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Tag: Assassins Creed

Assassins Creed Rogue: Collectors Edition Unboxing

Assassins Creed Rogue: Collectors Edition Unboxing

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Dieses Jahr kommen gleich zwei “Assassins Creed”-Spiele raus. Für die neuen Konsolen ist “Unity” erschienen, das gerade massiv Prügel bezieht. Für die alten Konsolen XBOX 360 und PS3 kam zeitgleich “Rogue” heraus. Das dreht sich um Shay Patrick Cormac, einem abtrünnigen Assassinen, der zu den Templern überläuft und zur Zeit des Sieben-Tage-Kriegs die Bruderschaft in den Kolonien so dezimiert, bis am Ende nur noch Achilles überbleibt – der 20 Jahre später Connor in den Geschehnissen von Assassins Creed III ausbilden wird.

Es handelt sich also um ein Prequel und den Abschluss der Nordamerika Saga. Ubisoft behandelt das Spiel ein wenig stiefmütterlich, aber wenigstens Amazon spendiert ihm eine kleine Collectors Edition.

Bei Rogue zeigt schon das Cover der Eurobox wohin die Reise geht: Das Assassinen-Symbol ist zersplittert und zerstört, die Rückseite zeigt das Symbol der Templer.

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Im Inneren finden sich neben dem Spiel eine Soundtrack-CD, ein Artbook und ein Briefumschlag

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TOAZ: Paris

TOAZ: Paris

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So, wieder da. Eine Woche bin ich durch die Straßen von Paris gelaufen und habe die unterschiedlichen Seiten gesehen, die diese Stadt zu bieten hat. In diesem Jahr standen alle Zeichen auf Paris, sowohl arbeits- als auch spieltechnisch, und wer bin ich, die deutlichen Hinweise zu ignorieren?

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Sieben Tage auf dem Hügel von Montmarte zu wohnen, direkt zwischen Moulin Rouge und Chat Noir, das war schon etwas wirklich besonderes. Viel zu sehen gab es überall, dazu Besuche hoch über und unter der Erde, seltsame Kollisionen mit der fabelhaften Welt der Amélie, Chimären und Gargoyles, den Sonnenkönig und den schwarzen Tod und natürlich… das Wiesel.

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Der Tollste Oktober aller Zeiten (Edition 2014) neigt sich damit dem Ende zu, und mit ihm auch die Reisezeit. Das war mein letzter Ausflug in diesem Jahr, aber das ist OK. Ich freue mich jetzt schon auf regnerische Winterabende, die viel Zeit lassen zur Planung neuer Reisen, und für das Spielen von Videospielen. Ich kann es kaum noch erwarten, bis in zwei Wochen “Assassins Creed Unity” erscheint. Das versetzt den Spieler in das Paris des Jahres 1789 und ermöglicht es, auf Notre Dame herumzuklettern oder in den Katakomben herumzukriechen.

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Das ist das erste Mal, das ich am Schauplatz eines Assassins Creed war, bevor ich das zugehörige Spiel gespielt habe, und mit den noch frischen Erinnerungen wird es doppelt Spaß machen, das virtuelle mit dem echten Paris zu vergleichen. Die Übereinstimmung war übrigens Zufall: Die Reise nach Paris stand schon seit Februar fest, “Unity” wurde erst im Juni angekündigt.

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Zu Paris wird es auch ein Reisetagebuch geben. Ich weiß aber noch nicht wann – zwei Reisen parallel zu veröffentlichen, wie zuletzt im Februar London und die Motorradtour, ist ein wenig viel. Aber irgend wann kommt das. Wer gerne erste Eindrücke möchte: Drüben bei travelingweasel.wordpress.com gibt´s ab Sonntag ein Best-Of.

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Unboxing: Assassins Creed IV Black Chest Edition

Unboxing: Assassins Creed IV Black Chest Edition

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Was kann man heutzutage erwarten, wenn man einen Triple-A-Videospieltitel in einer Special Edition kauft? DLC? Bestimmt. Ein Steelbook? Standard. Ein nettes Gimmick? Damit tun sich manche Hersteller schon schwer. Der Publisher Ubisoft schiesst mit seinen Special Editions regelmäßig den Vogel ab. Erst jüngst legte er seiner (nur in Nordamerika erhältlichen) Collectors Edition von Splinter Cell: Blacklist ein fernsteuerbares Spielzeugflugzeug bei. Ubisoft macht auch die Assassins Creed-Reihe, und auch die wird regelmäßig mit schönen Editionen bedacht. Seit 2009 erscheint jedes Jahr ein neuer Teil der Serie, und von Jahr zu Jahr werden die Kartons größer. Lag ACII “nur” eine Figur des Hauptdarstellers bei, war es in AC: Brotherhood schon eine Schatulle aus Marmorimitat mit Artbook, Spielkarten, Soundtrack und vielem mehr.

