Beiträge mit dem Schlagwort: Assassins Creed

Assassins Creed Rogue: Collectors Edition Unboxing

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Dieses Jahr kommen gleich zwei „Assassins Creed“-Spiele raus. Für die neuen Konsolen ist „Unity“ erschienen, das gerade massiv Prügel bezieht. Für die alten Konsolen XBOX 360 und PS3 kam zeitgleich „Rogue“ heraus. Das dreht sich um Shay Patrick Cormac, einem abtrünnigen Assassinen, der zu den Templern überläuft und zur Zeit des Sieben-Tage-Kriegs die Bruderschaft in den Kolonien so dezimiert, bis am Ende nur noch Achilles überbleibt – der 20 Jahre später Connor in den Geschehnissen von Assassins Creed III ausbilden wird.

Es handelt sich also um ein Prequel und den Abschluss der Nordamerika Saga. Ubisoft behandelt das Spiel ein wenig stiefmütterlich, aber wenigstens Amazon spendiert ihm eine kleine Collectors Edition.

Bei Rogue zeigt schon das Cover der Eurobox wohin die Reise geht: Das Assassinen-Symbol ist zersplittert und zerstört, die Rückseite zeigt das Symbol der Templer.

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Im Inneren finden sich neben dem Spiel eine Soundtrack-CD, ein Artbook und ein Briefumschlag

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TOAZ: Paris

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So, wieder da. Eine Woche bin ich durch die Straßen von Paris gelaufen und habe die unterschiedlichen Seiten gesehen, die diese Stadt zu bieten hat. In diesem Jahr standen alle Zeichen auf Paris, sowohl arbeits- als auch spieltechnisch, und wer bin ich, die deutlichen Hinweise zu ignorieren?

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Sieben Tage auf dem Hügel von Montmarte zu wohnen, direkt zwischen Moulin Rouge und Chat Noir, das war schon etwas wirklich besonderes. Viel zu sehen gab es überall, dazu Besuche hoch über und unter der Erde, seltsame Kollisionen mit der fabelhaften Welt der Amélie, Chimären und Gargoyles, den Sonnenkönig und den schwarzen Tod und natürlich… das Wiesel.

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Der Tollste Oktober aller Zeiten (Edition 2014) neigt sich damit dem Ende zu, und mit ihm auch die Reisezeit. Das war mein letzter Ausflug in diesem Jahr, aber das ist OK. Ich freue mich jetzt schon auf regnerische Winterabende, die viel Zeit lassen zur Planung neuer Reisen, und für das Spielen von Videospielen. Ich kann es kaum noch erwarten, bis in zwei Wochen „Assassins Creed Unity“ erscheint. Das versetzt den Spieler in das Paris des Jahres 1789 und ermöglicht es, auf Notre Dame herumzuklettern oder in den Katakomben herumzukriechen.

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Das ist das erste Mal, das ich am Schauplatz eines Assassins Creed war, bevor ich das zugehörige Spiel gespielt habe, und mit den noch frischen Erinnerungen wird es doppelt Spaß machen, das virtuelle mit dem echten Paris zu vergleichen. Die Übereinstimmung war übrigens Zufall: Die Reise nach Paris stand schon seit Februar fest, „Unity“ wurde erst im Juni angekündigt.

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Zu Paris wird es auch ein Reisetagebuch geben. Ich weiß aber noch nicht wann – zwei Reisen parallel zu veröffentlichen, wie zuletzt im Februar London und die Motorradtour, ist ein wenig viel. Aber irgend wann kommt das. Wer gerne erste Eindrücke möchte: Drüben bei travelingweasel.wordpress.com gibt´s ab Sonntag ein Best-Of.

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Unboxing: Assassins Creed IV Black Chest Edition

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Was kann man heutzutage erwarten, wenn man einen Triple-A-Videospieltitel in einer Special Edition kauft? DLC? Bestimmt. Ein Steelbook? Standard. Ein nettes Gimmick? Damit tun sich manche Hersteller schon schwer. Der Publisher Ubisoft schiesst mit seinen Special Editions regelmäßig den Vogel ab. Erst jüngst legte er seiner (nur in Nordamerika erhältlichen) Collectors Edition von Splinter Cell: Blacklist ein fernsteuerbares Spielzeugflugzeug bei. Ubisoft macht auch die Assassins Creed-Reihe, und auch die wird regelmäßig mit schönen Editionen bedacht. Seit 2009 erscheint jedes Jahr ein neuer Teil der Serie, und von Jahr zu Jahr werden die Kartons größer. Lag ACII „nur“ eine Figur des Hauptdarstellers bei, war es in AC: Brotherhood schon eine Schatulle aus Marmorimitat mit Artbook, Spielkarten, Soundtrack und vielem mehr.

Als ich im vergangenen Oktober die große Verpackung zur „Freedom Edition“ von AC III in der Hand hielt, dachte ich eigentlich, dass mehr und größer nicht mehr geht:

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Weit gefehlt. Heute, einen Tag vor Verkaufsstart, schleppte der Paketbote die „Black Chest Edition“ von Assassins Creed IV: Black Flag herein. Deren Umfang verhält sich im Vergleich zu ACIII so:

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Äh. Kommt auf dem Bild nicht rüber wie groß das Ding ist. Vielleicht wird die Größe dieses 44x40x20 Zentimeter großen Trumms deutlicher, wenn ich einen Euro danebenlege:

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Oder vielleicht, wenn eine DVD danebensteht?

