TV-Serie

Lerchenberg, Staffel 2

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Wer übrigens nicht weiß, wer der Böhmermann ist: Der wird in Folge 4 der zweiten Staffel von „Lerchenberg“ ausführlich vorgestellt. Dort spielt er sich selbst, wie er schwer bewaffnet und mit einer Gruppe Häschen das „Aktuelle Sportstudio“ während einer Livesendung kapert. Seine Forderung an den ZDF-Intendanten: Eine Sendung im Hauptprogramm, statt im Spartenexperiment ZDF-Neo zu vergammeln. Zum Glück ist Sascha Hehn im Sendegebäude, und befreit im „Stirb Langsam“-Stil das besetzte Studio.

Wait, What? Oh ja. Und die Bruce-Willis-Gedächtnisnummer ist nur einer von vielen, lustigen Einfällen, die „Lerchenberg“ zu etwas Besonderem machen. Selbstironisch wird hier alles dekonstruiert, was dem ZDF heilig ist. Das beginnt schon bei der Hauptfigur: Sascha Hehn spielt eine Version von sich, die überheblich, eitel, arrogant und unbegabt ist. Der „Lerchenberg“-Hehn ist ein unausstehliches Ekel, der von längst vergangenem „Traumschiff-“ und „Schwarzwaldklinik“-Ruhm zehrt und nur noch gelegentlich ins Fernsehen darf, weil er sich durch den weiblichen Anteil der Chefetage des ZDFs vögelt. Ging es in den vier Folgen der ersten Staffel noch darum, den abgehalfterten und nicht sonderlich guten SChauspieler auf Teufel komm raus in irgendeinem Format des Senders unterzubringen (unvergessen: Hehn in „Ein Fall für zwei“ oder in einer Kochshow), dreht sich die zweite Staffel eher um den absurden Irrsinn, der (angeblich) täglich im ZDF herrscht.

Das beginnt mit Hehns Idee nach seinem Erfolg als „Hitlers Hundeführer“ jetzt Charakterrollen spielen zu wollen, wofür er aber bei einer durchgeknallten Iris Berben einen zweiten Gesichtsausdruck lernen muss, führt zu einem Wiedersehen mit Pfleger Mischa in der „Zombieklinik“, dem deutschen Walking-Dead-Pendant, und endet bei der Geiselnahme durch Böhmermann. Das ist zum Teil urkomisch in Szene gesetzt und wirkt nicht selten, als hätten sich die Autoren der Serie den realen ZDF-Frust von der Seele geschrieben und dann nur noch zwei Millimeter mehr an der Übertreibungsschraueb gedreht. Die Gagdichte in den 20-minütigen Folgen ist enorm hoch und reicht von Platitüden bis hin zum, im Vorbeigehen und glaubhaft eingestreuten, Han Solo-Zitat. Blass bleibt ledilich die zweite Hauptfigur, die Jungredakteurin Billie, die unter Hehn leiden soll, die meiste Zeit aber nur bedröppelt guckt.

Sei´s drum, „Lerchenberg“ ist auch in der zweiten Staffel ein Kracher. Leider versteckt das ZDF, aus Angst vor der eigenen Courage, die Serie im Nachtprogramm. Zum Glück gibt es ja das Internet. Staffel 2 besteht wieder nur aus vier Folgen, die momentan in der Mediathek zu finden sind: HIER

Schnell angucken, bevor sie wieder weg sind!

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Verbimmelt

Endlich läuft wieder „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“ (#IBES) im Fernsehen. Hellyeah! Ich bin ja ein Riesenfan der Grimmepreisprämierten Show, die auf hohem Niveau die Sozialexperimente kommentiert, die sie selbst veranstaltet. In den zwei Wochen, die IBES läuft, kann man mehr über Gruppendynamik und Geisteskrankheiten erfahren als in drei Semestern Sozialpsychologie. Die gerade gestartete achte Staffel verspricht besonders spannend zu werden, sind doch ein paar besonders krawallige D-„Promis“ im Camp.