Als ich im vergangenen Oktober die große Verpackung zur “Freedom Edition” von AC III in der Hand hielt, dachte ich eigentlich, dass mehr und größer nicht mehr geht:

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Weit gefehlt. Heute, einen Tag vor Verkaufsstart, schleppte der Paketbote die “Black Chest Edition” von Assassins Creed IV: Black Flag herein. Deren Umfang verhält sich im Vergleich zu ACIII so:

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Äh. Kommt auf dem Bild nicht rüber wie groß das Ding ist. Vielleicht wird die Größe dieses 44x40x20 Zentimeter großen Trumms deutlicher, wenn ich einen Euro danebenlege:

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Oder vielleicht, wenn eine DVD danebensteht?

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Nein, auf Bildern kommt einfach nicht rüber, wie riesig das Ding ist. Hey, bei RyanAir würde das Teil nur noch ganz knapp als Handgepäck durchgehen. Die Black Chest Edition war exklusiv über den Ubistore bestellbar und recht fix ausverkauft, trotz des hohen Preises von 149,- Euro.

Kommen wir zu den Inneren Werten. Wie die Verpackung unschwer Vermuten lässt, spielt das neue Assassins Creed um das Jahr 1700 herum in der Karibik – ein Setting, das mich mißtrauisch macht, Piratenfreunde aber freut. Der Epoche und dem Ort angepasst ist der Inhalt der schwarzen Truhe ausgesprochen piratisch:

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Assassins Creed II Tour (6): Monteriggioni, Schabracken und rasende Stachelschweine

Assassins Creed II Tour (6): Monteriggioni, Schabracken und rasende Stachelschweine


Im Januar 2010 spielte Herr Silencer „Assassins Creed II“, dessen Handlung im Italien der Renaissance angesiedelt ist. Schlimm: Er entwickelte die fixe Idee, die Orte im Spiel mit eigenen Augen sehen und erleben zu wollen.
Und so begab es sich, dass er sich mit Kollege Modnerd im September 2010 aufmachte, um die Orte in ACII zu besuchen. Dies ist das Reisetagebuch der Assassins Creed II Tour.

Tag 4
Ort Colle di Val d´Elsa, Monteriggioni, Siena, Castiglion Fibocchi, San giustino Valdarno, Loro Ciuffenna
Zeit 8.15 Uhr
Hotel Fox Inn
Schlüssel des Tages

Strecke ca. 110 km


Karte: Google Maps

Zustand Eddi Eingestaubt, Beule in der Tür
Wort des Tages Longinotti

Pock.
Pock.
Pock.
Pock.

Das Sporthotel Cristall heisst so, weil es direkt neben einer Sportanlage liegt. Hier werden ab sieben Uhr Morgens Desperate Housewives von knackigen Sportstudenten hinter gelben Filzbällen hergejagt. Tennis, nennen die das, ich nenne es Ruhestörung. Egal.

Man merkt jetzt schon deutlich, das wir weiter im Süden sind. Keine Spur mehr von Ansätzen kontinentalen Frühstücks, stattdessen gibt es eingeschweisste Hanuta-Surrogate in Tateinheit mit doppelten Espressi aus Plastikbechern. An der Wand des Frühstücksraums entdecke ich eine Zeichnung des Ortes, den wir heute besuchen wollen: Monterrigoni!

