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Kategorie: Bahnhof

Äh, Deutsche Bahn?

Äh, Deutsche Bahn?

Bei der Deutschen Bahn gibt es ja schon ewig so ein System, wo man für jeden Euro Umsatz 0,314829192 Punkte bekommt. Ist man zwei Mal um den Erdball gefahren und hat der Bahn eine fünfstelligen Betrag nachgeworfen, kann man drei Trilliarden Punkte gegen eine Freifahrt oder ein Knibbelbild einlösen. Haupteffekt der Teilnahme am Nimmt man am “Bahnbonus”-Programm ist, dass man jeden Tag ein- bis zwei fünfseitige Briefe von Bahnchef Grube und der verantwortlichen Bonustante im Briefkasten hat. Da steht dann drin wie weit man noch davon entfernt ist ein Knibbelbild besitzen zu dürfen und dass man ganz viel Bahn fahren soll, wenn man nicht ausgelacht werden will, weil man kein Knibbelbild hat.

So weit, so bekannt. Die Glasperlenwährung unserer Zeit heißt Punkte sammeln. Ganz neu ist aber bei der Bahn Punkte sämmeln. Ja wirklich: sämmeln.

2014-11-14 19_40_38-bahn.bonus - Säm & Mel
Quelle: https://www.bahnbonus-saemmeln.de

Die Bahn schreibt auf www.bahnbonus-saemmeln.de:

Säm und Mel, die frechen bahn.bonus-Punkte, laden zum großen Jagen und Sämmeln ein. Sämmeln? Na klar. Das ist wie Sammeln. Nur mit mehr Punkten, viel mehr Spaß und am Ende mit tollen Prämien.

So sehen die “frechen bahn.bonus-Punkte” (SIC) aus:

2014-11-14 19_20_16-bahn.bonus - Säm & Mel

Äh, hallo, Deutsche Bahn? Ist wer zu Hause?
Säm und Mel? So ein mieses Wortspiel sieht doch auch nur auf einem Paper beim koksnasigen Pitch einer Berliner Werbeagentur gut aus. “Sämmeln” ist ja in einer Liga mit “Junited Autoglas”.

Und dann diese Umsetzung! Als hätte ein minderbegabter Computerfan versucht in bekifftem Zustand Tribbles mit Paint zu animieren. Vollkommen unpassend zum knallroten Äußeren wurde dann noch die Grafik einer lebensechten Zunge verwendet, womit klar sein sollte, was die Vorlage für die beiden “frechen” Punkte war: Das Creepy Happy Meal des Todes, das seit einiger Zeit Kindern in den USA ähnlich traumatisiert wie “lustige” Clowns.

Creepy happy meal

Wie kommt sowas bitte in die Öffentlichkeit?! Also, ich hege ja die Vermutung: Der Weselsky hat seine Drogen mit den Leuten bei der Bahn geteilt. Anders ist sowas doch nicht zu erklären. Oder? ODER?! Wie auch immer, ich kann mir gerade noch verkneifen jetzt das Wortspiel zu bringen, dass man den Leuten aus der Werbeabteilung eine sämmeln sollte. Wie wir alle wissen, werden die bei der Revolution ohnehin als erste an die Wand gestellt*.

(Danke an Herrn S. für´s finden!)

_____
* Vgl. Adams, Douglas: The Hitchhikers Guide to the Galaxy, PAN Verlag, 1978

Dienstreise mit der Bahn: Undisziplinierte Reservierungen

Dienstreise mit der Bahn: Undisziplinierte Reservierungen

Dienstreise war heute mal wieder angesagt. Der Termin führte in den Norden.

