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Tag: Fahrerflucht

Herr Lehmann und Frau Weber IV: “Bitte melde Dich!”

Herr Lehmann und Frau Weber IV: “Bitte melde Dich!”

Ok, das Thema ist wohl doch nicht ganz durch.

Die Redaktion des TV-Magazin “Akte 08” hat gerade Kontakt aufgenommen.
Man möchte in der nächsten Sendung vor der “Weber & Partner”-Trickbetrugsmasche warnen und sucht zur Bebilderung Betroffene, die bereit sind vor der Kamera über das “Anwaltsschreiben” und ihre ersten Reaktionen darauf zu sprechen. Ausstrahlung der Sendung ist am 20.05.2008.

Wer also einen Brief von “Weber und Partner” bekommen hat und schon immer mal ins Fernsehen wollte kann Volkmar Kabisch kontaktieren, einen freien Mitarbeiter der Produktionsfirma Metaproductions.

fm-vkabisch@metaprod.net

Ob jemand tatsächlich Opfer (=drauf reingefallen und gezahlt) oder nur Briefempfänger (=nicht gezahlt, ggf. zur Polizei gegangen) ist, spielt keine Rolle.
Bitte eine Telefonnummer für die Kontaktaufnahme mitschicken.

15 minutes of fame, anyone?

Herr Lehmann und Frau Weber III

Herr Lehmann und Frau Weber III

Noch eine kurze Nachschau, dann ist das Thema Weber & Partner, Herr Lehmann und die Sache mit der Fahrerflucht hier auch durch. Es sei denn, die Verantwortlichen werden gefasst – dann wird das hier natürlich nachgetragen. Die Vorgeschichte lässt sich HIER (Teil 1) und HIER (Teil 2) nachlesen.

1. Rundreise
Herr Lehmann, die arme Socke, hatte sich am 08.März anscheinend viiiiiiel vorgenommen. Nämlich eine Deutschlandrundreise. Aktuell ist bekannt, dass er an diesem Tag in Bonn, Bochum, Duisburg, Köln, München, Göttingen, Dresden, Karlsruhe und Frankfurt war. Das sind rund 1.600 Km, für die man lt. Routenplanung rund 15 Stunden braucht. Wenn man dann noch das Pech hat, unterwegs 1.000 Mal angefahren zu werden, kann es natürlich länger dauern.

Die Reiseroute des Herrn Lehmann als interaktive Landkarte (wird laufend aktualisiert)

2. Berichterstattung
Einige Lokalblätter sowie eine Verbraucherschutzzentrale sind zwischenzeitlich aufgewacht und berichten über den Fall. Oft nur ganz klein und nicht online. Hier ein paar Berichte, die sich im Netz finden lassen:
Westfälis.che Nachrichten:HIER

Die R.heinische Post online hat irgendwoher abgeschrieben und sich nicht mal die Mühe gemacht zu recherchieren: HIER

Eine Warnung der Verbraucherzentrale: HIER

3. Wieviele Briefe gab es wirklich?
Auch wenn die Zahl von “ca. 1.000 Briefen” durch die Welt geistert: die ist aus der Luft gegriffen, genau weiß das noch keiner. Wenn ich mir die Zugriffszahlen hier im Blog angucke und annehme, dass vielleicht jeder Dritte Betroffene im Internet recherchiert und auf der Suche nach Lehmann & Partner hier gelandet ist, würde ich mal vermuten das die Zahl der verschickten Briefe weitaus höher liegt.

[Update 15.05.2008] Ein TV-Magazin sucht Betroffene. Wer im Fernsehen berichten möchte: Hier klicken

Herr Lehmann und Frau Weber II

Herr Lehmann und Frau Weber II

Anscheinend ist Herr Lehmann am 08.03. wirklich viel rumgekommen und hatte noch mehr Pech als vermutet. Auch in Frankfurt, Dresden, Bonn, usw. haben ihm Leute das Auto angefahren und sich dann aus dem Staub gemacht.