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Nein, auf Bildern kommt einfach nicht rüber, wie riesig das Ding ist. Hey, bei RyanAir würde das Teil nur noch ganz knapp als Handgepäck durchgehen. Die Black Chest Edition war exklusiv über den Ubistore bestellbar und recht fix ausverkauft, trotz des hohen Preises von 149,- Euro.

Kommen wir zu den Inneren Werten. Wie die Verpackung unschwer Vermuten lässt, spielt das neue Assassins Creed um das Jahr 1700 herum in der Karibik – ein Setting, das mich mißtrauisch macht, Piratenfreunde aber freut. Der Epoche und dem Ort angepasst ist der Inhalt der schwarzen Truhe ausgesprochen piratisch:

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Assassins Creed II Tour (6): Monteriggioni, Schabracken und rasende Stachelschweine


Im Januar 2010 spielte Herr Silencer „Assassins Creed II“, dessen Handlung im Italien der Renaissance angesiedelt ist. Schlimm: Er entwickelte die fixe Idee, die Orte im Spiel mit eigenen Augen sehen und erleben zu wollen.
Und so begab es sich, dass er sich mit Kollege Modnerd im September 2010 aufmachte, um die Orte in ACII zu besuchen. Dies ist das Reisetagebuch der Assassins Creed II Tour.

Tag 4
Ort Colle di Val d´Elsa, Monteriggioni, Siena, Castiglion Fibocchi, San giustino Valdarno, Loro Ciuffenna
Zeit 8.15 Uhr
Hotel Fox Inn
Schlüssel des Tages

Strecke ca. 110 km


Karte: Google Maps

Zustand Eddi Eingestaubt, Beule in der Tür
Wort des Tages Longinotti

Pock.
Pock.
Pock.
Pock.

Das Sporthotel Cristall heisst so, weil es direkt neben einer Sportanlage liegt. Hier werden ab sieben Uhr Morgens Desperate Housewives von knackigen Sportstudenten hinter gelben Filzbällen hergejagt. Tennis, nennen die das, ich nenne es Ruhestörung. Egal.

Man merkt jetzt schon deutlich, das wir weiter im Süden sind. Keine Spur mehr von Ansätzen kontinentalen Frühstücks, stattdessen gibt es eingeschweisste Hanuta-Surrogate in Tateinheit mit doppelten Espressi aus Plastikbechern. An der Wand des Frühstücksraums entdecke ich eine Zeichnung des Ortes, den wir heute besuchen wollen: Monterrigoni!

Im Spiel Assassins Creed II ist Monteriggioni ein winziges Festungsdorf. Hierhin verschlägt es Ezio, als er mit 17 Jahren aus Florenz flüchten muss. Dabei geraten er, seine Mutter Maria und seine Schwester Claudia in einen Hinterhalt der Pazzi, aus dem sie jemand rettet, der sich mit den Worten eines berühmten Videospielklempners vorstellt: „It´s-a-me, MARIO!“. Der Retter in der Not ist allerdings kein Klempner, sondern Mario Auditore, ein Onkel Ezios, Söldner und Herr über das kleine Festungsdörfchen Monteriggioni. Das ist verfallen und heruntergekommen, als Ezio dort eintrifft; Mario fröhnt lieber Wein, Weib und Kampf als sich um den Ort zu kümmern. Das ändert sich in den kommenden zwanzig Jahren. Ezio investiert das Geld, das er von seinen Abenteuern zurückbringt, in den Ort. Unter der Obhut seiner Schwester Claudia mehrt sich der Reichtum und Monteriggioni blüht auf. Geschäfte eröffnen, Menschen bevölkern die Strassen, alles ist gut. Im Spiel ist Monteriggioni und die Villa der Familie Auditore der sichere Hafen, die Zuflucht, der Ort, an dem man als Spieler sicher ist und an dem man sich erholt. Ein wichtiges Element, das Verbundenheit und Vertrautheit schafft.

Und dorthin soll es jetzt gehen!
Nur wenige Kilometer trennen Colle di Val d´Elsa von Monteriggioni. Eine kurze Fahrt durch die hügelige, mit Olivenbäumen bedeckten Hügel der Toskana, und dann taucht der Ort auch schon vor uns auf.

Die mächtigen Festungsmauern sehen exakt so aus wie im Spiel. Nur die Türme sind ein wenig kaputter.

Warum das so ist, erklärt die Fortsetzung von Assassins Creed II, „Brotherhood“ mit einem Angriff von Cesare Borgia im Jahr 1500 auf die Stadt. Das ist natürlich mal wieder die typische Geschichtsfälscherei der AC-Autoren. Zwar hat es so einen Angriff aber gegeben, aber nicht von Cesare Borgia. Und 50 Jahre früher. Dabei ist so einiges zu Bruch gegangen, auch die Türme. Daran erinnert heute noch das kleine Heimatmuseum im Ortskern.

Und natürlich steckten die Templer dahinter!

Das Museum ist klein, aber liebevoll dekoriert und in einem erstklassigen Zustand. Hinter dem Tresen steht Claudia, eine manchmal etwas schüchtern durch die Nickelbrille schauende, junge Frau, die das Museum betreut und Karten für die Rundgänge auf der Stadtmauer verkauft.

