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Category: Linktip

The True Size of…

The True Size of…

“Es kommt doch nicht auf die Größe an, Schatz” ist eine weit verbreitete Lüge. Es kommt immer auf die Größe an, und daher ist es schon gut die zu kennen.

Wer gerade Langeweile hat, kann mal 5 Minuten mit “The True Size of” verbringen. Das ist ein Tool, das die Verzerrung von Ländergrößen durch die Mercator-Projektion aufhebt. Mercator-Projektion? Ja genau, das ist das Verfahren, nachdem die Weltkarte meist gestaltet ist.

So sieht die aus, kennen wir alle:

Die Mercator-Projektion ist u.a. deshalb so beliebt, weil sie die Winkeltreue und damit die Form von Dingen erhält. Mit anderen Worten: Egal wie klein oder groß etwas dargestellt wird, es hat immer die exakt gleiche Form. Die Mercatorprojektion ist aber nicht flächengetreu, und damit kommt der lustige Teil: Länder auf einer Mercator-Karte haben einen anderen Größenmaßstab, je nachdem wie weit sie am Rand der Karte sind.

Die Seite thetruesize.com erlaubt es nun, einzelne Länder über ein Suchmaske auszuwählen. Hier zum Beispiel Grönland.

Grönland ist ja riesig, oder? Naja, geht so. Wenn man sich jetzt Grönland mit der Maus greift und über die Weltkarte zieht, gleicht Truesize die Größenverhältnisse an. Im Vergleich zu Europa ist Grönland dann gerade noch so groß:

Und so sieht Grönland im Vergleich zu Afrika aus. Ein Zwerg!

Aber gut, im Vergleich zu Afrika ist ALLES kein. Hier Russland in Afrika:

Oder mal umgekehrt: Das hier ist die Demokratische Republik Kongo im Vergleich zu Europa.

Kann man schon mal ein paar Minuten Zeit mit verbringen. Hier klicken: The True Size Of…

Verpassen Sie nicht in Teil 2 (nur für Fortgeschrittene): Die traversale Mercator-Projektion für den Nullmeridian.

Quelle: RokerHRO, Wikimedia, CC BY SA 3.0
Podcasttip: Schöne Ecken auf Silencers Spuren

Podcasttip: Schöne Ecken auf Silencers Spuren

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Der Podcast “Schöne Ecken” dreht sich um, äh.

Tja.

Nach Eigensauskunft ist “Stadtkultur aus urbaner, ästhetischer und lukullischer Sicht” Gegenstand des Podcasts, eine verkürzte Beschreibung für “Die Macher laufen irgendwo rum und erzählen was sie sehen oder essen”. Dabei kommt oft eine gelungene und manchmal auch lehrreiche Mischung aus Podcast und Hörspiel raus.

In den letzten Wochen haben sich Cornelis und Sven durch Italien bewegt. Quasi auf den Spuren dieses Blogs wagen sie sich auf eine Rennstrecke hoch über den Straßen Turins, bestaunen das Reich des irren Architekten, stolpern über Staglieno, verlaufen sich in Genua und besuchen am Ende Venedig. Das Konzept war der Überraschungsreise hier im Blog im vergangenen Jahr nicht unähnlich: Cornelis hat die Italienrundfahrt geplant, Sven wusste aber nie, wo es als nächstes hingeht. Das die beiden dabei gelegentlich unter Wortfindungstörungen leiden, weil sie schlicht überwältigt sind, sei ihnen nachgesehen.

In den Folgen des Podcasts kann man nun die Orte, über die ich schreibe, auch akustisch erleben. Wer jetzt zwischen den Jahren also gerade Langeweile hat und was auf die Ohren braucht: Anhörempfehlung! “Schöne Ecken” gibt es kostenlos im iTunes-Store und auf der Webseite www.schoene-ecken.de zum Abspielen oder als MP3-Download, jeweils mit einer Fotogalerie:

SE 141, Mailand, Expogeländer und Bahnhof Rho Fiera
SE 142: Turin, Lingotto
SE 143: Turin, Mole Antonelliana
SE 144: Genua, Staglieno
SE 145: Genua, Hafen
SE 146: Staglieno

Gelegentlich stellen die Beiden Mutmaßungen an (und liegen manchmal mit ihrem “Ich könnte mir vorstellen…” meilenweit daneben). Wer wissen möchte, wie es sich wirklich verhält, finden hier im Blog Kontext und die wirklich wahre Faktenlage 😉

Bild oben: www.schoene-ecken.de

Last Week Tonight: Überwachung der Penisse

Last Week Tonight: Überwachung der Penisse

John Olivers Redaktion hat sich mal mit dem Thema Überwachung durch die NSA beschäftigt. Erschreckendes Ergebnis einer (vermutlich nicht repräsentativen) Umfrage: In den USA weiß kaum jemand, wer Edward Snowden ist. Die wenigen, die den Namen schon mal gehört haben, verwechseln ihn mit Julian Assange oder denken, er hätte militärische Geheimnisse an die Russen verkauft. Und Überwachung durch die NSA? EGAL.