Neben den eigentlichen Opfern, den Adressaten der Briefe, gibt es auch noch weiteren Kollateralschaden dieser Aktion. Für die, dem “Anwaltsschreiben” von “Weber & Partner” beigefügte, Werkstattrechnung haben die Absender Namen und Anschrift eines real existierenden Unternehmens mißbraucht. Was in der Firma jetzt los sein muss, möchte ich mir gar nicht vorstellen. Möglicherweise haben wir es neben versuchter Erpressung und Betrug auch noch mit Rufmord (ist das eigentlich ein Straftatbestand?) zu tun.

Jetzt wird der Fall auch von den Medien aufgegriffen:

Die Online-Ausgabe des “Generalanzeiger” schreibt:

Nach Angaben ihres Sprechers [der Staatsanwaltschaft Münster, Anm. Silencer] Wolfgang Schweer sind die ersten Briefe am Dienstag bei den Adressaten angekommen. “Wir haben Ermittlungen wegen des Verdachts der versuchten Erpressung und des versuchten Betruges aufgenommen”, sagt Schweer. Anklagebehörde und Polizei versuchten “aus den vorhandenen Daten an die Betrüger zu kommen”.
[…]
Schweer mutmaßt, dass es sich um mehrere 1 000 Schreiben mit Betrugsversuchen handelt und die Adressaten bundesweit willkürlich ausgesucht worden sind. Allein mit der relativ niedrigen Summe von knapp 100 Euro legten es die Unbekannten darauf an, dass die Leute, offenbar viele ältere, lieber zahlten als sich einen Prozess an den Hals zu hängen, so Schweer. Davor könne er nur warnen.

Sehr schöner Artikel.
Den kompletten Beitrag gibt es hier

Vielen Dank an Alexander für den Hinweis!

[Update 13.05.2008] Weitere Berichte in den Medien, die Reisekarte des Herrn Lehmann und die Anzahl der verschickten Briefe: Hier klicken
[Update 15.05.2008] Ein TV-Magazin sucht Betroffene. Wer im Fernsehen berichten möchte: Hier klicken

Volker Lehmann, Astrid Weber und die Sache mit der Sachbeschädigung und der Fahrerflucht

Volker Lehmann, Astrid Weber und die Sache mit der Sachbeschädigung und der Fahrerflucht

Ja, der Titel dieses Beitrags ist sperrig.
Aber wir müssen über Herrn Lehmann sprechen.
Post von Weber & Partner bekommen?
KEINE PANIK. WEITERLESEN!

Bisher ist in anderen Medien darüber noch nichts zu finden, daher kann ich selbstbewusst sagen: HIER, in diesem Blog, ist die Geschichte zuerst aufgegriffen worden.

Volker Lehmann ist ein wirklich bedauernswerter Mensch.
Da rafft er sich ein Mal im Jahr zu einem Ausflug auf und fährt nach, sagen wir mal, Göttingen.
Dort parkt er sein Auto, geht in die Stadt, kauft neue Socken, guckt sich das Gänseliesel an und isst ein Eis.

Der schöne Tag nimmt eine unschöne Wendung als er zu seinem Fahrzeug zurück kommt – er findet seinen guten BMW 330i beschädigt vor! Eine ca. 2mm tiefe und 12 cm lange Beschädigung am Kotflügel!!Lack weggesplittert, Blech der Karosserie ist sichtbar!

Na, so ein Mist.
Aber, Glück im Unglück, Zeugen haben den Vorfall beobachtet. Die haben sich auch prompt die Autonummer notiert.

Wieder zu Hause, in Münster, macht Herr Lehmann angeblich die Halterin des Fahrzeugs ausfindig, schreibt sie an und bittet um Regulierung des Schadens. Aber, oh böse Welt: die dumme Sau antwortet einfach nicht!

