Wie ich Reisen plane (2): En Detail
Im ersten Teil habe ich beschrieben, woher die Idee zu einer Reise kommt und wie daraus im besten Fall von ganz allein eine (Motorrad-)Tour wird. Am Ende dieser ersten Phase steht dann die ungefähre Strecke und die Ziele, die ich besuchen möchte. Jetzt beginnt die eigentliche Planungsarbeit.
Eines vorab: Vermutlich wir es den einen oder die andere beim Lesen gleich gruseln. Ich lege meine Fahrten im Vorfeld nämlich sehr genau fest. Wenn das Motorrad aus der Garage rollt, die Bahn anfährt oder der Flieger abhebt, dann weiß ich schon ganz genau, wann ich wo an jedem Tag in den nächsten Wochen sein werde. Unterkünfte suche ich mir nicht unterwegs, die buche ich vorher, genauso wie Fahrkarten für Fähren oder Tickets für spezielle Orte.
Wer jetzt denkt “ABeR dAS geHT docH nIChT! WaS iSt mIt FREiheIT???“, dem sei gesagt: Die Vorplanung nimmt mir keine Freiheit. Ganz im Gegenteil, sie gibt mir Sicherheit und hilft mir dadurch erst so richtig, die Fahrt auch zu genießen. Ich habe immer ein Ziel, auf das ich hinarbeiten kann – auch wenn die Fahrt den ganzen Tag über vielleicht nicht so toll ist, sie ist leichter zu ertragen wenn ich weiß: Am Abend wartet ein schönes Zimmer, eine heiße Dusche und ein gutes Essen auf mich. Wenn ich nicht weiß wo ich am Abend übernachten kann, werde ich irgendwann nervös und DAS nimmt mir dann den Spaß.
Dazu kommt der Zeitfaktor. Ich habe Urlaub, da will ich nicht den halben Tag mit so etwas Unnötigem wie der Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten oder Parkplätzen verbringen. Ich reise, um möglichst viel zu sehen und zu lernen. Darum laufe ich auch gerne in Museen oder klettere auf Dinge oder in Höhlen herum. Sowas buche ich auch gerne vorher. Ich habe schon halbe Tage in Warteschlangen gespart, weil ich Dank Vorbuchung und “Skip the Line” einfach sofort Zugang bekommen habe, und manche Orte – wie die Totenstadt unter dem Vatikan – sind ohne Voranmeldung gar nicht zugänglich.
Wer jetzt denkt: “aBEr dIE gANze aRBeiT!!”, dem sei versichert: Reiseplanung ist für mich keine Arbeit. Ich kann so logistische und organisatorische Sachen praktisch aus dem Ärmel schütteln und habe sogar noch Spaß dabei. Die Planung einer Tour IST schon ein Teil des Urlaubs.
Ganz wichtig: Das Ganze funktioniert natürlich nur in organisierten Regionen der Welt. Würde ich mit dem Mopped durch Südostasien oder Afrika fahren, würde ich da GANZ anders rangehen. Was ich hier beschreibe ist mein typischer Jahresurlaub in Europa, und der ist halt sehr begrenzt und ich versuche das Maximum rauszuholen – durch gute Vorbereitung, und letztlich auch durch die Nachbereitung im Reisetagebuch. Ich mache eine Reise also drei mal, die Vorplanung ist das erste Mal.
Bei Dir ist das anders? Du willst Dich nicht festlegen? Dann ist das Okay! Wenn Du es magst, einfach los zu fahren, dich dorthin treiben zu lassen wohin die Straße oder das Wetter dich führen und Du spontan nach einer Unterkunft suchen möchtest, dann mach das so! Dann ist das genau Dein Ding und kein Stück schlechter oder besser als meine Art zu verreisen.
Was ich hier beschreibe ist ja lediglich das, womit ich mich wohl fühle. Die relativ feste Vorplanung nimmt mir weder Freiheit noch Flexibilität und schränkt mich auch nicht ein.
Etappenplanung
Nach der Zen-Phase steht die ungefähre Gesamtstrecke fest, und die muss nun in einzelnen Etappen aufgeteilt werden. Dazu sitze ich am Desktop-PC. Auf einem Bildschirm habe ich Google Maps offen, auf dem anderen eine Exceltabelle.