Ob sie weiß, dass Monteriggioni in einem Videospiel vorkommt, möchte ich von ihr wissen. „Oh ja“, erwidert sie mit einem kehligem und vollem Lachen sie, „Credo del Assassino. Ich weiß.“ Kommen viele Besucher deswegen hierher? „Ja“, sagt Claudia, „Die meisten kommen hier rein und wollen wissen, wo die Villa Auditore steht. Sie sind dann ganz enttäuscht, wenn ich ihnen sage, dass das nur eine Erfindung ist und es keine Villa in Monteriggionis Mauern gibt.“ Hat man überlegt, die Popularität touristisch zu nutzen? „Ach weißt Du,“ sagt Claudia, „der Ortsrat hier, das sind alles alte Leute. Die schwärmen noch davon, wie Orson Welles hier 1949 einen Film gedreht hat, aber von Videospielen wollen die nichts wissen.“ Sie zuckt mit den Schultern. Ob sie das Spiel selbst kennt, möchte ich wissen. Ja, sagt sie, sie hat es mal gesehen. Aber das sei nicht Monteriggioni, in diesem Videospiel. Das habe nicht mit dem echten Ort zu tun. Wieso nicht? „Nun“, sagt sie, „die Strassen und Plätze sind ganz anders. Es sieht ähnlich aus, aber es ist alles anders. Es gibt keine Villa. Und vor allem: Monteriggioni ist viel kleiner.“ Ich nicke verständnisvoll. Natürlich, jeder Ort im Spiel ist im Maßstab stark verkleinert. „Nein, Studpido„, lacht Claudia, „der ECHTE Ort ist viel kleiner als der im Spiel!“

Jetzt bin ich es, der verblüfft guckt. Claudia zeigt mir, WIE klein Monteriggioni ist.

Naja gut, SO klein nun auch wieder nicht, aber schon sehr klein:
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Assassins Creed Universe: Alle Stories in chronologischer Reihenfolge

Noch eine Zeitreise. Song: Bear in Heaven – You do You

„History is our playground. Join us.“

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[Update] Assassins Creed: Revelations, The Secret Crusade (NICHT Assassins Creed 3)

Achtung: Bitte Updates (s.u.) beachten, Artikel ist aus aktueller Sicht nur noch bedingt korrekt.

Ein „Assassins Creed 3“ braucht einen neuen Protagonisten und eine neue Ära, sagen die Produzenten bei Ubisoft.
Eine neue Epoche braucht 2 bis 3 Jahre, um glaubhaft designt zu werden, sagen die Entwickler.
Die Geschichte von Assassins Creed in der Renaissance ist auserzählt, sagen die Drehbuchschreiber.
„Wir brauchen jedes Jahr ein Asassins Creed, das ist unsere wichtigste Marke“ sagen die Finanzmenschen.

Was macht man, um all diese Aussagen unter einen Hut zu bringen? Man überbrückt die Wartezeit bis zu ACIII mit so tollen Pausenfüllern wie „Brotherhood“. Oder, in diesem Jahr; „Revelations“. Damit man Ezio in Würde ruhen lassen kann und keinen neuen Darsteller erfinden muss, kehrt an einfach zu Altair Ibn al-Ahad zurück, dem Darsteller aus Teil 1, und der Zeit der Kreuzzüge.

Bei Amazon gibt es schon einen Roman vorzubestellen. Titel: The Secret Crusade.
Und wenn man dem viralen Marketing auf Facebook glauben darf, dass gerade in kurzen Flashschnipseln die Scheibe von Phaistoss und die Hagia Sophia zeigt, geht der geheime Kreuzzug von Syrien über die Türkei nach Griechenland.

Ich kann mit Altair nicht viel anfangen, aber das kann auch daran liegen, dass Assassins Creed I nicht mehr war als ein Proof-of-Concept, eine Techstudie ohne tiefe Handlung und ein Prelude zu ACII. Wenn das neue Assasins Creed (Codename: Revelations) von der Handlung her so toll wird wir AC: Brotherhood und es zudem mit Desmond weitergeht, dann ist mir der Hauptdarsteller recht. Es kann natürlich sein, dass der Roman (Untertitel „The Untold Story of Altair“) und das nächste Spiel nichts miteinander zu tun haben; das halte ich jedoch für recht unwahrscheinlich.

[Update:] Teaser 3 zeigt einen Doppelköpfigen Adler. Damit ist klar, das es ins byzantinische Reich geht, zu dem um 1180 auch Griechenland gehörte – freuen wir uns auf Istanbul.
[Update:] Nachdem der gameinformer Infos zu Revelations veröffentlicht hat (Scans hier)ist klar: Man spielt im neuen AC-Teil sowohl Altair als auch Desmond als auch einen alten Ezio. Ezio erkundet dabei Ausschnitte aus Altairs Leben. Es ist anzunehmen, dass „The Secret Crusade“ Lücken zu diesen Scnipseln füllt und die Backstory liefert

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Assassins Creed: Ascendance

Der Ubisoft-Workshop ist eine Werkstatt für Kreative, die sich der Publisher als Hobby hält. Die machen schöne Dinge und was ihnen gerade so einfällt – T-Shirts, Postkarten und, manchmal, auch Kurzfilme. Einer davon ist „Ascendance“, der während der Ankunft von Ezio in Rom spielt. Ein wenig mehr Background zum Aufstieg Cesare Borgias. Die Optik, die an animierte Gemälde erinnert, ist auf jeden Fall ungewöhnlich.
„Ascendance“ kann man über iTunes oder die Konsolennetzwerke kaufen.

Trailer:

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Assassins Creed: Beautiful Lies

Fanmade. Schön. Wenn auch stellenweise brutal.

Wie´s gemacht wurde

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AC2-Tourtagebuch (4): Wer ist Oggi? Und was macht er in der Toskana?