Die Rolle der Doppel-D-Promi fällt in dieser Staffel Melanie Müller zu. Die Leipzigerin mit den Siliconbrüsten wird wegen ihrer platinblond gefärbten Haare auch gerne als „Zonenmarilyn“ verspottet. Erstaunlicherweise kam ausgerechnet die Frau, an der nichts echt ist, von der ganzen Bande am natürlichsten rüber. Sie scheint sich auch wenig Illusionen über ihrer Rolle zu machen. „Ich bin halt die übliche Alte ausm Trash-TV“, sagt sie, auf ihre bisherige „Karriere“ angesprochen.

Die bestand darin, in einer RTL-Flirtshow mitzuspielen und vorher ein paar Pornos zu drehen. „SwissPorn“, übrigens. Ich wusste ja gar nicht, dass Schweizer überhaupt Sex haben, geschweige denn, dass dort Pornos gedreht werden. Vielleicht ist das eine Erklärung dafür, dass in Leipzig nach Darstellerinnen gesucht werden muss. Schweiz? Ist das nicht das Land, wo alle bis zum Stillstand gemütlich sind und nie in den Quark kommen? Ist den langsamen Schweizern Sex nicht viel zu anstrengend? Und tatsächlich: Geschlagene 90 Minuten rubbelt sie am nur halb erigierten Winzgenital eines dicken, behaarten Mannes herum, der sich kaum bewegt und vermutlich mittendrin eingeschlafen ist. So genau ist das nicht zu sehen, es gibt nämlich über die ganze Laufzeit nur eine Kameraeinstellung. SwissPorns Filmchen mit Melanie Müller gehören zum langweiligsten und unerregendsten was man sich überhaupt vorstellen kann. Exakt so hätte ich mir Schweizer Pornos vorgestellt, wenn man mich gefragt hätte, was ich mit dem Ausdruck verbinde.

Aber zurück zum Thema Dschungelcamp und Melanie Müller. Besonders schön fand ich den Ausdruck, mit dem sie den Heulkrampf einer neurotischen Mitinsassin kommentierte: „Die is ja ganz schön verbimmelt“.

Dazu muss man anmerken, dass Frl. Müller einen Leipziger Zungenschlag nicht ganz verbergen kann, und mit DEM hört sich „Verbimmelt“ gleich noch mal viel besser an. Aber auch ohne Ostakzent ist „verbimmelt“ ein tolles Wort, das man bei nahezu jeder Gelegenheit verwenden kann! Ich finde, „verbimmelt“ sollte unbedingt Einzug in den Alltag halten. Deshalb an dieser Stelle Aufruf und Hausaufgabe für alle Blogleserinnen und -leser: Benutzt heute mindestens ein Mal „verbimmelt“ im Gespräch mit einem anderen Menschen! Zusatzaufgabe: Alle Leserinnen und Leser mit Twitteraccount schreiben einen Tweet, in dem #verbimmelt vorkommt. Vielleicht bekommen wir das sogar in die Trending Topics?

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Breaking Bad: Alternatives Ende in „Malcolm Mittendrin“

Was wenige erkennen, selbst wenn sie sowohl „Breaking Bad“ als auch „Malcolm in the Middle“ kennen: Brian Cranston ist nicht nur der Methkoch Walter White. Ein paar Jahre zuvor war er für insgesamt sieben Staffeln Hal, der chaotische Vater von Malcolm, in einer der erfolgreichsten Sitcoms überhaupt.

Nun ist ein Alternatives Ende zu „Breaking Bad“ aufgetaucht, das wirklich neu gedreht wurde. Darin erwacht Hal schreiend neben Lois und berichtet zitternd von einem bösen Alptraum, in dem er ein Highschool-Lehrer und Verbrecher war und Meth gekocht hat. Lois Erwiderung allein ist großartig: „DU hast was gekocht?!“

Das Video wurde kurz nach Veröffentlichung auf Youtibe wieder gekillt, aber die Seite AV-Club hat eine Sicherheitskopie:

Das ganze Video hier: http://www.avclub.com/article/watch-this-in-embreaking-badems-alternate-ending-b-105727

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Tagesschaum

Erinnert sich noch jemand an Friedrich Küppersbusch? Der hat in den Neunzigern in der ARD „ZAK“ gemacht, ein sehr schnelles Format, dass Aktuelles aus Zeitgeschehen und Kultur (Daher der Name) an der Grenze zur Satire präsentierte. Kpüppersbusch war der Star der Sendung, und ich habe später nie wieder jemanden gesehen, der auch nur im Ansatz seine Moderations- und Denkgeschwindigkeit, geschweige denn seine Vorbereitung in Interviews erreicht hat.