Was ich nun mache ist folgendes: Ich kenne meinen Startort und ich weiß, was für Ziele ich am Wegesrand sehen möchte. Ich überlege mir nun, wie lange ich an einer Sehenswürdigkeit verbringen möchte, rechne zusätzlich eine Stunde für Tank- und Fotostopps und gucke dann auf Google Maps, wie weit ich an dem Tag wohl auf der vorab grob ausgeguckten Route komme. Meist plane ich so, dass ich zwischen 16 und 18 Uhr aus dem Sattel steigen kann.
Also als Beispiel: Ich starte morgens um 08:00 Uhr in Sölden, plane 1 Stunde für den Besuch des Gipfelmuseums am Timmelsjoch, 1 Stunde für Tanken und Fotos, dann bleiben noch 6 bis 8 Stunden Fahrtzeit übrig. Damit komme ich bis in die apuanischen Alpen, wenn ich Mautstraßen vermeide, oder bis in die Toskana, wenn ich die mautpflichtige Autobahn nehme.
Dann gucke ich mir auf Google Maps eine möglichst schöne Strecke aus. Dafür lasse ich erstmal Google einen Vorschlag machen, dann gucke ich selbst, ob es parallel dazu eine interessantere Straße gibt. Das mache ich tatsächlich per Hand, diese optimierten Algorithmen a la Calimoto & Co sorgen doch nur dafür, dass alle immer auf den gleichen Routen rumeiern. Mit manuellen links und rechts Zerren der Route in Google Maps findet sich meist was kleineres, kurvigeres. Noch mal schnell mit Streetview nachgucken ob es kein Feldweg ist (was schon mal schief geht), dann trage ich die Werte in die Exceltabelle ein.
Die Tabelle ist ein zentrales Planungstool und enthält pro Reisetag eine Zeile, die aufgeteilt ist in die Spalten
- Laufende Nummer (1 bis irgendwas)
- Arbeitstag (1/0, Montag bis Freitag sind eine 1, Wochenende und Feiertage eine 0, daraus addiert sich wieviele Urlaubstage ich nehmen muss)
- Wochentag (Montag bis Sonntag)
- Datum
- Startort (von wo starte ich morgens)
- Zielort (Wo komme ich abends an)
- Via (was will ich mir unterwegs ansehen? Sehenswürdigkeiten, etc)
- Kilometer Ohne Maut (Schnellste Route ohne Mautstraßen, auch mal ohne Autobahnen)
- Zeit ohne Maut
- Kilometer mit Maut (Schnellste Route mit Mautstraßen)
- Zeit mit Maut
- Unterbringung (Name und Anschrift der Unterbringung)
- Preis (Was kostet die Unterbringung)
- bezahlt (“Ja” falls vorab bezahlt, “Karte” wenn normale Bezahlung vor Ort, “Nur Bar” wenn schon klar ist, dass das mit Karte nichts wird)
- Storno (gibt es eine Stornofrist bei der Unterbringung und falls ja bis wann)
- Frühstück (Im Preis enthalten oder nicht)
- Anreise (bis wann muss ich an der Unterkunft sein)
Die Tabelle taugt auch für Bahnreisen, gemacht ist sie aber für Individualmobilität. Dafür macht so ein paar Sachen automatisch und rechnet in bunten Kästchen die Anzahl der Reisetage, der zu nehmenden Urlaubstage, die Gesamtzahl an Kilometern und vermutlichen Spritkosten sowie Gesamtkosten für Unterbringungen aus.
Da lässt sich dann schön sehen wie teuer Individualreisen als Single sind. Rechnet man zu den Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Benzin noch die Wartungskosten für das Motorrad hinzu, kostet so ein dreiwöchiger Moppedurlaub plötzlich dreitausend Euro. Aber das leiste ich mir halt, dafür gehe ich im normalen Leben selten Essen und fahre ein zwanzig Jahre altes Auto.
Unterkünfte buchen
Wenn grob feststeht in welcher Gegend ich am Ende des Tages rauskomme, schaue ich nach Unterkünften. Was ich dafür NIE nutze ist AirBNB. Das finde ich verachtenswert, weil es gerade an beliebten Reisezielen den Wohnungsmarkt zerstört. In Venedig, bspw. hat AirBNB dafür gesorgt, dass in der Altstadt kaum noch jemand fest wohnt. Sowas unterstütze ich nicht.
Was ich gerne verwende sind Spezialsuchmaschinen, die es in manchen Ländern gibt. In Frankreich zum Beispiel Verzeichnisse von Bauernhöfen mit Übernachtungsmöglichkeiten, in Deutschland findet man günstige Unterkünfte über Suchmaschinen für Monteurszimmer und in Italien gibt es sowas wie BB30.it, wo Bed&Breakfasts z.B. auf Bauernhöfen für unter 30 Euro/Nacht angeboten werden.