Deichtorhallen

Mit der Bahn. Bin gut hin- und zurückgekommen. Habe keinen wütenden Mob mit Fackeln und Mistgabeln gesehen. Hätte ja sein können, immerhin wurde gestern die jährliche Fahrpreisanhebung bekannt gegeben
.
Natürlich werde ich als Firmenkunde auch zukünftig mit der Bahn fahren und nicht, wie gestern ein Fahrgastverband radebrechte, die “Bahn als immer mehr weniger attraktiv” ansehen (Tip: Das gesuchte Wort heisst “unattraktiv”). Fahrpreiserhöhungen machen nie Spass. Besonders wundern muss ich mich in dem Zusammenhang aber über die Preissteigerung bei den Sitzplatzreservierungen.

“Jahaa”, sagt die Bahn “Das müssen wir machen, weil die Fahrgäste oft mehrere Sitzplatzreservierungen auf verschiedenen Zügen vornehmen.”

Ja klar machen wir das. Nicht gerne, weil es auch jetzt schon Geld kostet, aber wir tun es. Aus zwei Gründen: Um flexibel zu sein und um einen Sitzplatz zu bekommen. Beides ist in der Ära Mehdorn bei der Bahn nämlich kontinuierlich zurückgebaut worden.

Die Fahrgäste sollen, wie in der Flugbranche üblich, auch bei der Bahn am Besten schon drei Wochen vorher eine Karte mit Reservierung kaufen. Dann wird´s (theoretisch) auch ein wenig günstiger. So vernünftig das scheint: Leider hat die Bahn die Umsetzung versiebt. Anders als bei Flügen nutzt die DB die Anmeldedaten nicht oder nicht wirklich gut zur Anpassung der Kapazitäten. Stattdessen hat man sich ein System zusammengewurschtelt, dass das Schlechteste aus allen Welten vereint. Lange Vorlaufzeiten bei der Reisplanung gehen hier Hand in Hand mit unzureichender Kapazitätsplanung. Anders als bei Flügen ist z.B. beim Erreichen einer gewissen Kapazitätsgrenze nicht einfach Schluss mit dem Fahrkartenverkauf. Schließlich hat man ja noch, hihi, Stehplätze zu vergeben. Im Flugzeug undenkbar, bei der Bahn Usus:
Zeitweilig sagte das Wort auf den Strassen, dass die Bahn angeblich bis zu 150% Überbuchungen wünschte.

Gleichzeitig wurden Zugkapazitäten abgebaut. Mit dem Ergebnis, dass man auf manchen Strecken bei spontanem Fahrtantritt schon froh sein kann wenn man einen Sitzplatz auf dem Boden bekommt und nicht stehen muss. Wer einmal an einem Freitag Nachmittag zwei Stunden lang neben abfeiernden Bundeswehrsoldaten stehen durfte weiß was ich meine.

Natürlich gebe ich, bei unsicherer Terminlage, lieber nochmal zwei Euro aus und mache eine zusätzliche Reservierung auf einem anderen Zug, als das ich von Freiburg nach Göttingen 5 Stunden stehe. Dazu zwingt mich die Bahn.
Und nun hebt sie also die Preise an, um genau dieses anerzogene Verhalten zu unterdrücken? Als erzieherische Maßnahme uns undisziplinierten Fahrgästen gegenüber? Oh man, ehrlich mal, Bahn: Ist ja nicht so, dass wir Fahrgäste zu viel Geld hätten und nur deshalb wie wild kostenpflichtige Reservierungen machen um Dich zu ärgern.
Ein Wagon mehr hier und da, die Rückkehr zur Flexibilität – und die Doppelbuchungen gäbe es gar nicht.

Watt is dat hässlich hier, echt getz

Watt is dat hässlich hier, echt getz

Wenn man regelmäßig RTL guckt denkt man ja fast man würde Köln kennen. Die Stadt muss voll hipp sein, obwohl die Leute komisch sprechen und irgendwie alles Ruhrgebiet ist, aber in cool – alle machen irgendwas-mit-Medien, hängen den ganzen Tag in Cafes rum und trinken Latte, weshalb die Stadt auch automatisch schön und gediegen ist. Zumindest aus Medienmenschensicht.

