal machte auch keinen tollen Job. Zwischendurch flackerten Scheinwerfer, es wurden (gefühlt) falsche Beleuchtungen gefahren, der Projektor fiel zwischendurch zwei Mal aus und NICHT MAL DIE VERDAMMTE PROJEKTIONSFLÄCHE HING KNITTERFREI. Liebloser geht es nicht. Diese Mitsubishihalle in Düsseldorf, das ist ein Ort ohne Liebe.

Liebe brachten die Leute selber mit, und die hing deutlich spürbar im Saal und verband alle Personen im Publikum miteinander: Die Liebe zu den Spielen, die allen Anwesenden so viele, besondere Stunden geschenkt haben. Der Beginn des Konzerts zögerte sich durch den schleppenden Einlass immer weiter raus, und in der Zwischenzeit diskutierten die Leute ihre Lieblingsmomente aus den Spielen, tauschten sich über Charaktere aus und vertieften sich in einzelne Stories.

Als es endlich losging, liefen auf der Leinwand hinter dem Orchester Videos mit Spielszenen, passend zur Musik. Zur Ouvertüre war das ein Zusammenschnitt aus allen Spielen, eine Art Best-off oder, wie man im Videobereich sagen würde, eine Sizzle-Reel. Dazu spielte das insgesamt 84-köpfige Orchester kurze Anrisse bekannter Themen, die elegant ineinander übergingen.

Nach der Eröffnung folgte die Musik der Chronologie der Spiele, begann also mit Stücken aus “Assassins Creed” von 2009 und arbeitete sich vor bis zum 2018er “Odyssey”. Schön: Auch die “kleinen” Serienteile wie der PS Vita Ableger “Liberation” mit seinen langen Spinettpassagen oder das etwas untergegangene, irisch angehauchte “Rogue” wurden gewürdigt. Ein Fleißsternchen gibt es dafür, dass sich das Orchester durch “Syndicate” kämpfte, mit seinem amelodischen Geschrammel aus der Zeit der Industrialisierung.

Was mich überraschte: Hier wurden nicht einfach nur die Stücke der Soundtracks mit der Wucht eines Orchesters nachgespielt. Stattdessen wurden bekannte Themen neu interpretiert, und das sehr häufig mit erstaunlicher Zurückhaltung oder auf unerwartete Weise. So wurde Beispielsweise der Prolog von “Revelations”, der sich für eine Symphonie geradezu aufdrängt, nicht orchestral ausgespielt, sondern sehr rockig und mit E-Gitarren umgesetzt. Das blieb aber der einzige Ausflug in die Neuzeit, ansonsten bewegten sich die Interpretationen eher im klassischen Bereich. Das klang in den besten Momenten nach ganz großer Oper, in den schwächsten immerhin noch nach Rondo Veneziano. Hier hat sich jemand wirklich richtig Mühe gegeben, aus dem vorhandenen Material etwas neues zu machen, und so die AC Symphony zu etwas ganz eigenständigem werden zu lassen.

Die Besetzung des Orchesters war großartig. Geigen, Cellos, Bässe, drei Percussioneinheiten inkl. Schlagzeug, eine Harfe, ein Flügel, ein Spinett, eine recht ordentlich Bläserabteilung mit Trompeten und Hörnern, mindestens eine E-Gitarre und ein ordentlicher Chor, da steckte schon Power drin.

Der Effekt war umwerfend: Auf der großen Leinwand die Schlüsselszenen aus den Spielen, dazu Musik, die bekannt, aber doch neu war. Ein sehr einzigartiges Erlebnis, das Erinnerungen frei setzte. Erinnerungen an das, was das Medium Spiel in seinen besten Momenten auf einzigartige Weise zu leisten versteht: Tiefe Immersion, Bindungen an Charaktere, Emotionen. Diesen Trip die Straße der eigenen Erinnerungen entlang erlebte nicht nur ich. Schon beim zweiten Stück des Hauptteils schniefte und schluchzte es überall um mich herum – die Musik setzte so starke Erinnerungen frei, das die Tränen nur so kullerten.