Oliver wäre nicht der härteste Comedytalker, wenn er nicht doch einen Dreh finden würde, die Leute für die Machenschaften der Geheimdienste zu interessieren. In diesem Fall: Penisfotos. Des eigenen Penisses. Anhand dieses konkreten Beispiels werden Programme wie Prism und Tempora plötzlich greifbar und zum Aufreger.

Für Edward Snowden ist es ungewohnt, sein Denken und seine Botschaft um Penisse zu wickeln, aber seht selbst:

[youtube=https://www.youtube.com/watch?v=XEVlyP4_11M]

Warum die Generation Y unglücklich ist

Warum die Generation Y unglücklich ist

Gerade über einen wunderbaren Artikel gestolpert (Danke an @rstockm fürs finden). Er behandelt die Frage, warum die Generation Y, als die Geburtenjahrgänge der späten Siebziger bis Mitte der Neunziger, zu den laut Eigenbekundungen unglücklichsten überhaupt gehören. waitbutwhy.com erklärt das mit überzogenen Erwartungen, der Illusion der Eltern “ihr könnt alles sein was ihr wollt” und Facebook-Crafting, in einem sehr schönen illustrierten und leicht verständlich geschriebenen Artikel. Neben regenbogenkotzenden Einhörnern gibt es auch schöne Definitionen wie

“I have a term for yuppies in the Gen Y age group—I call them Gen Y Protagonists & Special Yuppies, or GYPSYs. A GYPSY is a unique brand of yuppie, one who thinks they are the main character of a very special story.”

und die Schlüsse sind ebenso amüsant wie plausibel, wenn auch wenig wissenschaftlich untermauert. Zudem sollte man sich klarmachen, dass der Artikel sich auf die amerikanische Generation Y, das ist nicht ein zu eins auf Europa übertragbar. Da wir bei den Babyboomern 10 Jahre hinterherhinken, kann ich mir gut vorstellen, dass die deutsche Generation Y etwas später zu verorten ist. [Passage nachträglich eingefügt]

Anyway, Money Quote:

“Paul Harvey, a University of New Hampshire professor and GYPSY expert, has researched this, finding that Gen Y has “unrealistic expectations and a strong resistance toward accepting negative feedback,” and “an inflated view of oneself.” He says that “a great source of frustration for people with a strong sense of entitlement is unmet expectations. They often feel entitled to a level of respect and rewards that aren’t in line with their actual ability and effort levels, and so they might not get the level of respect and rewards they are expecting.”

Der komplette Artikel und die Einhörner hier: http://www.waitbutwhy.com/2013/09/why-generation-y-yuppies-are-unhappy.html

Wulff-Buch im Netz

Wulff-Buch im Netz

Bettina Wulffs Mediengehampel nervt mich ebenso kolossal wie das Tränentier, dass sie ihren Ehemann nennt. Wir erinnern uns: Das war dieses jammernde Weichei, das eine zeitlang im Stuhl des Bundespräsidenten klebte, bis der Springerverlag ihn da rauskantete. Nun hat sie ein Buch geschrieben, in dem sie über das schwere Leben als Bundespräsidentengattin berichtet (Termine! Verpflichtungen! Schuhe kaufen! Noch mehr Termine! Und was der Sohn dazu sagt!)

Was mich nun total irritiert ist, dass sie anscheinend ihr unbedeutendes Buch (das fraglos in Kürze die Bestsellerlisten anführen wird) kostenlos ins Netz stellt: Unter http://jenseits-des-protokolls-lesen.com ist das Ding kostenlos les- und downloadbar.

WTF? Ist das authentisch oder nur ein lustiger Fake? Zumindest scheint der Text echt zu sein, denn das das Leben der Wulffs aus geballter Irrelevanz besteht, das glaube ich sofort.

Falls es echt ist: Was soll das? Ist das jetzt brilliant, gerade weil die Presse aktuell über die “Wasser trinkenden aber Wein predigenden Piraten” (sic) wegen einer Buchveröffentlichung im Netz herfällt?

Fahrkarte, bitte

Fahrkarte, bitte

Die deutsche Bahn ist ja gerne mal überfordert – mit Zeitplänen, dem Wetter oder sich selbst. Wie letzteres aussieht, weiß jeder, der schon mal seine Bahncard vergessen hat (*hüstel*). Wie es aussieht, wenn klotzköpfige Zugbegleiter auf Technik aus dem Jahr 2012 treffen, ist in diesem Text hier bei Antischokke sehr launig nachzulesen. Stichwort: Mobile Ticket statt auf Smartphone auf Tablet. Das geht ja mal gar nicht!!! Wo kommen wir denn das hin, wenn sich die Kunden nicht an die Bauform halten! (Danke an Katja für´s Finden!)