Tag 2 Karte: Google Maps
Ort Carrodano, Luca, Pisa, Livorno, San Parana Giusta
Zeit 8.15 Uhr
Hotel Le Grazie
Schlüssel des Tages
Strecke ca. 370 km
Zustand Eddi Eingestaubt, Beule in der Tür
Wort des Tages Oggi in Toskana

„War das noch Tiefschlaf oder zählt das schon als Koma?“, frage ich mich nach der Nacht. Meine innere Uhr ist komplett durcheinander und verortet die Zeit als irgendwann Nachmittags, vielleicht aber auch mitten in der Nacht – Folge des Reizoverloads nach dem langen, ersten Tag der Reise. Durch die Fensterläden dringt kein Lichtstrahl, weshalb beides stimmen könnte. Ich taste im Dunkeln nach der Verriegelung der Fensterläden. Als die aufschwingen, bleibt mir gepflegt die Spucke weg: Die ersten Sonnenstrahlen filtern durch frühnebelverhangene Täler. Bei so einer Aussicht kriegt man doch auch um kurz nach Sieben gerne den Hintern aus dem Bett.

Schnell die sieben Sachen gepackt und mit dem Auto zum Frühstückssaal im Haupthaus gefahren. Das Hauptgebäude des „Al Ponte Antico“ ist toll eingerichtet.

Der Einrichtungsstil verbindet alte Bausubstanz mit modernen Materialien und Mustern. Der Vorraum des Hotel ist bspw. so renoviert worden, dass in den verputzen Wänden immer wieder Durchbrüche den Blick auf altes Mauerwerk und Balken freigeben. Alte, unlackierte Holzmöbel sind mit Stoffen im Flowergrunge-Look bezogen. Das sieht im Ergebnis stylisch und edel aus. Ein edeles Ambiente, toller Service, behinderten- und altengerechte Zimmer, reichhaltiges Frühstück – das drängt sich die Frage auf, wieso der „Ponte“ nur ein zwei Sterne Haus.

„Nun“, lächelt die Chefin verschmitzt und senkt den Blick, „unsere Ansprüche gehen klar darüber hinaus, aber es ist so… für drei oder mehr Sterne müssten wir die Rezeption rund um die Uhr besetzt haben, und das schaffe ich allein nicht immer.“

Wir verabschieden uns herzlich von der netten Dame und ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, hier irgendwann mal länger Urlaub zu machen. Links Berge, recht ligurische Riviera – da lässt es sich schon ein paar Tage aushalten. Aber für heute sind wir durch mit Carrodano. Wir satteln die Hühner und Modnerd steuert Eddie, den Minifiat, vom Hof und in die Berge hinein. Die Navigations-App auf dem iPhone bietet drei Streckenalternativen. Wir wählen die grüne, die, wie sich herausstellt, die romantisch Schönste ist. Es geht in engen Kurven durch die Berge, vorbei an tollen Aussichten und teilweise über Pisten, die gerade mal breit genug für unseren kleinen Fiat sind.

Die grüne Route führt uns in die Stadt Lucca und dort in ein unterirdisches Parkhaus. „Wir parken hinter der Kirche“ gibt Modnerd als Merksatz aus und guckt irritiert, als ich mich vor Lachen wegschmeiße. Die Kirche ist in Lucca nämlich genau die Ortsmarke, die man NICHT verwenden darf um sich was zu merken oder um Dinge wieder zu finden. Es gibt nämlich nicht nur eine Kirche.
Auch nicht zwei oder drei.
Sondern Neunundneunzig.

Wirklich wahr: Im historischen Ortskern von Lucca stehen 99 Kirchen rum. Dazu kam es so: Weiterlesen

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AC2-Tourtagebuch (3): Palmen, Meer und fünf Länder

Immer noch Tag 1, Sonntag, 5.9.2010 Karte: Google Maps
Ort Autobahn zwischen Mailand und Genua, ligurische Riviera
Zeit 12.30 Uhr
Hotel
Strecke ca. 370 km
Wort des Tages Ronco

Wenn es schon kein Frühstück gibt, will er wenigstens das Meer sehen, verkündet Herr Modnerd und nimmt mit unserem Windows-Fiat Kurs gen Westen. Von der Nutzung der Landstrassen, um die Maut für die Autobahn zu sparen, hatte man uns im Vorfeld abgeraten. Zum Glück! Denn zwischen Bergen und Küste hält die italienische Landschaft NOCH MEHR BERGE bereit, und wo die Autobahn über Brücken und durch Tunnels relativ stringent voranführt, geht es auf der Landstrasse Serpentine hoch/Serpentine runter an jedem einzelnen Berg entlang.

Nach den ersten hundert Kilometer durch die Berge führt die staubige Autobahn durch die weite, flache Ebene um Tortona. Es ist mittlerweile sehr heiß in unserem Fiat, der zu allem Überfluss auch noch Mafiaschwarz ist („Nero Provocatore“). Die Lüftung läuft, trotzdem schwitzen wir Sitze und Klavierlack voll. Das Autoradio gibt weiter Kirchengebete von sich. Während einer kurzen Pause pfriemeln wir in einem Anfall von Mut in Tateinheit mit Verzweifelung ein iPhone an den Windows-Anschluss des Fiat, laufen in Deckung und warten ab, ob der Wagen explodiert.