Wer wissen möchte warum, höre sich einfach mal “Ezios Family” in der Interpretation des Danish National Orchestras an. Selbst wenn einen nichts mit den Spielen verbindet, so kann man doch ahnen, wie kraftvoll diese Musik ist.

Der emotionale Aspekt wird mir immer in Erinnerung bleiben, genau wie die Überraschung über den Bruch meiner Erwartungen. Nicht nur wurde Bekanntes neu interpretiert wurde, es fehlten auch Dinge, von denen ich annahm, dass sie auf jeden Fall zur Aufführung kämen. Das tat der Freude aber keinen Abbruch: Der Abend war schon echt was besonderes. Er endete mit Lachern, denn die Zugabe war… ausgerechnet einer der ruppeligen Seefahrerchanties aus “Black Flag”, die der Männerchor A Capella sang. Das Publikum lag am Boden vor Lachen, und der Dirigent (der verdächtig nach Jason Isaacs aussah) triumphierte und war sichtlich stolz auf die Leistung des Orchesters.

Hier noch eine Kurzfeaturette:

Proben in La Spezia, Teil 1: AC II und Brotherhood

Proben, Teil 2: Black Flag

Teil 3: Origins und Odyssey

Unboxing: Assassins Creed Origins Dawn of the Creed Edition

Unboxing: Assassins Creed Origins Dawn of the Creed Edition

So sicher wie sonst wenig auf der Welt kommt im Herbst ein neuer Ableger der “Assassins Creed”-Videospielserie. Gut, bis auf letztes Jahr, da hatten ausnahmsweise mal alle die Nase voll. Denn eines lässt sich nicht leugnen: “Assassins Creed” steigt spielerisch immer weiter ab. Ihren Höhepunkt hatte die Serie 2009/2010, alles was danach kam war erzählerisch schlechter. Hersteller Ubisoft hat schlicht keine Ahnung, was sie mit einer einst so großartigen Geschichte anfangen sollen. Diese Richtungslosigkeit hat vor drei Jahren den Spielen, und in diesem Jahr dem Kinofilm das Genick gebrochen. Im Game wird nun versucht Geschichten durch eine offene Welt zu ersetzen, was ich sehr ermüdend finde.

Deshalb bin ich auch nicht wirklich begeistert von “Assassins Creed Origins”. Aber nun, ich habe in diesem Jahr aus lauter Tradition noch einmal die Sammleredition “Dawn of the Creed-Edition” bestellt. Die Kiste, die der Postbote gestern anschleppte, ist serientypisch groß – die Verpackung von “Black Flag” dient bei mir noch als Couchtisch. Da “Origins” in Ägypten um Viertel vor Jesus spielt, glotzt einen überall ein Auge des Ankh an.

Beim Öffnen fällt zunächst auf, dass Spiel und einige Goodies nicht in der eigentlichen Spielverpackung sind sondern oben drauf liegen. Ich hatte erst gedacht sie hätten das Spiel ganz vergessen, dabei hatte ich nur den Karton verkehrt rum aufgemacht. Ähem. Dabei verbirgt sich so noch so viel mehr Mumpitz in der Verpackung.

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Assassins Creed Syndicate: Big Ben Collectors Edition Unboxing

Assassins Creed Syndicate: Big Ben Collectors Edition Unboxing

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Ubisoft ist ja bekannt und berüchtigt für seine überbordenden Sammlereditionen in der Assassins Creed Reihe. Unvergessen etwa die “Black Flag”-Edition, die kaum durch die Tür passte und heute noch als Beistelltisch in meinem Wohnzimmer Dienst tut.

So wie “Syndicate”, der 2015er AC-Teil, spielerisch einen Gang zurückschaltet, ist auch die Collectors Edition etwas kleiner als seine Vorgänger. Passend zum Setting im viktorianischen London ist die Box wie Big Ben aufgemacht.