Im Spiel Assassins Creed II ist Monteriggioni ein winziges Festungsdorf. Hierhin verschlägt es Ezio, als er mit 17 Jahren aus Florenz flüchten muss. Dabei geraten er, seine Mutter Maria und seine Schwester Claudia in einen Hinterhalt der Pazzi, aus dem sie jemand rettet, der sich mit den Worten eines berühmten Videospielklempners vorstellt: “It´s-a-me, MARIO!”. Der Retter in der Not ist allerdings kein Klempner, sondern Mario Auditore, ein Onkel Ezios, Söldner und Herr über das kleine Festungsdörfchen Monteriggioni. Das ist verfallen und heruntergekommen, als Ezio dort eintrifft; Mario fröhnt lieber Wein, Weib und Kampf als sich um den Ort zu kümmern. Das ändert sich in den kommenden zwanzig Jahren. Ezio investiert das Geld, das er von seinen Abenteuern zurückbringt, in den Ort. Unter der Obhut seiner Schwester Claudia mehrt sich der Reichtum und Monteriggioni blüht auf. Geschäfte eröffnen, Menschen bevölkern die Strassen, alles ist gut. Im Spiel ist Monteriggioni und die Villa der Familie Auditore der sichere Hafen, die Zuflucht, der Ort, an dem man als Spieler sicher ist und an dem man sich erholt. Ein wichtiges Element, das Verbundenheit und Vertrautheit schafft.

Und dorthin soll es jetzt gehen!
Nur wenige Kilometer trennen Colle di Val d´Elsa von Monteriggioni. Eine kurze Fahrt durch die hügelige, mit Olivenbäumen bedeckten Hügel der Toskana, und dann taucht der Ort auch schon vor uns auf.

Die mächtigen Festungsmauern sehen exakt so aus wie im Spiel. Nur die Türme sind ein wenig kaputter.

Warum das so ist, erklärt die Fortsetzung von Assassins Creed II, “Brotherhood” mit einem Angriff von Cesare Borgia im Jahr 1500 auf die Stadt. Das ist natürlich mal wieder die typische Geschichtsfälscherei der AC-Autoren. Zwar hat es so einen Angriff aber gegeben, aber nicht von Cesare Borgia. Und 50 Jahre früher. Dabei ist so einiges zu Bruch gegangen, auch die Türme. Daran erinnert heute noch das kleine Heimatmuseum im Ortskern.

Und natürlich steckten die Templer dahinter!

Das Museum ist klein, aber liebevoll dekoriert und in einem erstklassigen Zustand. Hinter dem Tresen steht Claudia, eine manchmal etwas schüchtern durch die Nickelbrille schauende, junge Frau, die das Museum betreut und Karten für die Rundgänge auf der Stadtmauer verkauft.

Ob sie weiß, dass Monteriggioni in einem Videospiel vorkommt, möchte ich von ihr wissen. “Oh ja”, erwidert sie mit einem kehligem und vollem Lachen sie, “Credo del Assassino. Ich weiß.” Kommen viele Besucher deswegen hierher? “Ja”, sagt Claudia, “Die meisten kommen hier rein und wollen wissen, wo die Villa Auditore steht. Sie sind dann ganz enttäuscht, wenn ich ihnen sage, dass das nur eine Erfindung ist und es keine Villa in Monteriggionis Mauern gibt.” Hat man überlegt, die Popularität touristisch zu nutzen? “Ach weißt Du,” sagt Claudia, “der Ortsrat hier, das sind alles alte Leute. Die schwärmen noch davon, wie Orson Welles hier 1949 einen Film gedreht hat, aber von Videospielen wollen die nichts wissen.” Sie zuckt mit den Schultern. Ob sie das Spiel selbst kennt, möchte ich wissen. Ja, sagt sie, sie hat es mal gesehen. Aber das sei nicht Monteriggioni, in diesem Videospiel. Das habe nicht mit dem echten Ort zu tun. Wieso nicht? “Nun”, sagt sie, “die Strassen und Plätze sind ganz anders. Es sieht ähnlich aus, aber es ist alles anders. Es gibt keine Villa. Und vor allem: Monteriggioni ist viel kleiner.” Ich nicke verständnisvoll. Natürlich, jeder Ort im Spiel ist im Maßstab stark verkleinert. “Nein, Studpido“, lacht Claudia, “der ECHTE Ort ist viel kleiner als der im Spiel!”

Jetzt bin ich es, der verblüfft guckt. Claudia zeigt mir, WIE klein Monteriggioni ist.

Naja gut, SO klein nun auch wieder nicht, aber schon sehr klein:

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[Update] Assassins Creed: Revelations, The Secret Crusade (NICHT Assassins Creed 3)

[Update] Assassins Creed: Revelations, The Secret Crusade (NICHT Assassins Creed 3)

Achtung: Bitte Updates (s.u.) beachten, Artikel ist aus aktueller Sicht nur noch bedingt korrekt.