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AC2-Tourtagebuch (2): Kein Frühstück in Mailand

Immer noch Tag 1 Karte: Google Maps
Ort Mailand
Zeit 9.30 – 12.30 Uhr
Hotel
Strecke ca. 60 km
Zustand des Windowsautos Nagelneu

„Frühstück in Mailand!“ johlen wir immer noch, während Modnerd das Windowsauto vorsichtig aus dem hässlichen Bergamo rausnavigiert. „Ich muss fahren, sonst wird mir schlecht!“, hatte er bereits im Vorfeld verkündet. Ist mir recht. Ich fahre ohnehin jeden Tag Auto, da ist es nett, zur Abwechselung einmal gefahren zu werden. Zumal, wenn ich mir dabei in Ruhe die Landschaft angucken kann. Die sieht in Oberitalien zwar noch aus wie im Ostharz, aber das wird hoffentlich noch.

Alle Wege führen nach Mailand, zumindest hier. In die Stadt reinkommen ist also kein Problem, einen Parkplatz finden dagegen schon. Selbst jetzt, am frühen Sonntag Morgen, ist in den vielen Gässchen in der Innenstadt kein Parkplatz zu finden – und falls doch einer frei ist, ist das eine Falle (s.u.). Schließlich fahren wir aus Verzweifelung in ein Parkhaus – und sind erstmal verblüfft. Es ist nämlich fast wie eine Höhle gebaut und hat einen Parkservice. Schon merkwürdig, den eigenen Wagen einem Fremden anzuvertrauen… aber hey, vielleicht wird die dusselige Windows-Kiste ja geklaut. Hoffen darf man das ja. Vielleicht kämen wir so doch noch zu unserem Alfa Romeo?

In Mailand stolpern wir zunächst über den Dom. Der ist riesig und hat von Allem zu viel.

(c) chris 論, Creative Commons: Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen

Als ob eine Horde Zuckerbäcker Amok gelaufen wäre und immer hier und da noch was drangefügt hätte, steht da mitten in Mailand diese unglaubliche Riesenkiste und protzt mit so vielen Türmchen, Statuen und Verzierungen, dass das Auge Probleme hat zu fokussieren und das Hirn ob soviel Kunst am Bau anfängt zu erweichen:

„Welches Wunder er ist! So großartig, so ernst, so riesengroß! Und noch so fein, so luftig, so anmutig! Eine Welt des festen Gewichts, und doch scheint das … eine Wahnvorstellung einer Eisskulptur, die mit einem Atemzug verschwinden könnte!…Sie sagen, dass die Kathedrale Mailands nur an zweiter Stelle nach dem Petersdom in Rom steht. Ich kann nicht verstehen, wie die Kathedrale zu irgendetwas vom Menschen Gemachtem an zweiter Stelle stehen kann.“

Dies gab das erweichte Hirn von Marc Twain 1867 zu Protokoll.
Anm. d. Red.: Er hat Recht.

Frühstück hin oder her, wir müssen erst einmal auf das Riesenteil drauf klettern. Einen schweißtreibenden Aufstieg durch enge Gänge später werden wir nicht nur mit einer unglaublichen Aussicht belohnt (man muss allerdings zwischen den ganzen Türmchen und Verzierungen durch sehen) sondern auch mit Sitzgelegenheiten. Oben, auf dem Dach des Doms, findet sich eine Konzertbühne und Besuchersitzplätze. Unglaubliche Idee.






Sitzplätze auf dem Dach des Doms.

Als wir endlich wieder unten sind, sehen wir uns einen Kuppelbau aus der Nähe an, den wir von oben entdeckt haben. Und siehe da, es handelt sich um eine Einkaufspassage. Allerdings eine, wie ich sie noch nie gesehen habe.

Die Galeria Vittorio Emanuele II erschlägt durch schiere Größe und die Pracht der Architektur. Hier gibt ein Geschäfte von Prada, Gucci und anderen Modeeumels genauso wie bekannte Feinschmeckerrestaurants oder die Bar von Gaspare Campari, der das Getränk erfunden hat. Der Beliebigkeit der Postmoderne zum Dank liegt mitten in der Passage gegenüber dem einzigen Sieben-Sterne Hotel der Welt ein McDonalds, in das wir einkehren. Für Frühstück ist es mittlerweile zu spät, es ist fast Mittag, aber einen Kaffee genehmigen wir uns dann doch.

Beweis auf dem Kassenbon: Dieser Capuccino entstand in Mailand.

Danach geht es zurück zu dem Höhlengnom im Parkhaus, der ganz froh zu sein scheint, unsere Windowskiste wieder abgeben zu können. Ausserhalb der Innenstadt ist auch Mailand ganz schön hässlich und der Wohnraum anscheinend so knapp, dass die Milanesen schon größere Häuser auf Häuser draufkleben. Das Ergebnis sieht nach Pilz aus.

Wir geben Fersengeld, immerhin müssen wir heute noch eine ziemliche Strecke zurücklegen. Norditalien ist von der Toskana, und damit den Schauplätzen von Assassins Creed II, mal locker über 400 km entfernt.

Time to hit the road.

Weiter in Teil 3…
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Erkenntnis des Tages
Was man über italienische Gepflogenheiten wissen sollte, aber in keinem Reiseführer steht. Heute: Drei Farben: Parken
Es gibt keine gemütlichen Parkplätze. Nirgendwo. Italienische Strassen sind eng und die wenigen Freiflächen mit Sicherheit vollgestellt. Ist doch ein freier Parkplatz zu sehen, handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um eine Falle für Touristen: Gelbe und orangefarbene Parkmarkierungen sind nur für Behinderte und Anwohner, ggf. nur für Motorräder. Touriautos werden gnadenlos abgeschleppt. Parken darf man nur auf blauen und weißen Flächen, wobei bei blau evtl. zu Löhnen ist und bei weiß ggf. nur Anwohner parken dürfen. Also genau gucken was auf den Schildern steht!