Nach ZAK kam „Privatfernsehen“, das mit Livepublikum und mehr Zeit nicht wirklich was anzufangen wusste, aber auch hier brillierte Küppersbusch in längeren Interviewsequenzen. Er lockte seine Gesprächspartner nicht mal unbedingt in Fallen, er stellte oft auch einfach nur Fragen, die so simpel waren, dass sie sonst keiner zu stellen wagte – und die oft nicht beantwortet werden konnten. Unvergessen die Szene, in der ein Spitzenfunktionär der deutschen Wirtschaft nicht erklären konnte, was die Bruttoverschuldung ist.

Dann wurde es still. 1997 zog sich Küppersbusch hinter die Kamera zurück und ist seitdem als Produzent tätig. Zudem schreibt er eine Kolumne in der taz und macht ein wenig Radio. Ich habe ihn vermisst – aber jetzt ist er wieder da!

Bis zur Bundestagswahl begleitet er uns im ersten deutschen Fernsehen bzw. dem WDR mit dem „Tagesschaum“, einem viertelstündigen Format. Vor minimaler Kulisse kommentiert er das Tagesgeschehen. Zur Redaktion gehört der von mir überaus geschätzte Stefan Niggemeier, und was die so produzieren, legt ein hohes Tempo an den Tag und stellt echte Ansprüche an die Zuschauer. Erfrischend, wo doch sonst im Fernsehen alles dreizehn Mal durchgekaut wird, bis auch der dümmste es verstanden hat. Nicht so hier, und zudem ist Tagesschaum sehr Meinungslastig, was allerdings Hand in Hand mit einem Bildungsauftrag daherkommt. Wenn in 60 Sekunden erläutert wird, wie Starbucks Steuern vermeidet oder wie der Stand der Piratenpartei ist, dann ist das große Kunst. Und genau zur richtigen Zeit, denn wo die etablierten Qualitätsjournalismusssendungen unreflektiert jeden Müll wiederkäuen, nimmt Tagesschaum eine Sonderstellung ein – wie in Amerika der Colbert-Report oder mim ZDF die heute-Show. Anscheinend braucht es Satiresendungen, um die Wahrheit zu berichten.

Tagesschaum, jeden Montag, Mittwoch und Donnerstag um 23.15 Uhr im WDR oder zeitsouverän auf Youtube.

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Lerchenberg

Zugegeben, ich hatte erst „Leichenberg“ gelesen, ein Begriff, der beim ZDF mit seinen ganzen Krimi und „XY ungelöst“-Sendungen zur Beunruhigung der älteren Bevölkerung gar nicht so fehl am Platz wäre. Aber die neue Sendung heißt tatsächlich Lerchenberg, wie der Berg in Mainz, auf dem das Sendezentrum des ZDFs steht.

In diesem Sendezentrum sitzt -zumindest in der Serie Lerchberg- eine junge Produzentin, und die hat den Auftrag, Sascha Hehn in irgendeinem Format unterzubringen. Eingangs hält sie das für einen Witz und lacht sich kaputt, während sie alte Bänder aus „Schwarzwaldklinik“-Zeiten sichtet, in denen Hehn immer wieder in sein Golf-I-Cabrio springt (wir Älteren erinnern uns). Recht bald macht ihre Chefin ihr klar, dass sie Sascha Hehn für den größten Star im deutschen Fernsehen hält, und er unbedingt wieder angemessen im Programm des Zweiten Deutschen Fernsehens berücksichtigt werden muss. Das Problem: Der echte Sascha Hehn ist arroganter Misantroph vom widerlichsten Schlag. Er parkt Behindertenparkplätze zu, brüllt Kollegen an und vögelt Produktionsassistentinnen, wenn es seinen eigenen, kleinen Intrigen nutzt, und hält sich selbst für einen großen Künstler. Dieser Sascha Hehn ist ein Ekel.