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Das Zifferblatt ist magnetisch und kann abgeommen werden, dann schwenkt die Box nach Vorne auf. Im Inneren: Ein Diorama und eine 40 Zentimeter hohe Figur von einem der beiden Protagonisten, Jacob Frye, der auf dem Uhrwerk von Big Ben steht.

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Damit erschöpft sich der Inhalt der Box natürlich nicht, auch wenn sie leer aussieht. Auf der Rückseite gibt es eine versteckte Schublade.

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Assassins Creed II Live Cosplay

Assassins Creed II Live Cosplay

Was passiert, wenn sich ein italienischer AC-Fan und Cosplayer, ein Fotoggraf und ein Videofilmer zusammentun und Rom, Floren und Venedig besuchen? Eine Version von Ezio an Originalschauplätzen! Wirklich sehr gelungen, beosnder gefällt mir, wie er glotzende Leute mit der typischen Handbewegung aus dem Weg schiebt. Authentischer bekommt man das nicht hin, ohne einen Animus zu benutzen.

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…und ich kenne jeden einzelnen Drehort 🙂

Review: Assassins Creed Rogue (2014)

Review: Assassins Creed Rogue (2014)

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Der Assassine Shay Patrick Cormac wird 1755 durch Achilles Davenport von Amerika nach Lissabon geschickt um ein Artefakt der Vorfahren zu bergen. Cormac findet das Artefakt, löst damit aber ein Erdbeben aus. 30.000 Menschen sterben allein in Lissabon, der entstehende Tsunami überspült die Westküste Amerikas. Ähnliches ist vier Jahre zuvor auf Haiti geschehen, und Cormac erkennt, dass es noch mehr solcher Artefakte gibt, und das sie die Welt im Inneren zusammenhalten. Er bittet die Assassinenbruderschaft die Suche nach ihnen einzustellen, um nicht noch mehr Menschenleben zu gefährden. Mentor Achilles glaubt ihm nicht und eröffnet die Jagd auf Shay, der sich den Templern anschließt und seinerseits die Assassinen in den Kolonien dezimiert, bis nur noch Achilles übrig ist.

“Rogue” ist zeitgleich mit “Unity” erschienen. Während letzteres aber technisch und spielerisch aus PS4 und XBONE neue Wege geht, ist Rogue kaum mehr als eine Kombination aus “AC III” und “Black Flag” für die alten Konsolen XBOX 360 und PS3. Das ist weniger schlimm als es sich anhört: Die Technik funktioniert, die Kanten sind abgeschliffen, und die Seefahrtmechaniken machen nach wie vor einen Heidenspaß. Shay Cormac segelt im herbstlichen Flußtal des Hudson River, rennt durch ein neu gestaltetes New York oder turnt im schneebedeckten Nordatlantik herum, was sich grundlegend anders anfühlt als die Karibik in “Black Flag”. Aufgrund des eisigen Szenarios sind Tauchgänge gestrichen, dafür gibt es Schiffswracks im Packeis zu erkunden und die Nordwestpassage zu finden.

Die Geschichte von Rogue ist wesentlich interessanter als die seiner direkten Vorgänger ACIII und Black Flag. Shay Cormacs Leben ist packender und seine Motive glaubwürdiger als die anderer Serienhelden. Das geschickte Spiel mit historischen Ereignissen wie den Erdbeben oder Personen wie Benjamin Franklin und Captain Cook sorgt für Nervenkitzel, und da wir Achilles schon als gebrochenen, alten Mann kennen, Adéwalé und andere dagegen als junge Piraten, ist es interessant zu sehen, wie Rogue die zeitlichen Lücken füllt und erklärt, warum zu Beginn von ACIII die Bruderschaft nicht existent ist.

Leider bleiben die Aha-Effekte auf diese Szenen begrenzt, abseits davon ist die Inszenierung recht platt und die gute Geschichte kurz und zu hingeholpert erzählt. Weder wird der Hintergrund des siebenjährigen Kriegs (des ersten, echten Weltkriegs!) noch die Story um den Seitenwechsel zu den Templern vernünftig, im Sinne von angemessen dramatisch, dargestellt. Die wenigen Storymissionen hat man in 10 Stunden durch, ohne auch die Hälfte der Welt gesehen haben zu müssen. Um das Schiff hochzurüsten, Orte zu entdecken, Geheimnisse zu finden und Dinge zusammenzupuzzlen ist man sicher locker 40-60 Stunden beschäftigt.