IT´S A TRAP!

Parkhäuser
Eine Alternative sind Parkhäuser, die man mancherorts aber nicht selbst befahren darf – man fährt in die Einfahrt, steigt aus und übergibt den Schlüssel, der Wagen wird dann von Angestellten in die Tiefen der Parkhöhle verbracht. Dieser Spass kostet bis zu 5 Euro die Stunde, ist aber bspw. in Mailands Innenstadt die einzige Möglichkeit den Wagen verlassen zu können.

Stilecht: Am Flughafen Bergamo gibt es Parkplätze, die für Sternenflottenshuttles reserviert sind.

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AC2-Tourtagebuch (1): Schotten, BHs und ein Alptraum

Im Januar 2010 spielte Herr Silencer das Spiel „Assassins Creed II“, dessen Handlung im Italien der Renaissance angesiedelt ist. Gepackt vom Toskana-Fieber, entwickelte er die fixe Idee, die Orte im Spiel mit eigenen Augen sehen und erleben zu wollen. Der Moderne Nerd griff die Idee auf und begann mit der Umsetzung.
Und so begab es sich, dass sich im September 2010 zwei abenteuerlustige, junge Männer aufmachten, um Norditalien und die Toskana zu besichtigen, ausgerüstet nur mit iPhones, Kreditkarten und einer Ersatzsocke. Dies ist das Tagebuch ihrer Reise.

Tag 1 Karte: Google Maps
Ort Bremen
Zeit 4.45 Uhr
Hotel Hanseatic Mercure Bremen
Schlüssel des Tages

„Frühstücken werden wir dann in Mailand“ – das wollte ich schon immer mal sagen. (Stimmt nicht, klingt aber total mondän und welterfahren). „Frühstück in Mailand“ ist auch der positive Gedanke, der mich um kurz vor fünf Uhr morgens motiviert das Hotelbett zu verlassen. „Zum Frühstück sind wir in Mailand!“ ist der Schlachtruf, den auch den Herrn Moderner Nerd aus dem Bett treibt.

War eigentlich Quatsch, dieses Hotelzimmer in der Nähe des Flughafens. Wir hätten die Nacht auch gleich durchmachen können – die besten Orte in Bremen kennen wir jetzt, unserem Gastgeber vom Vorabend sei Dank.

Gegen 5.30 Uhr machen wir uns auf den Weg. Der Flieger geht zwar erst zwei Stunden später, aber hey, man weiß ja nie. Am Flughafen ist schon Hochbetrieb. Busladungen von Geronten werden davor ausgekippt. Es ist putzig anzusehen, wie sie alle gleichzeitig versuchen, mit ihren Trolleys durch die Schiebetüren zu kommen. Auch am Terminal unserer Fluglinie ist schon die Hölle los.

Ein Asiate kippt versehentlich den Inhalt seines Koffers aus. Eltern versuchen ihre Kinder einzufangen. Einer voluminösen Studentin aus Lettland reisst der BH, was sie ihrer Freundin dergestalt kund tut, dass jeder, auch des Lettischen nicht Mächtige, es mitbekommt und versteht. Trotzdem bewirbt sich niemand um den Job als Büstenhalter, auch die besoffenen Schotten in Kilts nicht, die sich auf Plastikstühlen durch die Gegend schieben. Dem Gegröhle nach ist das Ziel des Spiels, möglichst spektakulär umzufallen und möglichst heftig auf den Boden aufzuschlagen. In alle dem Trubel diskutieren verschiedene Subjekte lautstark mit dem Bodenpersonal, warum ihr Gepäck nun doch unbedingt Handgepäck sei, auch wenn es viel größer oder schwerer ist als die Vorgaben oder lebende Tiere beinhaltet.

Der Flieger mit der irischen Laute am Heck ist wie immer nagelneu, eine Boing 737-800. Schlappe 8 Euro hat der 80minütige Flug von Bremen nach Bergamo, nahe Mailand, gekostet. Unglaublich, dass das umweltschädigendste Reisemittel auch das günstigste ist. Die Bahn wäre 20 Mal so teuer gewesen und hätte lockere 10 Stunden gebraucht. Trotzdem wundere ich mich, während die Sicherheitsprozeduren ihren Lauf nehmen und die Security die wogende Peripherie der Lettin nach Dingen abtastet. Die dabei an den Tag gelegte Sorgfalt kann ich verstehen, immerhin hat diese Granate schon vor dem Frühstück ihren BH gesprengt. Wer weiß, zu was die noch fähig ist.

Sonnenaufgang am Bremer Flughafen. Es ist kalt und feucht.

Gegen die Schotten ankämpfend sichere ich mir einen Fensterplatz. Der Start verläuft reibungslos, schnell bleibt das miese Wetter zurück und Sonnenschein über den Wolken flutet die Kabine. Während ich fasziniert aus dem Fenster starre, startet das Ryan Air-Personal eine Verkaufsshow, gegen die jeder Homeshoppingsender alt aussieht. Nacheinander werde angeboten: Kaffee, Getränke, Brötchen, Pizza, Zigaretten, elektrische Zigaretten die nur qualmen aber kein Nikotin enthalten (was wie ein Puff ohne Frauen ist, also sinnlos, quasi), Zigaretten die Nikotin enthalten aber nicht brennen, Parfüm und am Ende sogar Rubbellose.

