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Tag: Bahncard

Spass im Reisezentrum

Spass im Reisezentrum

Die Bahn und ich haben eine, uhm, längere gemeinsame Geschichte. In deren Episoden meisten ich derjenige bin, der geärgert wird.
Heute nicht.

Im Reisezentrum.

Bahnangestellter: “So, und hier hätten wir die Tickets. Kann ich sonst noch was für Sie tun?”
Ich: “Ja. Wenn Sie so freundlich wären mir zu sagen, was ich hier mit machen soll?”
BA: “Das ist doch ihre Bahncard?”
Ich: “Die alte Bahncard. Frisch abgelaufen. Was soll ich damit machen?”
BA (mit verwirrtem Blick): “Wie, was sie damit machen sollen? Haben Sie denn schon die neue?”
Ich: “Ja.”
BA: “Dann können Sie die alte wegwerfen oder den Kindern geben. Oder sonstwas mit machen.”
Ich: “Wegwerfen? Kann ich die Erlaubnis dazu dann bitte schriftlich bekommen?”
BA: “WAS?!”
Ich: “Na, hintendrauf steht doch ganz groß: “Diese Karte ist Eigentum der Deutschen Bahn AG”. Und ich vergehe mich doch nicht ohne Erlaubnis an fremden Eigentum!”
BA: “Öhm. Achso. Das ist genauso wie bei Rechnungen, wo so drauftsteht “Ware bleibt bis zur Bezahlung Eigentum des Verkäufers”. So müssen Sie das verstehen.”
Ich: “Das steht da aber nicht.”
BA: “Sehen Sie, die Karte ist doch nicht mehr gültig. Was sollte die Bahn denn mit einer alten Karte?”
Ich: “Keine Ahnung was sie mit alten Karten wollen. Ich verstehe doch sowieso nicht, was die Bahn so macht.”
BA: “Ungültige Karten sind nicht mehr unser Eigentum.”
Ich: “Das steht da aber nicht.”
BA: “Herrje, geben Sie her, ich werfe die für Sie weg!”
Ich: “Bekomme ich dann bitte schriftlich die Bestätigung, dass ich die Karte bei Ihnen zurückgegeben habe?”
BA: “WARUM??”
Ich: “Nun, ich weiß ja nicht, ob nicht irgendwann die Bahnpolizei vor meiner Tür steht und die Herausgabe von Bahneigentum verlangt.”
BA: “ARGH! Jetzt hören Sie mal: Wenn Sie uns einen ICE von den Gleisen klauen, DANN wird Herr Mehdorn bestimmt sauer. Aber doch nicht, wenn sie ihre alte Bahncard wegwerfen!”
Ich: “Das ist nicht meine. War auch nie meine. Das ist Ihre. Steht hinten drauf.”
BA: “GNAAH!”
Ich: “Und Mehdron ist Schwabe, der achtet auf jeden Cent. Sind Sie sicher, dass der die Bahncard nicht irgendwann wieder haben will? Kunststoff ist ein wichtiger Recyclingwertstoff…”
BA: “Wollen Sie mich hier eigentlich veralbern?!”
Ich: “Hm. Nein….ich möchte nur, das die Bahn mit mir als Kunden zurfrieden ist. Diese Kundenzufriedenheit liegt mir sehr am Herzen, wissen Sie?”
BA: “…”

Bahn, das war knapp!

Bahn, das war knapp!

Wenn einer eine Reise tut…
Mal wieder beruflich unterwegs durch Deutschland. Diesmal aber nicht allein, sondern in Begleitung von einem Kollegen einer andern Firma. Er kennt und schätzt dieses Blog und hat sich köstlich über die Bahncard-Geschichte amüsiert.
Ca. 50 Km nach der Abfahrt:

Zugbegleiterin: “Guten Tag, die Fahrscheine, Bitte!”
Kollege (Wühlt mit beiden Händen und kopfüber im Rucksack herum. Aus der Tiefe dringen Satzfetzen, der sich anhören wie): “Schmeiss schon mal das Blog an. Das wird ein Lacher hier.”
Zugbegleiterin: “Und Ihre Bahncard bräuchte ich bitte noch.”
Kollege (mit zusammengebissenen Zähnen): “Ich weiß. Komme gerade aus dem Urlaub wieder, da hatte ich alle unnützen Karten ausgelagert. Wird ja eh´nur geklaut, das Zeug. Die Bahncard liegt wohl zu Hause.”

Gebanntes Schweigen. Wir alle wissen, was jetzt passieren wird.

Sie lächelt und flötet: “Kein Problem! Zeigen Sie mal Ihren Persolausweis, das reicht mir schon.”
Ich: WTF????
Kollege (zeigt seinen Ausweis)
Ich: WTF????
Abgang Zugbegleiterin.

Ich: “WTF?? Lag das jetzt an Deinem jungenhaften Charme? Oder sind die seit dem Mädchen mit dem Cello gehalten alles durchgehen zu lassen?”
Kollege: “Welches Mädchen? Was für ein Cello?”

Vor ein paar Wochen macht die Bahn einen Heidenaufriss wegen einer Bahncard, erhebt wasweißichwasfür Anschuldigungen und lässt mich durch die Hölle gehen – und nun reicht der Personalausweis? Die Bahn wird vernünftig? Meinen Forderungen wird Bedingungslos nachgegeben? Ich kann es nicht glauben – ich bekomme wackelige Knie.