Hauptsächlich benutze ich aber booking.com. Das ist auch ein fantastisches Tool, wenn man weiß, wie man es nutzen muss. Medienkompetenz ist hier ganz wichtig. Mann muss sich z.B. darüber im Klaren sein, dass die Bewertungsskala von Booking zwar offiziell von 1 bis 10 geht, in der Praxis aber nur von 6,7 bis 10, und alles unter 7,6 völlig inakzeptabel ist. Selbst abgeranzte Hütten in denen Kakerlaken an den Wänden krabbeln und der Regen durch das Dach auf schimmelige Bettwäsche tropft haben immer noch einen Score von sechskommairgendwas.
Außerdem muss man Rezensionen zu lesen wissen. Deutsche beschweren sich im Ausland IMMER über das Frühstück und die Sanitärinstallation und ziehen dafür mindestens zwei Punkte ab. Engländer schreiben stets vernichtende Kritiken wenn kein Wasserkocher im Zimmer ist. Chinesen sind nie mit irgendwas zufrieden und finden alles eine Unverschämtheit, für Amerikaner war immer alles “Amazing”. Solche Rezensionen kann man einfach ignorieren.
Wenn man sie zu nutzen weiß, sind die Filter bei Booking eine gute Hilfe. Jeder hat eine andere Art damit umzugehen. Modnerd z.B. mag gediegene und neue Hotels und filtert alles weg, was einen Score unter 9,5 hat.
Ich suche immer erst nach möglichst günstigem Preis und dann gezielt nach Rezensionen in der Landessprache. Wo Einheimische hinfahren und es gut finden, kann es nicht verkehrt sein. Auch Unterbringungen die viele Monteure beherbergen nehme ich gerne. Monteure fallen abends müde ins Bett und machen keine Party, also muss es still sein. Und damit Monteure es irgendwo gut finden, muss es entweder sehr günstig sein und/oder gut und reichlich zu essen geben.
So schaue ich nach einem günstigen Preis, einen Score nicht unter 8 und nach guten Rezensionen in Landessprache. Meist lande ich dann bei familiengeführten B&Bs, Pensionen, Gasthäusern oder sehr kleinen Hotels. Besonders liebe ich Gasthöfe, da gibt es immer ein gutes Essen und gute Betten für wenig Geld.
Wenn ich etwas gutes gefunden habe, gucke ich mir Lage und Gebäude auf Google Maps an, wo vorhanden auch mit Streetview. Gibt es einen ebenen Parkplatz für das Motorrad, möglichst am Gebäude? Liegt die Unterkunft ruhig? Hier fliegen etliche wieder raus, denn ich mag nicht an einer Bergstraße parken oder an einer Bahnlinie übernachten.
Außerdem gucke ich in diesem Arbeitsschritt auf Google Maps, wo GENAU eine Unterbringung liegt und kopiere ihre Koordinaten. Das ist wichtig, denn manchmal stimmen Koordinaten in Booking nicht, Adressen führen zu ganz anderen Orten usw. Bei besonders schweren Fällen gucke ich auf Streetview sogar nach Wegweisern und bei welchem Feldweg ich abbiegen muss um zum Haus zu kommen. Klingt doof, aber wer einmal in Italien in einer “Conrada”- oder “Frazione” Adresse stand, weiß, was ich meine. Die Begriffe bezeichnen im schlimmsten Fall Quadratkilometer an Wiesen und Wäldern, und eine Adresse “Contrada 14” bedeutet nur “irgendwo dahinten in diesem Tal”.
Wenn alles stimmt und wenn es sich um Hotels und nicht Pensionen oder sowas handelt, buche ich nun über Booking. Gerade kleine Hotels haben manchmal schon gar keinen Buchungsprozess mehr neben Booking und neigen dazu, Reservierungen über andere Medien zu verbaseln oder nicht ernst zu nehmen.