Ist mir alles egal, ich gucke Wolken, dann Alpen und schliesslich unsereren Zielflughafen: Bergamo. Kennt keine Sau, liegt sechzig Kilometer östlich von Mailand und breitet sich wie ein Krebsgeschwür in mehreren Voralpentälern aus. da will man nur so schnell wie möglich weg, aber da sei die Autovermietung vor. Von drei Damen in der örtlich Hertz-Filiale kriegen wir ausgerechnet die Bratze als Bedienung. Die kann uns nicht leiden, mit dem Zusatz „Strassengebühren im Mietpreis enthalten“ auf unserem Internetvoucher nichts anfangen und verweigert, nachdem wir uns keine Superduper-Versicherung von ihr haben aufschwatzen lassen, die Herausgabe eines anderen Autos als eines Fiat 500.

Statt im Alfa Romeo-Cabrio über die Landstrassen zu cruisen, werden wir also in einem Fiat 500 durch Schlaglöcher hopsen. Super. Was weiß man über Fiat? Die Dinger haben traditionell beschissene Getriebe und gehen schon kaputt wenn man nur in den Fahrersitz pupst.

UNSER spezieller Fiat ist zudem ein ganz besonderes Exemplar. „Sport“ steht am Heck, und irgendwer hat einen dicken Endtopf drangebastelt, vermutlich mit Klebeband. Das wirklich erschreckende offenbart sich erst im Innenraum: Eine Taste mit Windowslogo am Lenkrad, „Esc“-Taste am Armaturenbrett und ein „Made for Windows Mobile 6.5“-Logo in der Mittelkonsole. Wait…WHAT? Ein Windows-Fiat? Ist das ein Scherz??


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Ein Albtraum wird war: Ein Auto unter Windows Mobile.

hier findet das Schlechteste aus allen Welten zusammen. Wer kauft sowas? Bei dieser Kombination passt es auch ins Bild, dass das Radio nur Sender mit italienischen Schlagern, Kirchenmusik und Gebeten rein bekommt, unseren mitgebrachten FM-Sender aber ignoriert. Mit dem wollten wir eigentlich das iPhone als Navigationsgerät benutzen. Richtig ärgerlich ist, das unser Auto Knöpfe und Schalter an Stellen hat, wo laut der italienischen Betriebsanleitung keine sein sollten. Dafür fehlt die gebuchte Klimaanlage, wie wir erst während der Fahrt bemerken.

Ausserdem sind die Rücksitze nicht vorhanden, der Kofferraum ein Witz (zwei Stücke Handgepäck bekommt man nur mit Mühe rein), der Rückwärtsgang geht nur bei gutem Wetter rein und alles an dem Wagen ist aus lökerigem Plastik. Im Innenraum sogar in wabbeliger Klavierlackoptik, was der letzte Beweis für den kompletten Irrsinn der Entwickler ist: Man sieht JEDEN Fingerabdruck darauf, und das Kram irritiert den Fahrer, weil sich die vorbeiziehende Landschaft darin spiegelt. Fiat 500 fahren ist ungefähr so, als ob man in einer klappernden Discokugel durch die Gegend rollt.

Bereits nach fünf Minuten hassen wir den Wagen, in dem wir die nächsten 7 Tage verbringen sollen.
Aber jetzt erst einmal los, in Mailand wartet das Frühstück!

Weiter in Teil 2…

Erkenntnis des Tages
Was man über italienische Gepflogenheiten wissen sollte, aber in keinem Reiseführer steht. Heute: Schilderwald
Schilder werden in Italien oft und häufig in die Landschaft gestellt, gerne auch 19 Mal das Gleiche hintereinander. Gegen den italienischen Schilderwald ist der in Deutschland ein Witz. Vermutlich betreibt die Mafia oder Berlusconi selbst die Schilderfabriken, anders ist die enorme Anzahl überflüssiger und sinnloser Schilder nicht zu erklären.
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Assassins Creed II – Die Tour


Florenz.
San Gimignano.
Monterrigioni.

Wunderbar klingende Namen, die geschmeidig von der Zunge rollen. Florenz kennt natürlich jeder. San Gimignano ist dagegen meist nur denjenigen bekannt, die schon mal in der Toskana waren. Und Monterrigioni? Das kleine Dorf, das heute noch 64 Einwohner hat, kennen eigentlich nur – Videospieler.

Wer dieses Blog regelmäßig verfolgt, wird eine gewisse Affinität des Herrn Silencer zu einem Spiel namens „Assassins Creed II“ bemerkt haben. Es erzählt die Geschichte des jungen Adeligen Ezio Auditore da Firenze, der im 15. Jahrhundert geboren wird. Als Sohn eines Florentiner Bankiers geniesst er das Leben und die Frauen. Er schert sich nicht um seine Zukunft oder Politik. Das ändert sich schlagartig, als sein Vater und seine Brüder festgenommen und ohne Gerichtsverhandlung hingerichtet werden. Ezios Leben bricht zusammen, er flieht mit seiner Mutter und einer überlebenden Schwester zu seinem Onkel auf das alte Familiengut der Auditores, eben besagtes Monterrigioni. Dort wird ihm eröffnet, dass sein Vater Angehöriger eines Geheimbundes war, der die Geschicke der Menschheit durch die gezielte Förderung oder das Ausschalten von Personen beeinflusst.