Die Modern Day Story ist übrigens wieder quasi abwesend, wer will, kann in Egoperspektive und Schneckentempo durch das Büro von Abstergo Entertainment kriechen und 20 mal das gleiche, doofe Puzzle lösen, um irgendeinen egalen Quatsch über eine Nebenfigur der Gegenwartstempler anzuhören. Glücklicherweise ist dieser Blödsinn zum großen Teil Optional und ansonsten ignorierbar.

Nichtsdestotrotz bleibt aufgrund der Spielmechanik und der vielen, feinen Details in der Summe ein tolles und vollwertiges Spiel über. Rogue hat mich an vielen Stellen überrascht, angefangen bei der Pinguinkolonie, die ich in einem Schiffswrack entdeckte, über die Storyverästelungen zu Black Flag und ACIII bis hin zur Vertonung, die für sich schon ein Erlebnis ist. Shay spricht ein breites, irisches Englisch, in dem Vokale deutsch ausgesprochen werden. Wenn er seltsam fremdbetont losnäselt und Dinge sagt wie “Oi mäkk mei ouen Lugg” (I make my own luck) ist das sehr atmosphärisch.

Insgesamt ein würdiger Schluss der Nordamerika-Trilogie und ein gelungener Abschied von den alten Konsolen.

Wer übrigens die Wahl zwischen Rogue und Unity hat, sollte Rogue zuerst spielen. Erstens bildet es eine tolle Brücke zu den Geschehnissen in Unity. Zweitens kann man, wenn man ein Mal die Schönheit von Unity gesehen hat, die Grafik auf den alten Konsolen nur noch schwer ertragen.

Assassins Creed Unity: Guillotine Collectors Case Edition Unboxing

Assassins Creed Unity: Guillotine Collectors Case Edition Unboxing

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So sicher wie der Winter kommt auch ein neues Assassins Creed. Diese Woche erschien nun “Unity”, und anscheinend hat Ubisoft es diesmal verbockt. Das Spiel ist so Nextgen das man eine PS5 dafür braucht, auf Currentgen-Konsolen wie XBOXOne und PS4 läuft es jedenfalls stellenweise ruckelig, und auf dem PC tauchen absurde Glitches auf. Anscheinend hat Ubi das Ding halb fertig aus der Tür geschoben, obwohl es noch ein halbes Jahr Politur gebraucht hätte. Wie schlimm es wirklich ist, werde ich mir selbst angucken.

Fertig geworden ist auf jeden Fall die Collectors Edition des Spiels, die bei Ubisoft ja mittlerweile legendär ist. Nachdem im vergangenen Jahr der Piratenableger in einer Schatzkiste geliefert wurde, die kaum durch die Tür passte und die mittlerweile in meinem Wohnzimmer als Couchtisch dient, ist “Unity” ein bißchen weniger voluminös.

Die Verpackung ist, zum Thema französische Revolution passend, in der Form einer Guillotine gestaltet – inklusive Metalleffekt und Blutspritzern.

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Die Verpackung ist GROß, wenn auch nicht so groß wie die von Black Flag. Hier ein Größenvergleich. Als Maßstab eine normale DVD-Hülle davor.

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Das Fallbeil der Guillotine ist der Deckel der Verpackung und öffnet tatsächlich nach oben, wen man an dem Band mit der Trikolore zieht.