Handelt es sich aber um Gasthöfe oder B&Bs, schaue ich, ob die eine eigene Seite zum Buchen haben – immerhin wollen die Buchungsportale ordentlich Provision haben, Booking.com dem Vernehmen nach zwischen 18 Prozent und 25 Prozent. Die gönne ich im Zweifel eher den Gastgebern, auch wenn ich das Zimmer dadurch nicht günstiger bekomme. Das spielt für mich nämlich keine Rolle, denn wie gesagt: Ich suche billige Unterkünfte, und bei einem Zimmerpreis von 25 bis 40 Euro/Nacht käme ich mir schäbig vor, da auch noch feilschen. Das kann dann nur nach hinten losgehen, schlimmstenfalls bekommt man zähneknirschend einen niedrigeren Preis, aber dafür das Zimmer, das neben der Abluftanlage der Fischküche liegt.
Bei Unterbringungen die ich schon kenne, maile ich einfach direkt.
Es gibt auch Regionen, in denen Booking kaum etwas hat, es aber dennoch viele Gastzimmer gibt. Hier hilft dann wieder das grandiose Google Maps. Oft sind darauf Gasthöfe verzeichnet, die Booking nicht kennt. Oder es gibt Streetview, und wenn das nicht all zu alt ist, dann kann man damit virtuell durch Orte fahren und aus der Egoperspektive schauen wo Unterbringungen sind.
Routen
Wenn die Tagesetappen und ihre Endziele stehen, geht es an die Einzelroutenplanung. Anna ist ja ein Garmin Zumo, aber die zugehörige Planungssoftware “Basecamp” ist eine Unverschämtheit und kaum brauchbar.
Lange Jahre habe ich dann Tyre2Travel genutzt und hatte dafür sogar lebenslange Lizenzen, aber leider wurde Tyre eingestellt, weil ein Teil der Macher mit “MyRoute App” die große Kohle machen wollten. MRA funktionierte auch so halbwegs. Besonders nett war, dass man sich die Unterschiede zwischen der Berechnung von TomTom, Garmin und Google anzeigen lassen konnte.
Aber mittlerweile ist die Unterstützung für Google Maps gestrichen, und damit ist das für mich witzlos. Der jetzt genutzte Open-Streetmaps-Datensatz hat leider wenig POI-Infos und eine erratische Routenberechnung, und der im Gold-Status enthaltene “HERE”-Kartensatz hat für manche Länder schlicht überhaupt keine Daten. Allen Ernstes: In Tokyo gibt es laut HERE nur drei Straßen:
Zum Glück hat der alte Entwickler von Tyre sich das MRA-Elend auch nicht mehr angucken können, trennte sich von seinem Partner und macht jetzt wieder ein neues Tyre, dieses Mal mit dem schönen Titel Tyre2Navigate.
Dort erstelle ich auf einer Google-Map meine Route, in dem ich den Startpunkt am Morgen und das Ziel am Abend fixiere und dazwischen die Points of Interest eintrage. Dann gucke ich manuell nach möglichst schönen Straßen. Was schön ist, hängt davon ab, worauf ich Lust habe. Kurvig ist natürlich gut, manchmal will ich aber auch Schotter fahren oder eine bestimmte Aussicht mitnehmen. Diese Strecken markiere ich mittels Navigationspunkten, damit Anna nicht zwischen zwei Zielen groben Unfug treibt, und speichere das als Tagesroute ab. Das ist nämlich das coole an Tyre: Es macht, dass Google Maps mit dem Navigationsgerät redet.
Wichtig: Ich speichere die Strecke nicht als Track, sondern wirklich die einzelnen Navigationspunkte. Zwischen denen kann Anna immer noch frei rechnen und so z.B. Verkehrsstörungen umfahren. Sollte ich mal spontan keine Lust auf ein Ziel haben, die Zeit knapp werden oder das Wetter nicht mitspielen, lassen sich auch einzelne Punkte überspringen.
Ich halte mich nämlich tatsächlich auch nicht sklavisch an meine Streckenplanung. Die ist ein Kann, kein Muss. Wenn ich auf etwas an einem Tag keine Lust habe, mache ich es nicht. Dann fahre ich direkt zum Tagesziel und lege mich da halt ins Bett, wenn mir danach ist.
Ebenfalls nicht ganz unwichtig: Wann immer es sich anbietet baue ich Schleifen ein, die ich im Notfall abkürzen kann. Das gilt auch für die Gesamtreise. Sollte ich wirklich mal zwei, drei Tage mit Magenverstimmung oder einer Panne irgendwo liegen bleiben, fällt im besten Fall nur eine Schleife weg, aber die verlorene Zeit lässt sich streckentechnisch aufholen und die Reise sich mit den danach geplanten Unterkünften und POIs fortsetzen.