Ezio lässt sich zum Assassinen ausbilden und jagt die Mörder seiner Familie. Was als Rachefeldzug voller Wut gegen die Familie der Pazzi in Florenz beginnt, wandelt sich im Laufe der Geschichte in eine Verschwörung von gigantischen Ausmaßen. Am Ende braucht Ezio mehr als drei Jahrzehnte um zu sich selbst zu finden und den Drahtzieher, Rodrigo Borgia, in Rom zu stellen.

Der Clou an Assassins Creed II ist die Story, die geschickt historische Ereignisse und Personen, wie das Fegefeuer der Eitelkeiten oder Leonardo da Vinci, mit der Mysterystory um Assassinen und Templer verwebt. Zum anderen ist es die wunderschön modellierte Spielewelt, die einen in den Bann zieht. Von der Landschaft der Toskana über eine verkleinerte Ausgabe von Florenz bis hin zum prächtigen Venedig simuliert das Spiel eine lebendige Welt, die man auch fei erkunden kann. Die ganze Pracht der Renaissance begeistert schnell, zumal die meisten Bauten frei erkletterbar sind und einige sogar im Inneren erkundet werden können. Wer einmal auf den Dom in Florenz geklettert ist, um auf der Ampel der Brunelleschikuppel ein Assassinengrab zu finden, vergisst das nicht mehr.

Gute Videospiele regen den Geist an. Sie machen Lust auf mehr. Assassins Creed II ist so ein Spiel, und begreift seinen Bildungsauftrag sogar. So gibt es bspw. eine Datenbank im Spiel, in der historische Personen und Gebäude korrekt beschrieben werden. Das macht Lust auf noch mehr. Das Spiel macht die Toskana der Renaissance, die Wiege des Humanismus, fühlbar. Ich war so angefixt von der Pracht von Gebäuden und Landschaft, dass ich Bücher und Bildbände über die Toskana verschlang. Der Entschluss wuchs, dass ich diese Orte selbst sehen musste. Irgendwann.
Vermutlich nach meiner Pensionierung.
Dachte ich.

Durch Glückes oder Schicksal oder das Können des Herrn Modnerds hat es sich ergeben, dass wir JETZT gemeinsam auf Reisen gehen. Wir werden auf den Spuren Ezio Auditores wandeln und Handlungsorte des Spiels abklappern. Ein Abenteuerkurzurlaub in der Toskana, bei dem ich überprüfe werde, wie genau es die Gamedesigner mit der Wiedergabe der Orte genommen haben. Ich kenne die Spielewelt bis in die Details und bin sehr gespannt darauf, was nun wirklich mit der Realität überein stimmt und was künstlerische Freiheit war. Das Ganze wird natürlich fotografisch dokumentiert und später Screenshots gegenübergestellt. Ob wohl wirklich unter Monterrigioni eine Gruft mit einem Assassinengrab zu finden ist? Wir werden sehen…

Herr Modnerd nennt es übrigens „Urlaub“.
Ich nenne diese Reise


(c) Ubisoft

Bis zu meiner Rückkehr hält Huhu hier die Stellung. Bitte nicht mit Fischstäbchen füttern. Danke.

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Assassins Creed Comic in St. Petersburg

Teaser zum Graphic Novel, der im Herbst erscheint. Assassins Creed sintert damit so langsam in andere Medien. Und warum auch nicht? Assassinen, die in Russland nach Der Wahrheit suchen und bei der Tunguskageschichte dabei waren? Von sowas kann ich nie genug kriegen. Über die Handlung ist noch nichts genaues bekannt, aber da die Autoren über Twitter seit Wochen verkünden, wie gut der Bärenbraten und der Vodka in St. Petersburg sind, wird zumindest ein Teil der Handlung dort spielen. Mehr dazu gibt es in Kürze auf der ComicCon im Panel „AC: Behind and Beyond the Brotherhood“.
Hier der Teaser:


Quelle und Urheberrecht: Ubiworkshop

Tunguska wurde übrigens schon in Assassins Creed 1 erwähnt. Wenn man sich nachts aus dem Labor schlich und zuvor ein paar Schlüssel geklaut hatte, konnte man sich in einen Rechner einklinken. Auf dem lag u.a. folgende Mail:

Tunguska Incident – Now believed to be the direct result of assault by Assassins. Research station destroyed as was artefact. Alternate wave generation devices have been located in storage, but we have insufficient data at the moment to initiate research. The risk of accident is too high.

Lineage Discovery and Acquisition Division should attempt to locate descendents of any attack survivors (either Assassin or Brotherhood) in order to continue research. Resurrecting this particular type of technology will aid us greatly with any holdouts following the Satellite’s activation. We’re putting together a team to push research in this area.“

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Assassins Creed: Lineage

Lineage ist die Vorgeschichte zum Spiel Assassins Creed II als Realverfilmung, mit echten Schauspielern in der Spielgrafik. digitalen Kulissen, die auf den Spielkonstruktionen basieren. Lineage ist ein 45-minütiger, in sich abgeschlossener Historienfilm mit einem spannenden Thriller-Plot um den Machtkampf zwischen Medici und Borgia im 15. Jahrhundert. Zwischen dessen Fronten gerät der Assassine Giovanni Auditore da Firenze, dem Vater des Spielercharakters Ezio.

Man kann diesen launigen wie spannenden Kostümschinken auch genießen ohne das Spiel zu spielen. Der Film ist kein Fanmachwerk, sondern direkt von den Spielerstellern in Kooperation mit den Machern von „Sin City“ produziert worden und damit Bestandteil des „Assassins Creed“-Kanons. Youtube ist einer der offiziellen und damit legalen Vertriebswege.

Teil 1

Teil 2

Teil 3

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