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Review: Assassins Creed IV Black Flag (2013)

Review: Assassins Creed IV Black Flag (2013)

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Story: Im Jahr 2013 wird ein namen- und geschlechtsloser Mensch (der Spieler selbst in Egoperspektive) bei Abstergo Entertainment eingestellt. Abstergo, das weiß man bereits, ist ein Konzern, der von Templern geführt wird. Der namenlose Spielercharakter soll Erinnerungen sichten und daraus Unterhaltungsprodukte machen. Piratenfilme stehen gerade hoch im Kurs, und mittlerweile steht unter jedem Schreibtisch eine Erinnerungsmaschine, so dass man in die DNA von Piratennachfahren eintaucht. Tatsächlich erlebt man das Leben von Edward Kenway nach, einem walisischen Taugenichts, der sich in der Karibik auf einem Freibeuterschiff verdingt. Eines Tages klaut er einem geheimnisvollen Fremden dessen Kapuzenkutte und gibt sich als Assassine aus – dabei interessiert ihn weder die Bruderschaft noch die Templer, die sich nun an seine Fersen heften, und erst recht nicht der “Weise”, der der Schlüssel zu einem Bauwerk von Interesse ist. Nein, Kenway will nur saufen, vögeln und looten, und dabei trifft er auf Anne Bonni, Edward “Black Beard” Thatch und die anderen, bekannten Piraten, die von Privateers im Auftrag der Krone zu Outlaws geworden sind. Gemeinsam versuchen sie eine Pirtenrepublik zu gründen, mit dem bekannten Ausgang.

Meine Meinung: Die Story von “Black Flag” ist so banal wie Banane, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Wobei die Gegenwartstory nach dem Tod von Desmond Miles quasi nicht vorhanden ist, und die kläglichen Stümpfe funktionieren nicht für zwei Cent. Als Spieler WEISS man einfach schon seit 5 Jahren, das hinter Abstergo die Templer stecken. Welchen Sinn hat es, uns eine Figur spielen zu lassen, die das nicht weiß? Die Steuerung ist zudem unwürdig: In der 1st-Person-Perspektive schleicht man im Schneckentempo durch Büros und löste Geschicklichkeitsrätsel, um an Infohäppchen zu Desmonds Tod und Juno Verbleiben zu gelangen, beides wird aber nicht wirklich geklärt. Ähnlich Schizophren ist, dass Abstergo Entertainment die Assassins Creed-Spiele rausgebracht haben soll – in den Büros steht die Verpackung von AC III rum. Diese Konstruktion ergibt null Sinn und funktioniert einfach nicht.

Ähnliches gilt für die Piratengeschichte. Der sorgfältig aufgebaute Mythos, dass Assassinen ihre Fähigkeiten durch jahrelanges Training erhalten, wird einfach mal über Bord gekippt. Edward zieht die Kutte über und kann ad hoc alle Parcoursmoves, die Ezio und Connor vorher jahrelang trainieren mussten.

Man kann es vielleicht so zusammenfassen: Wenn die Welt von Assassins Creed eine Scheibe ist, dann segelt “Black Flag” mit voller Fahrt geradewegs über den Rand. Es lässt alles hinter sich, was das Franchise narrativ ausmacht, und zieht sein eigenes Ding durch.

Gerade das ist eine Stärke. Man muss “Black Flag” zu Gute halten, dass es seine ganz eigene Welt baut, und die macht einen Heidenspaß. Man schippert mit seinem Piratenschiff durch die Karibik, kapert Handelsschiffe, befreit Inseln, taucht durch Wracks, buddelt Schätze aus, jagt Wale, prügelt sich durch Kneipen und hat Spaß am Plündern. Assassinen kommen nur als merkwürdige Eingeborene vor, und Templer sind arrogante Spanier, die man ignorieren kann.

In der Summe ganz großer Spaß, hat aber nichts mehr mit Geheimbünden und allem, das Assassins Creed stark gemacht hat, zu tun. Der Plot um den Waisen und das Astroskop ist schlicht albern und von Anfang an als Sackgasse zu erkennen, die die Geschichte in der Summe null weiterbringt. Aber die Welt funktioniert in sich, und mit der Jackdaw über die Meere zu segeln und zu plündern ist kurzweilig. In der Summe ist Black Flag ein überaus unterhaltsamer Lückenfüller, aber nicht mehr.