Ein “Assassins Creed 3” braucht einen neuen Protagonisten und eine neue Ära, sagen die Produzenten bei Ubisoft.
Eine neue Epoche braucht 2 bis 3 Jahre, um glaubhaft designt zu werden, sagen die Entwickler.
Die Geschichte von Assassins Creed in der Renaissance ist auserzählt, sagen die Drehbuchschreiber.
“Wir brauchen jedes Jahr ein Asassins Creed, das ist unsere wichtigste Marke” sagen die Finanzmenschen.

Was macht man, um all diese Aussagen unter einen Hut zu bringen? Man überbrückt die Wartezeit bis zu ACIII mit so tollen Pausenfüllern wie “Brotherhood”. Oder, in diesem Jahr; “Revelations”. Damit man Ezio in Würde ruhen lassen kann und keinen neuen Darsteller erfinden muss, kehrt an einfach zu Altair Ibn al-Ahad zurück, dem Darsteller aus Teil 1, und der Zeit der Kreuzzüge.

Bei Amazon gibt es schon einen Roman vorzubestellen. Titel: The Secret Crusade.
Und wenn man dem viralen Marketing auf Facebook glauben darf, dass gerade in kurzen Flashschnipseln die Scheibe von Phaistoss und die Hagia Sophia zeigt, geht der geheime Kreuzzug von Syrien über die Türkei nach Griechenland.

Ich kann mit Altair nicht viel anfangen, aber das kann auch daran liegen, dass Assassins Creed I nicht mehr war als ein Proof-of-Concept, eine Techstudie ohne tiefe Handlung und ein Prelude zu ACII. Wenn das neue Assasins Creed (Codename: Revelations) von der Handlung her so toll wird wir AC: Brotherhood und es zudem mit Desmond weitergeht, dann ist mir der Hauptdarsteller recht. Es kann natürlich sein, dass der Roman (Untertitel “The Untold Story of Altair”) und das nächste Spiel nichts miteinander zu tun haben; das halte ich jedoch für recht unwahrscheinlich.

[Update:] Teaser 3 zeigt einen Doppelköpfigen Adler. Damit ist klar, das es ins byzantinische Reich geht, zu dem um 1180 auch Griechenland gehörte – freuen wir uns auf Istanbul.
[Update:] Nachdem der gameinformer Infos zu Revelations veröffentlicht hat (Scans hier)ist klar: Man spielt im neuen AC-Teil sowohl Altair als auch Desmond als auch einen alten Ezio. Ezio erkundet dabei Ausschnitte aus Altairs Leben. Es ist anzunehmen, dass “The Secret Crusade” Lücken zu diesen Scnipseln füllt und die Backstory liefert

Assassins Creed: Ascendance

Assassins Creed: Ascendance

Der Ubisoft-Workshop ist eine Werkstatt für Kreative, die sich der Publisher als Hobby hält. Die machen schöne Dinge und was ihnen gerade so einfällt – T-Shirts, Postkarten und, manchmal, auch Kurzfilme. Einer davon ist “Ascendance”, der während der Ankunft von Ezio in Rom spielt. Ein wenig mehr Background zum Aufstieg Cesare Borgias. Die Optik, die an animierte Gemälde erinnert, ist auf jeden Fall ungewöhnlich.
“Ascendance” kann man über iTunes oder die Konsolennetzwerke kaufen.

Trailer:
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=IDj-i5_WYmU]

AC2-Tourtagebuch (4): Wer ist Oggi? Und was macht er in der Toskana?

AC2-Tourtagebuch (4): Wer ist Oggi? Und was macht er in der Toskana?

Tag 2 Karte: Google Maps
Ort Carrodano, Luca, Pisa, Livorno, San Parana Giusta
Zeit 8.15 Uhr
Hotel Le Grazie
Schlüssel des Tages
Strecke ca. 370 km
Zustand Eddi Eingestaubt, Beule in der Tür
Wort des Tages Oggi in Toskana

“War das noch Tiefschlaf oder zählt das schon als Koma?”, frage ich mich nach der Nacht. Meine innere Uhr ist komplett durcheinander und verortet die Zeit als irgendwann Nachmittags, vielleicht aber auch mitten in der Nacht – Folge des Reizoverloads nach dem langen, ersten Tag der Reise. Durch die Fensterläden dringt kein Lichtstrahl, weshalb beides stimmen könnte. Ich taste im Dunkeln nach der Verriegelung der Fensterläden. Als die aufschwingen, bleibt mir gepflegt die Spucke weg: Die ersten Sonnenstrahlen filtern durch frühnebelverhangene Täler. Bei so einer Aussicht kriegt man doch auch um kurz nach Sieben gerne den Hintern aus dem Bett.