Trailer:

Was das ZDF hier abliefert ist schlichtweg unfassbar. Die vierteilige Miniserie bietet ein Maß an Selbstironie, dass man den Mainzelmännchen nie im Leben zugetraut hätte. Besonderer Respekt gebührt Sascha Hehn. Das der Traumschiff-Sonnyboy und Chefarzt-Sohn sich wirklich traut eine übellaunige, unsympathische und zum Fremdschämen peinliche Version seiner Selbst zu spielen und dabei mit seinem Image bei der ZDF-Stammzuschauerschaft zu spielen, dass muss man einfach anerkennen. Dazu kommt, dass alle Folgen ein erzählerisch hohes Tempo an den Tag legen und durchgehend nicht nur witzig, sondern schreiend komisch sind. Wenn Hehn als neuer Matula gehandelt wird und schon mal probeweise den Vorspann neu dreht, es dann aber vergeigt – da bleibt einem echt der Mund offen stehen.

Die Serie „Lerchenberg“ besteht momentan nur aus vier 20minütigen Episoden, die man gut mal an einem Abend weggucken kann. Bislang wurden sie nur auf ZDF-Neo mitten in der Nacht versteckt, ab diesen Freitag laufen jeweils zwei Episoden nach der Heute-Show im ZDF-Hauptprogramm. Alternativ kann man die Folgen gerade auf Youtube und in der ZDF-Mediathek sehen, dort werden sie allerdings in Kürze wieder gelöscht depubliziert. Ich würde mir wünschen, dass die Verantwortlichen nicht der Mut verlässt, und es eine Fortsetzung geben wird.

„Lerchenberg“
Freitags, 23.00 Uhr oder aktuell in der ZDF-Mediathek

Ganze Folge: „Fall für Zwei“

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Komplett neue Folge: Der Tatortreiniger (2012)

Heiko „Schotty“ Schotte ist der Tatortreiniger – Seine Arbeit beginnt, wenn die Nasen von Polizei, LKA oder CSI schon lange weg sind. In den 20 Minuten kurzen Folgen geht es aber nicht nur um das fachmännische Entfernen menschlicher Überreste – sie zeichnen sich vor allem durch die skurrilen Dialog, Orte und Begegnungen aus. Jede Folge ist eine wunderbare Miniatur, schon nach kurzer Zeit hat man sich in die Erzählart verliebt. Trotz Grimme-Nominierung liefen die bisherigen 4 Folgen fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Im Januar gibt es vier neue Folgen des Tatortreinigers. Die erste gibt es, noch vor der Ausstrahlung im TV, hier, im Blog, zu sehen: Über den Wolken.

Die Sendetermine:

Mi 02.01.2013 22:00–22:25 Uhr NDR 2. 01 Über den Wolken
Mi 02.01.2013 22:25–22:50 Uhr NDR 2. 02 Die Challenge
Do 03.01.2013 22:00–22:25 Uhr NDR 2. 03 Schottys Kampf
Do 03.01.2013 22:25–22:50 Uhr NDR 1. 03 Nicht über mein Sofa

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Alias Zeitvertreib

Zur Erholung in der Gegend rumliegen kann auch ganz entspannend sein. Guter Organisator, der ich nunmal bin (oder: War), habe ich hier genug Lebensmittel für zwei Wochen gebunkert und muss nicht mal das Haus verlassen. Ich liege wahlweise im Bett rum, wo ich den halben Tag verschlafe, oder auf der Couch, wo im komplett abgedunkelten Wohnzimmer auf 100 Zoll Diagonale die „Uncharted“-Reihe durchgespielt wird.