Erstaunlicherweise-oder-auch-nicht ist genau das Gegenteil der Fall.
Cafes gibt es zwar wie Sand am Strand, aber die sind alle leer. Die Häuser sind von ausgesuchter Hässlichkeit, so 50er Jahre Klein-Klein-Bauten. An jedem zweiten Geschäft klebt ein Zettel “Wir haben geschlossen”, entweder wegen Geschäftsaufgabe oder wegen Sommerurlaub. Um hier mal die relevante Wahrheit kund zu tun: Köln ist potthässlich.
Das muss in dieser Deutlichkeit mal gesagt werden.

Wenigstens hatten die Kölner Stadtplaner Gnade mit den Touristen und haben den Dom direkt an den Bahnhof gebaut. So braucht man als Sightseeing-Victim nur die Kamera aus der Zugtür halten und kann dann gleich weiterfahren.

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Interaktives Mosaik HIER

Nachtrag zu diesem Artikel

Verstehen Sie Bahnhof? (7)

Verstehen Sie Bahnhof? (7)

Frische Luft gibt es viel, da, wo dieser Bahnhof steht. Und wenige Parkplätze, dafür viele Einbahnstrassen. Schön ist das Gebäude, lecker der Kuchen in der Bahnhofshalle.

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Wo war ich in der letzten Woche zum Kuchenessen?

Verstehen Sie Bahnhof? (6) [Update]

Verstehen Sie Bahnhof? (6) [Update]

Eine harte Nuss, dieser Bahnhof. Nicht mal Theleprompt kam drauf (hehe), auch wenn er auf der richtigen Spur war.

War aber auch ein wenig unfair, denn dieses Bild zeigt die Rückseite des Bahnhofs.

Hier ist die Rückseite des Bahnhofes von hinten zu sehen:

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Die Bahnsteigüberdachungen sehen übrigens sehr nach 60er-Jahre-Trash-SciFi-Serie aus:

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Na, klingelt´s jetzt?

Skurrilitäten am Wegesrand (1)

Skurrilitäten am Wegesrand (1)

Was will uns dieses Schild sagen?
“Achtung, an diesem Bahnsteig wird gekreuzigt?”

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Dem Geraffel hinter dem Schild nach zu urteilen, wird an diesen Gleisen auch noch die Tradition der Scheiterhaufen hochgehalten.
Nichts wie weg hier.

Verstehen Sie Bahnhof? (5)

Verstehen Sie Bahnhof? (5)

Heute mal eine schwere Nuss, an der (hoffentlich) auch Theleprompt ein wenig zu knabbern hat. Ein eher…nun, “kleiner” Bahnhof. Keine Bange, ich geben Stück für Stück Hilfestellungen, wenn keiner eine zündende Idee hat.

Also, wo hat sich der Onkel Silencer nun wieder rumgetrieben?

Das kleine DB-Schild ist zwischen der Werbung für Bäckerei und was anderem kaum zu erkennen.
Bahnhof von vorne: Das kleine DB-Schild ist zwischen der Werbung für Bäckerei und was anderem kaum zu erkennen.

auch nicht viel besser. Es gibt nur drei Gleise und kein Personal.
Bahnhof von hinten: Auch nicht viel besser. Es gibt nur drei Gleise und kein Personal.

Größer als der Bahnhof selbst, wirbt mit dem Spruch "Lieber mit nem kühlen Bier bei der Maria sitze als bei der Arbeit schwitzen"
“Bahnhofskneipe “s´Zügle”: Größer als der Bahnhof selbst, wirbt mit dem Spruch “Lieber mit nem kühlen Bier bei der Maria sitze als bei der Arbeit schwitze.” Nunja.

Sogar das "T" von "Taxi" hat man sich gespart. Es gibt nur einen Axi-Stand. An dem stehen aber nie Axis. Auch keine Taxis.
Bitte einen Kopfstand machen um das Bild korrekt zu betrachten.
Genügsamer Menschenschlag: Sogar das “T” von “Taxi” hat man sich gespart. Es gibt nur einen Axi-Stand. An dem stehen nur nie Axis. Taxis aber auch nicht.