Auf den Kopf gefallen

Auf den Kopf gefallen

In China ist ein Sack Reis und in Deutschland Michelle Hunziker umgefallen. Bei einer Aufzeichnung für die RTL-Show “Das Supertalent” ist sie einem Kandidaten, der sie an den Zähnen rumschaukeln wollte, aus dem Mund gefallen. So weit, so bäh.

Überrascht hat mich das nicht, habe ich doch vor zwei Tagen erst Stefan Niggemeiers Reportage “Ganz Unten: Zu Besuch bei der RTL-Erfolgsshow »Das Supertalent«” gelesen. Darin beschreibt er, wie öde die Aufzeichnung – und wie schlecht und dilettantisch die Sendung, die im Fernsehen dann als Hochglanzshow zu sehen ist, vorbereitet ist und durchgeführt wird.

Money Quote zum Thema Sicherheit:

Es sieht gefährlich aus, wie sie tanzen und einander durch die Luft wirbeln. Es ist auch gefährlich, denn der Klebestreifen hält die Unterlage nicht, auf der sie turnen. Nach kurzer Zeit hat sich die Matte gewellt, ein Akrobat, der aus einem halsbrecherischen Sprung auf dem wegrutschenden Stoff landet, kann sich nur knapp noch fangen. Bevor sich einer von ihnen das Genick bricht, werfen sie die Matte mitten in ihrer Vorstellung in die Ecke und turnen auf der glatten Bühne weiter.

Die Leute, die die Gesundheit dieser Akrobaten auf Spiel setzen, sind keine Handlanger irgendeiner Klitsche, auch wenn alles an diesem Abend danach aussieht. Es sind Mitarbeiter der führenden Show-Produktionsfirma Grundy Light Entertainment, die zum Ufa-Konzern gehört, der nicht nur riesig ist, sondern sich und anderen auch einredet, einem besonderen Wertekodex zu folgen. Ihnen fehlt jedes Verantwortungsbewusstsein für die Kandidaten, die sich ihnen ausliefern. Sie sind hoffnungslos überfordert.

Der komplette, sehr lesenswerte Artikel ist hier zu finden:

http://www.stefan-niggemeier.de/blog/ganz-unten-zu-besuch-bei-der-rtl-erfolgsshow-dassupertalent/

Großartige 1:6 Kunst

Großartige 1:6 Kunst

Patrick Boivin hat ein Hobby: Stop-Motion-Kurzfilme. Oft geht er dem mit Figuren im Maßstab 1:6 nach. Handwerkliches Geschick in Tateinheit mir skurrilem Humor lässt dann solche Werke entstehen wie den (spielbaren!) Dancecontest zwischen Joker und Batman.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=GR3ywoc2Cp4]

Oder den spassigen Kampf zwischen Bruce Lee und Iron Man:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=Ywu1DeqXTg4]

Noch mehr gibt es auf Boivins Youtube-Kanal. Sehr empfehlenswert, wenn man schon immer mal Auseinandersetzungen zwischen Ninjas und Androids, Michael Jackson und Mister Bean, Jesus und dem Papst oder einfach nur tanzende Mandalorianer sehen wollte.

Lesebefehl: Die gekaufte Republik

Lesebefehl: Die gekaufte Republik

Ein Twitterer (wer genau ist mir entfallen, SRY. Wenn Du hier mitliest, bitte melden) schrieb neulich sinngemäß:

“Kann Google nicht mal die FDP kaufen? Bessere Internetpolitik würde allen helfen”

Galgenhumor im Angesicht der Westerwelle, die da auf uns zuschwappt.
FixMbr schreibt sehr lesenswert und strukturiert auf, was uns dieser Tage wirklich empören muss. Dreist wie nie zuvor wird systematisch wird von CDU und FDP der Umbau der Sozialsysteme zugunsten von Unternehmen betrieben. Beraterstellen im Gesundheitsministerium mit Lobbyisten besetzt, jeder abgesägt der sich nicht mit der Pharmalobby in ein Bett legen will und politische Positionen kurz nach Großspenden geändert.

Ein Lobbyist der privaten Krankenversicherung soll also zukünftig eine zentrale Stelle im Bundesgesundheitsministerium übernehmen und mitverantwortlich für die gesetzlich Versicherten sein. Das wäre ungefähr das gleiche, als würde sich der Weihnachtsmann selbst einen Wunschzettel schreiben und entscheiden, was er sich selbst schenken wird. Der deutsche Sozialstaat wird in diesem Fall noch nicht einmal meistbietend verkauft – er wird zum Schaden der Menschen verschenkt.

Zum Artikel geht es hier lang.