Ich verstehe die Bahnwelt sowieso nicht aber anscheinend ist die Parallelweltblase, in der sich der Bahnkosmos befindet, in den letzten Wochen noch ein paar Grad näher an die Realität herangedriftet.Mein Weltbild wankt. Muss ich mich jetzt etwa von einem meiner Lieblingsklischees verabschieden? Wenn das der Fall sein sollte: Wenn sich die Bahn tatsächlich ändern kann – dann kann das jeder und ich muss ALLES in Frage stellen, was in bequemen Denkschubladen steckt!
Ich habe Angst.
Mir ist kalt.
Irgendwo bellt ein Hund.

20 Minuten in der Zukunft:

Zugbegleiterin: “Entschuldigung? Also, mein Chef sagt, Ausweis reicht doch nicht. Ich muss Ihnen jetzt…”
Kollege (knurrt): “Ja, ich weiss”
Zugbegleiterin: “Zahlen Sie…”
Kollege: “Nein
Zugbegleiterin: “Haben Sie…”
Kollege: “Auch nicht. Urlaub.”
Zugbegleiterin: “Das ist…”
Kollege: “Ich weiß! Ich habe diesen Dialog schon mal gelesen!
Zugbegleiterin: “…?”

Uff. Und ich dachte schon, die Bahn hätte wirklich mal was geändert. Nach dem serviceorientierten Totschweigens von ungerechtfertigten Reklamationen hätte das mir fast den Rest gegeben. Ich fühl einen leichten Druck auf den Ohren, als mein Weltbild mit einem “Zupp!” wieder in sein Fundament einrastet und alle Klischees wieder an ihren Platz purzeln. Ich bin erleichtert.

Dem Kollegen kann ich zum Glück mit Zahlungsmitteln aus der Patsche helfen, so bleibt ihm zumindest die Schmach des “Kommen-sie-mal-mit-vor-die-Tür” erspart.

Seit diesem Erlebnis nehme ich jetzt nämlich immer eine Kreditkarte als Zahlungsmittel für Notfälle mit. Genau wie ein paar Goldmünzen, die in den Schulterriemen meiner Notebooktasche eingenäht sind. Und Traveller-Checques, die ich in meinen Schuhen verstecke.

Man weiß ja nie, was der Bahn so als Nächstes einfällt.

Bahn, Du bist doof. Ehrlich jetzt.

Bahn, Du bist doof. Ehrlich jetzt.

Ja, wir leben in modernen Zeiten.
Datenbanken bestimmen und managen unser Leben. In Datenbanken ist gespeichert wer wir sind, was wir einkaufen und wie es um den Monat am Ende des Geldes bestimmt ist. Gefährlich ist natürlich die Zusammenführung solcher Daten. Bonitätsauskünfte werden mit Geodaten verknüpft und nur anhand des Geruchs eines Pupses kann in Sekundenschnelle bestimmt werden, ob wir SPD wählen oder lieber falsch parken.

Datenbanken machen das Leben aber auch angenehmer, dass sollte in der aktuellen Diskussion um Datenklau nicht vergessen werden. Die Internetplattform kennt unseren Büchergeschmack besser als wir selbst und lässt uns mit einem Klick die neuesten Empfehlungen bestellen. Die Telefonanlage im Restaurant erkennt unsere Telefonnummer, worauf der Maitre uns gleich mit Namen begrüsst. Alles Wichtige steht in Datenbanken, und gute Unternehmen nutzen die nicht ausschließlich, um die eigenen Kunden mit Werbung vollzuballern über neue Produke zu informieren, sondern auch, um einem den Alltag ein wenig angenehmer zu gestalten.

Klar, das die Deutsche Bahn davon noch nie was gehört hat, oder?
Wehe, wenn man eine Fahrkarte hat, die zugehörige Bahncard aber gerade verschütt gegangen ist oder vergessen zu Hause auf dem Schreibtisch liegt.

Dann darf man den ganzen Brimborium der Bahnprotokolle mitmachen, der selbst den Bahn-Angestellten den Angstschweiss auf die Stirn treibt.
Konkreter: Ich habe habe während des Schweinsgalopps zum Bahnhof leider meine BahnCard verloren. Das beichte ich dem freundlichen Zugbegleiter auch gleich nach Einstieg in den Zug, worauhin er verhalten reagiert. Ich solle noch mal alle Taschen durchgucken, ob ich die nicht noch irgendwo finde, nuschelt er und trollt sich.
Ja, wie jetzt? Die Karte ist weg, dass weiß ich ganz genau. Soll ich auf spontane Translokation hoffen oder was?

Eine halbe Stunde später kommt frisches Bahnpersonal im Doppelpack angetanzt. Aha, hat der andere Scherge nur keinen Bock gehabt noch so kurz vor Feierabend Arbeit zu haben. Nun dann. Ich habe es verbockt, ich bin bereit die Konsequenzen wie ein Mann zu tragen. Aber warum rücken die gleich zu Zweit, in Gestalt von “Blonde Tussi” und “Capt´n Picard mit Schnäuzer” an?

“25, haben Sie Ihre Bahncard gefunden?”
25 ist mein Sitzplatz. So angeherrscht fühle ich mich fast wie “Thirteen” in der vierten Staffel von “House”.

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