Review: Assassins Creed III (2012)

Review: Assassins Creed III (2012)

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Assassins Creed III (2012)
Story: Im Jahr 2012 steht die Erde wenige Tage vor der Vernichtung durch einen Sonnensturm – aber niemand weiß davon, außer den Templern und den Assassinen. Die sind mittlerweile in einer Höhle in Nordamerika angekommen, die merkwürdige Apparate der Vorfahren enthält. Allerdings kommen sie da nicht dran, es fehlt ein Schlüssel. In der Not steckt man Desmond in die Erinnerungsmaschine, und peilt in seiner DNA einen Vorfahren an, der in Nordamerika unterwegs war. Es folgt ein Sprung in das Jahr 1784, mitten in den amerikanischen Unbabhängigkeitskrieg.

Connor Kenway, der eigentlich Ratonhnhaké:ton heisst, ist Halbindianer – seine Mutter eine Mohawk, sein Vater Engländer und zufällig Großmeister der Templerloge der Kolonien. Connor geht beim letzten Assassinen Amerikas in die Lehre, gerät in den Unabhängigkeitskrieg und nimmt es dann mit seinem Vater auf. Ebenfalls rein zufällig war der im Besitz des Schlüssel zur Vorfahren-Höhle.

Nachdem Desmond nun weiß, wo der Schlüssel zu finden ist, öffnet er die Höhle. Dort trifft er auf Juno, eine Vorfahrin mit großem Hass auf die Menschheit. Ihr Geist steckt im Inneren der Maschinen, und sie war es, die über Jahrhunderte die Ereignisse sowie die Templer und Assassinen auf diesen Zeitpunkt hin manipuliert hat. Sie bietet Desmond Zugang zur Vorfahren-Technologie, um die Erde vor dem Sonnensturm zu retten. Dafür muss er sie aber befreien – und selbst sterben. Gesagt, getan: Desmond stirbt, Juno wird befreit, die Erde übersteht den 22.12.2012.

Meine Meinung: Die bislang größte Enttäuschung. Mit großem TamTam angekündigt, war AC III für mich ein ziemlicher Rohrkrepierer. Es funktioniert auf fünf Ebenen nicht:
1. In den vorangegangenen Spielen standen originelle Charaktere im Mittelpunkt. AC III ist hier anders. Connor Kenway hat so viel Charakter wie ein Knäckebrot und ein ist ein einsilbiger Klotz. ACIII ist kein Spiel über einen Charakter, sondern lediglich über die amerikanische Revolution.

2. Historische Ereignisse: Bei historischen Ereignissen hielten sich die Assassinen bislang stets im Schatten, was einen ganz eigenen Charme hatte. Die Geschichtsbücher sind voller Ereignisse, die unter merkwürdigen oder nie geklärten Umständen stattfanden. Es ist eine nette Idee, diese Lücken in der Historie mit fiktiven Geschichten zu füllen. Das ist ebenso clever wie spannend, aber leider macht ACIII hier alles anders. Connor IST der Mittelpunkt und löst Ereignisse sogar aus. Boston Tea Party? Den Tee hat Connor persönlich über Bord geworfen. Paul Reveres Ritt? Der saß bei Connor hinten auf dem Pferd. In der Summe mehr eine Karikatur als alles andere.

3. Bei der Gegenwartsstory merkt man, dass die Autoren mit Desmond nichts mehr anzufangen wissen. Sie wird extrem lieblos behandelt, und weil man nicht weiß wohin es gehen soll, wird Desmond umgebracht. Das hat er nicht verdient.

4. Im Konflikt Templer vs. Assassinen verschwimmen die Grenzen. Tatsächlich ist Haitham Kenway, der Templer, ein cleverer, sympathischerer und coolerer Charakter als sein Sohn Connor. In der Handlung wird dann erläutert, dass Templer und Assassinen die gleichen Ziele haben – nur ihre Methoden sind anders, und die der Templer scheinen oft eleganter. Als Spieler zweifelt man bald sehr an den Assassinen – hat aber keine andere Wahl, als den Klotz Connor zu spielen. Wenn man sich schon wünscht, eine andere Figur spielen zu können – dann stimmt was nicht.