Mit meiner Konzentrationsfähigkeit ist es immer noch nicht weit her (Heute Morgen habe ich ernsthaft die Post geöffnet, den Inhalt achtlos ins Altpapier geworfen und mich dann gefragt, was ich mit dem leeren Briefumschlag in meiner Hand will), deshalb muss ich ab und zu Pause vom Spielen und Schlafen machen. Da ich freundlicherweise darauf hingewiesen wurde, dass RTL gucken nicht förderlich ist, wenn man versucht vom Dummsein runterzukommen, habe ich neues Guckmaterial geordert. Das hat der Briefträger gerade vorbeigebracht:

ALIAS! Kennt das noch wer? Lief so um 2000 rum, die erste Staffel zumindest. In Deutschland hat die ProSieben ausgestrahlt und ich fand die, ebenso soapige wie verwirrende Story rund um Schattenorganisationen, Geheimdienste, Agenten, Doppelagenten, Dreifachagenten und alte Artefakte einfach nur super. Leider sendete ProSieben nach den ersten zwei Staffeln mehrere Jahre einfach mal gar nichts, um schließlich die letzten Staffeln auf wechselnden Sendeplätzen zu verwursten. Ich habe also keine Ahnung, wie die Geschichte um Syndey Bristow, ihre Familie, SD-6 und die Rambaldi-Artfakte ausgeht. Diese Wissenslücke wird nun geschlossen (falls ich mir behalten kann was ich da sehe). Mit 105 Folgen in fünf Staffeln sind die nächsten Serienabende gesichert!

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Seinfeld & Limited Editions im Allgemeinen

Ich bin ja ein großer Freund von wertigen Dingen. An handwerklich gut gemachten, schön designten und vernünftig verarbeiteten Sachen kann ich mich sehr lange freuen. Deshalb mag ich auch Special oder Limited Editions, wie man sie bei Spielen, Filmen oder Serien gelegentlich bekommt. Wenn ich genau weiß, das Spiel/Film/Serie es wert ist, greife ich auch gerne zur, meist teureren, Sammleredition. Natürlich ist nicht jede Sonderedition auch wirklich so Special und ihr Geld wert. Die Limited Edition von „Red Dead Redemption“ ist ein Musterexemplar aus der Abteilung „lohnt nicht“. Sie ist an Lieblosigkeit kaum zu überbieten: Unter einer Hülle mit ein wenig Glitzer drauf findet sich lediglich ein Waschzettel mit einem Downloadcode, mit dem man sich ein paar Ausrüstungsgegenstände für die Spielfigur runterladen konnte. Der Soundtrack, der eigentlich dabei sein sollte, gibt es ebenfalls nur als Download. Theoretisch, praktisch funktioniert der nicht. Frechheit. Ärgerlich, sowas.

Umso mehr habe ich mich gefreut, als letzte Woche hier die Special Edition der Serie „Seinfeld“ eintrudelte. Mit der hatte ich schon lange geliebäugelt und dann am letzten Wochenende bei Amazon.co.uk zugeschlagen. Drei Tage später brachte der Postbote ein richtig schweres Paket vorbei. Ich hatte ja gewusst, dass in der Sammleredition so einiges an Kram drin ist, aber was da aus dem Karton kullerte hat mich dann doch überrascht.

In einem riesigen, stabilen Schuber aus lackierter Pappe mit Goldapplikation stecken zwei Ordner mit insgesamt 32 DVDs, die alle 180 Folgen aus 9 Staffeln „Seinfeld“ enthalten. Jede einzelne hat andere Hintergundmenüs, die aufwendig gestaltet und animiert sind, und Outtakes und Extras enthalten. Dazu gibt es das „Coffeetable Book“ (ein running Gag in der Serie), das auf 226 Seiten Episodenguide und Trivia zu jeder Episode beinhaltet. Ausserdem enthält es eine weitere DVD, die die Reunion der Schauspieler zum 10ährigen Jubiläum des Serienendes enthält. Dazu gibt es dann noch eine Folgenübersicht auf Papier.

Eine ware Pracht, das gute Stück. Gibt es in Deutschland gar nicht zu kaufen. Was unverständlich ist, weil alle Scheiben sowohl Menüs als auch Ton auf Deutsch beinhalten.