Da ich Tyre auf dem Reise-Netbook habe und die Routen in meiner Cloud, kann das Navi sogar kaputt gehen, ich hätte ein Backup dabei.
Buchungen
Ich mag es interessante Museen, Aquarien, Orte zum Draufklettern, Dinge zum Reinklettern, Theater und Musikevents zu besuchen. Wann immer möglich buche ich die vorab, genau wie Tickets für Flugzeuge oder Fähren.
Bei besonders nachgefragten Sachen buche ich neun bis zwölf Monate im voraus. Ja, damit lege ich mich fest – aber das ist Okay, denn ich MÖCHTE ja unbedingt dieses eine Dinge besuchen oder dieses Reisegefährt nehmen. Dafür gibt es Frühbucherrabat, Skip The Line oder die besten Plätze im Haus.
Um die besten Plätze zu finden gibt es für manche Orten Spezialseiten. In London kann man z.B. über Seatplan.com jeden Sitzplan jedes Theaters aufrufen und sich anhand von Rezensionen oder Fotos, die exakt von diesem Platz aus aufgenommen wurden, ein Bild von der Sicht auf die Bühne machen.
Für Züge in Europa gibt es das auch. Unter seat61.com gibt es außerdem tonnenweise Infos zu Bahnhöfen und Bahnstrecken.
Ansonsten nutze ich grundsätzlich die eigenen Buchungsseiten der jeweiligen Reiseziele, keine Reseller oder Buchungsortale.
Eine Ausnahme war bislang die Mitwagenbuchung. Hier war “Cardelmar” das Maß der Dinge. Die kleine, quietschbunte Seite kannte niemand, dabei war sie völlig großartig. Darüber konnte man weltweit Restkapazitäten von kleinen und großen Mietwagenanbietern zu Niedrigpreisen und inkl. Vollkasko OHNE SELBSTBETEILIGUNG für nen Appel und nen Ei anmieten. Leider hat CarDelMar im Februar 2021 dicht gemacht.
Was sich da als Nachfolger anbietet weiß ich noch nicht, aber das ist wirklich der einzige Punkt abseits von Unterbringungen, wo ich ein Portal hinzuziehe.
Tagesheft
Parallel zur Planungstabelle ist ein Textdokument entstanden. Das werde ich später ausgedruckt als DIN A5-Heftchen im Topcase oder im Rucksack haben. Da stehen für jeden Tag einzeln drauf wie lange ich insgesamt und zwischen Einzeletappen unterwegs sein werde, was ich mir ansehen will, ggf. Öffnungszeiten und wann ich am Abend wo sein muss. Damit kann ich jederzeit nachschlagen was als nächstes ansteht und habe die gerade benötigten Unterlagen griffbereit.
Außerdem klemmen in dem Heftchen alle Fahrkarten, Reservierungsbelege und Eintrittskarten, die ich vorher gebucht habe, in chronologischer Ordnung. Damit habe ich immer das zur Hand, was ich als nächstes brauche. Manchmal wird der Stapel recht dick:
Eine letzte Sache noch:
Sprache
Reservierungsbelege, auch die von Booking, habe ich immer ausgedruckt und in Landessprache dabei. Das hat schon viele Male Diskussionen abgekürzt und Unklarheiten vermieden.
Was außerdem immer einen guten Eindruck macht: Wenn man ein paar Worte in Landessprache spricht. Viel braucht man als Tourist meist gar nicht. Anrede, Begrüßung nach Tageszeit, “Ich habe eine Reservierung”, “Haben Sie WLAN” und “Wann gibt es Frühstück” reichen meist völlig. Natürlich sollte man die Antworten auch verstehen.
Wenn mich etwas wirklich interessiert, mache ich vorher an der Volkshochschule einen Sprachkurs mit. Bildung ist eine tolle Sache, und auch wenn man – wie ich – kein Talent für Sprachen hat, kann es sehr von Vorteil sein, neben Englisch und Französisch oder Spanisch auch ein ein paar Brocken Türkisch zu sprechen oder Griechisch lesen zu können.
Für den Fall das alle Stricke reißen, habe ich noch ein Wörterbuch ohne Worte dabei, aber das ist dann schon wieder das Kapitel “was ich auf Reisen dabei habe”. Das war es mit der Reisevorbereitung an dieser Stelle. Reicht ja auch.
Wie gesagt, dass ist nur meine Art mich vorzubereiten.
Wie macht ihr das? Ähnlich? Oder einfach losfahren und gucken was kommt?