5. Gameplay: Das Kampfsystem wurde überarbeitet, aber nicht zum Besseren. Der Benny-Hill-Effekt (Spielfigur läuft vorneweg, 20 Verfolger in einer Reihe hinterher), der bei den Vorgängern manchmal auftreten konnte, ist hier extrem ausgeprägt. Oft kommt es auch zu Massenkeilereien, an deren Ende 30, 40 Gegner am Boden liegen. Das spielt sich nicht nur doof, es ist auch ein Verstoß gegen den Creed: “Wirke unentdeckt im Hintergrund”.

Abgesehen davon spielt das ganze in Amerika. Damit kann ich weniger connecten als mit den europäischen Schauplätzen der letzten Teile. Amerika, Indianer,… das ist alles geistig so weit weg, dass es fast Fantasiewelt ist. Genauso könnten da auch Schlümpfe und Einhörner rumspringen. Davon abgesehen ist es auch vom Gameplay unspannender: Es ist durchaus ein Unterschied, ob man auf dem gewaltigen Dom in Florenz oder der Hagia Sophia in Istanbul rumklettert oder auf einer dieser zweigeschossigen Holzkirchen in Boston oder New York des 17. Jahrhunderts. Letzter hat kein Gefühl von Höhe. Da hilft es dann auch nichts, dass in ACIII manchmal Schnee fällt und man Karnickel jagen kann. Ich mag den Teil einfach nicht besonders.

Review: Assassins Creed Revelations (2011)

Review: Assassins Creed Revelations (2011)

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Assassins Creed: Revelations (2011)
Story: Desmond Miles liegt im Koma. Die fremden Erinnerungen von Ezio und Altair haben ihm so zugesetzt, dass seine eigenen Hirnmuster kollabiert sind. In ihrer Not legen die Assassinen ihn in die Erinnerungsmaschine, in der Hoffnung, dass das gleiche Gerät, dass den Kollabs auslöste, ihn auch beheben kann. Tatsächlich driftet Desmonds Geist durch die virtuellen Testräume der Maschine. Von einem anderen Kollabierten bekommt er den Tip, dass er einen Knotenpunkt finden muss, in dem sich die Erinnerungen seiner Vorfahren überschneiden. Nur dann könne sein Bewusstsein von den fremden Erinnerungen isoliert werden. Das Problem: Desmond, Ezio und Altair lebten 900 Jahre auseinander.

Sporadisch bekommt Desmond Zugang zu Erinnerungen von Ezio Auditore. Am Ende seines Lebens hatte sich der Meisterassassine aufgemacht, die alte Assassinenbibliothek im heiligen Land zu finden. Angeblich liegt unter der ein großer Schatz, der das geamte Wissen der Assassinen enthält. Dummerweise ist alte Hochburg in Masyaf von Templern überlaufen und zudem versiegelt. Ezio macht sich auf die Suche nach den passenden Schlüsseln, die mit Niccólo Polo nach Istanbul gereist sind. In Istanbul findet Ezio die Schlüssel, die zudem Erinnerungsartfakte sind. Durch sie erlebt er wichtige Stationen im Leben von Altair Ibn La-Ahad. So erlebt Desmond die Erinnerungen von Ezio, der die Erinnerungen von Altair erlebt. Der Knotenpunkt ist da, die Erinnerungsmaschine sortiert die drei Personen auseinander, und Desmond erwacht aus dem Koma. Er findet sich in Nordamerika wieder, wohin in die Jetztzeit-Assassinen zwischenzeitlich gebracht haben.