So, ich gehe mich mal noch ne Runde freuen. Und eine Episode Seinfeld schauen. Oder auch zwei. Oder…

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Das ultimative LOST-Ende (Spoilerfrei)

Wie LOST hätte enden müssen:
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Lost Finale

wenn gewisse essentielle Rätsel, auf die ewig Zeit verschwendet wurde, mal eben im Vorbeigehen als Nichtigkeit (“Jakob has a thing for numbers…”) entlarvt werden, dann ist für mich der Bogen zur böswilligen Zuschauerverarsche lange überspannt. Wenn ich das wollte, könnte ich mir auch in der U-Bahn singend mit einem Gummiehuhn auf den Kopf hauen – das würd vermutlich mehr Spaß machen.

Batzman schreibt drüben bei Moviepilot einen sehr schönen Lost-Rant über die mäandernde konzeptionslosigkeit der Serie und ihrer Macher, dem ich mich unbedingt anschliessen kann.
So sehr ich die Serie auch liebe, so sehr ging sie mir auf den Saque. Heute Nacht lief die letzte Folge im US-TV.

Quelle: Joyoftech.com

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Magnum & ich

Wahnsinn. Alle 8 Staffeln „Magnum“ (156 Folgen! 7380 Minuten! 123 Stunden!) auf 44 DVDs für aktuell gerade mal 45 Euro (statt sonst zwischen 87 und 120 Euro). Billiger kann man´s nicht mal selbst machen.

Danke an Mick Schnelle für den Tip.


Ich weiß was Sie jetzt denken. Und Sie haben recht.

Ach, Magnum. Lief in meiner Kindheit immer am Sonntag auf N3, aber leider erst gegen kurz vor 22.30 Uhr – viel zu spät, als das ich als 12jähriger das hätte sehen dürfen. In meinem Zimmer stand zwar schon ein 27cm Schwarz-weiß-Fernseher, was damals Luxus war, doch hatte der noch Drehregler und keine Fernbedienung. Zu allem Übel befand er sich auch noch am Fussende meines knarrenden Bettes. Direkt unter meinem Zimmer befand sich das Wohnzimmer der Eltern, und meine Mutter wusste natürlich genau was Sache war, wenn zur Uhrzeit „kurz vor Magnum“ mein Bett knarrte. Den Fernseher vorher anschalten ging auch nicht, da sie um kurz nach 10 ihre Patrouille machte und an der Tür horchte. Und meine Mom war echt ein Fuchs. Sie hatte mich schon mehrfach erwischt – keine Ahnung wie sich sich durch unserer knarrendes und quietschendes Haus schleichen konnte, aber plötzlich war immer mal wieder die Tür aufgeflogen und eine Stimme dröhnte „Guckst Du etwa fern??“ – Wenn ich das verneinte, wurde das Licht ausgmacht – um zu schauen, ob die Mattscheibe des Fernsehers noch nachleuchtete. Das machten die Phosphorbeschichteten Dinger damals, und das war fast immer ein eindeutiges Zeichen, dass das Gerät zuvor in Betrieb gewesen war. Meine Mutter war also schlau wie ein Fuchs und hatte Ohren wie eine Eule. Was also tun?

Letztlich verfiel ich auf folgenden Trick: Ich stellte den Fernseher korrekt ein und schaltete ihn nicht am Schalter aus, sondern zog den Stecker aus der Dose und friemelte mir den zwischen die Zehen des rechten Fußes. Dann rutschte ich im Bett ganz nach unten, so dass ich mit den Füßen die Steckdose erreichen konnte, die dort in der Wand eingelassen war. In dieser Haltung, ganz unten im Bett, Brille auf der Nase, Fernsehstecker zwischen den Zehen, lag ich ganz still und wartete die mütterliche Patrouille ab. War diese durch und die Zeit gekommen, bugsierte ich den Stecker in die Dose. Der schwarz-weiße Bildschirm sprang an, und mit fast unhörbarer Lautstärke erklang die Titelmelodie von… MAGNUM

Selbstredend zog ich bei jedem noch so kleinen Geräusch den Stecker und lag atemlos im Dunkel. Aber der Trick klappte immer wieder, offensichtlich war mein quietschendes Knarrbett DER Indikator für die Aufpasserin.