Schnell die sieben Sachen gepackt und mit dem Auto zum Frühstückssaal im Haupthaus gefahren. Das Hauptgebäude des “Al Ponte Antico” ist toll eingerichtet.

Der Einrichtungsstil verbindet alte Bausubstanz mit modernen Materialien und Mustern. Der Vorraum des Hotel ist bspw. so renoviert worden, dass in den verputzen Wänden immer wieder Durchbrüche den Blick auf altes Mauerwerk und Balken freigeben. Alte, unlackierte Holzmöbel sind mit Stoffen im Flowergrunge-Look bezogen. Das sieht im Ergebnis stylisch und edel aus. Ein edeles Ambiente, toller Service, behinderten- und altengerechte Zimmer, reichhaltiges Frühstück – das drängt sich die Frage auf, wieso der “Ponte” nur ein zwei Sterne Haus.

“Nun”, lächelt die Chefin verschmitzt und senkt den Blick, “unsere Ansprüche gehen klar darüber hinaus, aber es ist so… für drei oder mehr Sterne müssten wir die Rezeption rund um die Uhr besetzt haben, und das schaffe ich allein nicht immer.”

Wir verabschieden uns herzlich von der netten Dame und ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, hier irgendwann mal länger Urlaub zu machen. Links Berge, recht ligurische Riviera – da lässt es sich schon ein paar Tage aushalten. Aber für heute sind wir durch mit Carrodano. Wir satteln die Hühner und Modnerd steuert Eddie, den Minifiat, vom Hof und in die Berge hinein. Die Navigations-App auf dem iPhone bietet drei Streckenalternativen. Wir wählen die grüne, die, wie sich herausstellt, die romantisch Schönste ist. Es geht in engen Kurven durch die Berge, vorbei an tollen Aussichten und teilweise über Pisten, die gerade mal breit genug für unseren kleinen Fiat sind.

Die grüne Route führt uns in die Stadt Lucca und dort in ein unterirdisches Parkhaus. “Wir parken hinter der Kirche” gibt Modnerd als Merksatz aus und guckt irritiert, als ich mich vor Lachen wegschmeiße. Die Kirche ist in Lucca nämlich genau die Ortsmarke, die man NICHT verwenden darf um sich was zu merken oder um Dinge wieder zu finden. Es gibt nämlich nicht nur eine Kirche.
Auch nicht zwei oder drei.
Sondern Neunundneunzig.

Wirklich wahr: Im historischen Ortskern von Lucca stehen 99 Kirchen rum. Dazu kam es so:

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AC2-Tourtagebuch (3): Palmen, Meer und fünf Länder

AC2-Tourtagebuch (3): Palmen, Meer und fünf Länder

Immer noch Tag 1, Sonntag, 5.9.2010 Karte: Google Maps
Ort Autobahn zwischen Mailand und Genua, ligurische Riviera
Zeit 12.30 Uhr
Hotel
Strecke ca. 370 km
Wort des Tages Ronco

Wenn es schon kein Frühstück gibt, will er wenigstens das Meer sehen, verkündet Herr Modnerd und nimmt mit unserem Windows-Fiat Kurs gen Westen. Von der Nutzung der Landstrassen, um die Maut für die Autobahn zu sparen, hatte man uns im Vorfeld abgeraten. Zum Glück! Denn zwischen Bergen und Küste hält die italienische Landschaft NOCH MEHR BERGE bereit, und wo die Autobahn über Brücken und durch Tunnels relativ stringent voranführt, geht es auf der Landstrasse Serpentine hoch/Serpentine runter an jedem einzelnen Berg entlang.

Nach den ersten hundert Kilometer durch die Berge führt die staubige Autobahn durch die weite, flache Ebene um Tortona. Es ist mittlerweile sehr heiß in unserem Fiat, der zu allem Überfluss auch noch Mafiaschwarz ist (“Nero Provocatore”). Die Lüftung läuft, trotzdem schwitzen wir Sitze und Klavierlack voll. Das Autoradio gibt weiter Kirchengebete von sich. Während einer kurzen Pause pfriemeln wir in einem Anfall von Mut in Tateinheit mit Verzweifelung ein iPhone an den Windows-Anschluss des Fiat, laufen in Deckung und warten ab, ob der Wagen explodiert.

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