Meine Meinung: “Revelations” hat alles, was ein AC-Spiel braucht. Mit der summenden Metropole Istanbul einen tollen Schauplatz, witzige Charaktere, neue Features wie Bombenbau. Allein, so richtig begeistern kann es nicht. Einige der neuen Spielsysteme wie “Verteidige den Stützpunkt” sind überkompliziert und passen nicht recht ins Gesamtkonzept. Die Engine und das Kampfsystem werden nun schon zum dritten Mal eingesetzt, da machen sich gewisse Abnutzungserscheinungen breit. Die Charakter des Ezio Auditore ist nach wie vor Klasse, aber er ist halt mittlerweile echt alt. Einem Opa beim klettern zuzusehen ist nur so mittelspannend, zumal er dauernd stöhnt und Kommentare abgibt wie “Früher war das einfacher”. Da wünscht man sich direkt, dass er endlich in Rente gehen darf.

Revelations kann nur schwer verbergen, dass der Titel eine Farce ist: Enthüllt wird hier nichts, die Gegenwartsstoryline tritt seit “Assassins Creed II” auf der Stelle. Der Kampf der Ottomanen gegen die Byzantiner interessiert nicht wirklich, die Templer sind albern… Ein Großteil der Zeit geht es aber einfach um – nichts. Das fördert die Spannung nicht. Selbst die Altair-Geschichte weiß nicht zu fesseln, auch wenn die Einblicke in sein Leben interessant sind. Letztlich wird hier auf hohem Niveau auf der Stelle getreten.

Review: Assassins Creed Brotherhood (2010)

Review: Assassins Creed Brotherhood (2010)

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Assassins Creed: Brotherhood (2010)
Story: Desmond und die Assassinen fliehen in ein Geheimversteck unter der italienischen Festungsstadt Monteriggioni. Von dem Versteck hat Desmond aus den genetischen Erinnerungen seines Vorfahren Ezio Auditores erfahren hat. Immer noch auf der Suche nach dem Artefakt aus den Kreuzzügen begibt sich Desmond nochmal in die Erinnerungsmaschine und erlebt Ezio Auditores Leben nach.

Im Italien des Jahres 1503 will sich Ezio in Monteriggioni zu Ruhe setzen, als das Festungsdorf von Cesare Borgia angegriffen und zerstört wird. Ezio flieht nach Rom, das ganz in der Hand der Borgias ist. Die stellen sich zu allem Überfluss auch noch als Templer heraus. Allein kann Ezio es nicht mit ihnen aufnehmen, und so gründet er den Assassinenorden neu und vereint die Söldner, Diebe und Huren der Stadt, um gemeinsam die Stadt zu befreien. In den Wirren der Revolution kommt Ezio in den Besitz des Artefakts, das er 1510 unter einer Kirche in Rom versteckt. Dann jagt er Cesare Borgia bis nach Spanien.

Endlich mit dem Wissen der Ruhestätte des Artefakts ausgestattet, reisen 2012 Desmond und die Assassinen nach Rom. Desmond geht es nicht gut – die lange Zeit in der Erinnerungsmaschine bringt ihn zusehends durcheinander. Er kann die Erinnerungen seiner Vorfahren nicht mehr von seinen eigenen unterscheiden, und Trugbilder trüben seine Wahrnehmung. Unter der Kirche in Rom öffnen die Assassinen das Versteck des Artefakts, als wieder eine Frauengestalt erscheint: Juno, eine derer, die zuvor waren. Unter ihrem Einfluß sticht Desmond eine Freundin nieder, dann fällt er ins Koma.

Meine Meinung: Schon zwölf Monate nach dem grandiosen AC II ein neuer Teil? Das kann ja nichts werden! – dachte ich zumindest. Ich lag falsch. Brotherhood is more of the same, bringt aber frische Elemente mit rein. Das man die Assassinen nun befehligen kann ist großartig, und die Story ist mit den beiden Love Interests (Caterina Sforza! Lucretia Borgia!) witzig und spannend. Dazu kommt ein Multiplayermodus, bei dem man sich erstmals mit anderen messen kann. Der Cliffhanger in der Gegenwartsstory ist einer übelsten, die ich je erleiden musste, und ich war sehr skeptisch, ob die Autoren dieses Kuddelmuddel, in das sie sich reingeschrieben hatten, jemals würden auflösen.