Am nächsten Tag war ich zwar meist total übermüdet, aber hey, ich war auch der HELD. Wenn ich morgens im Zug zur Schule in allen Details erzählen konnte, was gestern wieder bei Magnum los war, wieviele Frauen er gerettet und wie er sich mit Higgins gezofft hatte – dann hingen meine Klassenkameraden an meinen Lippen und wünschten insgeheim, sie wären so mutig wie ich – der Meister der beweglichen Zehen.

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Southpark erklärt die Wirtschaftskrise

Faith is what makes economy.
Without faith, it´s all plastic cards and paper money.

Herrlich. Southpark hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt – weg von der Kot- und Kotzserie, hin zur intelligenten Satire mit Kabaretteinschlägen. Die Serie wird mit nur wenigen Wochen Vorlauf von wirklich genialen Leuten geschrieben und ist dadurch immer nah am Puls der Zeit. In der aktuellen, mittlerweile 13., Staffel erklärt uns Southpark sogar die Wirtschaftskrise, die Mechanismen hinter den Kreditgeschäften und warum Banker Vollpfosten sind, die ihren Job grinsend, aber ohne Ahnung machen.

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Die Einwohner von Southpark werden dabei so schwer von der Rezension erwischt, dass Sie wieder in Höhlen wohnen müssen – bis ein Erlöser mit einer Kreditkarte ohne Limit die Last der Schulden auf sich nimmt.

He paid for our debts, so we can spend once more

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Die ganze Folge gibt es HIER zum Ansehen. Ganz legal und sehr schmunzelwürdig.

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Programmhinweis: Nicht Uri Caine gucken.

Während auf ProSieben heute Abend der unsägliche Uri Geller und seine Bande durchgeknallter Hobbyesoteriker die Gesichter in die Kamera halten dürfen, gibt es auf RTL neue Folgen von House. Das ist ganz frischer Stoff, die fünfte Staffel ist gerade erst in den USA gelaufen. Sag noch mal einer, der Schreiberling-Streik hätte nicht auch gute Seiten.

Auf dem gleichen Sender, eine Stunde früher, laufen neue Folgen von CSI Miami. Aber das kann man ja nicht mehr guten Gewissens gucken. Denn, seien wir ehrlich: Die Figur des Horatio Caine, mit diesem theatralischen Gehabe und den moralinsauren Sprüchen, ist nur unwesentlich erträglicher als Uri Geller.

House, 5. Staffel, ab 03.03. jeweils Dienstags um 21.15 Uhr auf RTL

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In die Zukunft

Wer auch immer hier permanent auf der Suche nach „fortsetzung dr.house 6 staffel“ ins Blog reinstolpert: Du bist Deiner Zeit weit voraus!

In den USA wird gerade noch die vierte Staffel ausgestrahlt. Ob es eine Fünfte geben wird steht noch nicht fest. Bis zu Staffel 6 – sollte es eine geben – musst Du Dich noch ein wenig gedulden.

Oder den Quantensprungzeitbeschleuniger anwerfen.

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Dr. House: Finale der 3. Staffel

House, MD ist eine absolut außergewöhnliche Serie.
Aus mehreren Gründen:

1. Weil sie einen misanthropisches Arschloch als Protagonisten hat. (Mutig.)

2. Weil die Drehbuchautoren sehr, sehr gute Dialoge schreiben und oft spannende Einfälle haben, die hervorragend umgesetzt werden.

3. Weil ich sie gut finde und trotzdem mehr als eine Staffel produziert wurde (Meine bevorzugte Serienkost wird gelegentlich schnell zu Grabe getragen)

Hervorragend, einfallsreich und SEHR mutig war auch die letzte Folge der dritten Staffel, die am Dienstag nun auf RTL lief.

Was ist in der letzten Folge von House passiert?
Eine ganz Menge, eigentlich geht alles drunter und drüber. Wer hätte gedacht, dass…

(ACHTUNG SPOILER! Weiter nach dem Klick)

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