Daraufhin beauftragt Herr Volker Lehmann die Kanzlei Weber & Partner, Rechtsanwälte, mit der Vertretung seiner Interessen. Dr. Astrid Weber schreibt die Verursacher/-in des Unfalls ebenfalls an und weist darauf hin, dass es sich hier um einen Fall von Sachbeschädigung in Tateinheit mit Fahrerflucht gemäß § 142 StGB handelt. Und das man von einer Anzeige absehe, wenn nur die Forderung in Höhe von schlappen 94,98 € beglichen würde, die Rechnung der Reparatur liegt dem Anschreiben bei.

So weit, so normal.
Sowas passiert jeden Tag.
Aber Herr Lehmann ist wirklich eine arme Socke. Ihm ist an jenem Pechtag allein in Göttingen genau dieses Ereignis ca. 20 Mal (erste, grobe Schätzung) wiederfahren.

Sein juristischer Beistand, Rechtsanwältin Dr. Astrid Weber, ist ebenfalls etwas übereifrig. Sie verschickt auch schon mal Briefe an Leute, die wie einstmals der Italiener in der Kaffeewerbung, von sich sagen können: “Isch haaaabe gar keine Auto”.

Darüber hinaus vergisst Dr. Weber das Kennzeichen des Unfallgegners zu nennen, nimmt einen zu niedrigen Anwaltssatz und rechnet dabei die Umsatzsteuer falsch aus, während die Werkstatt, die die Lackschäden beseitigt haben soll, für sensationelle 44 Euro Arbeitslohn einen kompletten Kotflügel schleift, spachtelt und lackiert.

Die Lackiererei gibt es übrigens wirklich. Allerdings ist das Unternehmen auch ein Opfer dieser Aktion, die Verfasser des Schreibens haben den Firmennamen für die gefälschte Rechnung mißbraucht.
Ruft man dagegen in der angeblichen Kanzlei an, hat man nur einen Anrufbeanworter in der Leitung (“Sie rufen außerhalb unserer Geschäftszeiten an”).
Recherchiert man die genauer, findet man – NICHTS.


Geht man zur Göttinger Polizei und erstattet Anzeige wegen der Sache mit Herrn Lehmann, Dr. Weber und der Fahrerflucht, bekommt man nur zu hören, dass man heute nicht der Erste mit diesem Anliegen sei. Mindestens 15 Leute in der Stadt haben noch einen Brief von Dr. Weber bekommen.

Und das sind nur die, die sich wirklich getraut haben zur Polizei zu gehen. Wie viele waren sich wohl nicht ganz sicher, ob sie am 08. März nicht doch beim Manövrieren aus einer Parklücke in der Göttinger Innenstadt vielleicht Herrn Lehmanns Auto beschädigt haben? Göttingen ist an manchen Stellen verhutzelt eng, und manchmal merkt man ja gar nicht, wenn man jemanden touchiert?
Wieviele Leute haben also schon die 94,98 Euro bezahlt, um weiterem Ärger aus dem Weg zu gehen?

Und wieviele Weitere halten gerade Briefe von Weber & Partner aus Münster in den Händen?
Gehören Sie , verehrte Leserin, verehrter Leser, dazu? Haben Sie gleich gegoogelt und sind daher hier?

Falls ja: wenn Ihre Hände aufgehört haben zu zittern, genehmigen Sie sich eine schöne Tasse Tee und genießen Sie den Tag.

Dieser Brief ist nur ein böser Traum, und Sie sind gerade aufgewacht.

Und danken Sie diesem Autor, dass er früher mal investigativer Journalist werden wollte.
Jetzt verstehen Sie, warum dies das relevanteste Blog der Welt ist.

Anm.:Text in kursiv sind Informationen, die direkt dem “Anwaltsschreiben” entnommen wurden.

[Update 08.05.2008] Neue Informationen zur Werkstatt und Berichte in den Medien: Hier klicken

[Update 13.05.2008] Weitere Berichte in den Medien, die Reisekarte des Herrn Lehmann und die Anzahl der verschickten Briefe: Hier klicken

[Update 15.05.2008] Ein TV-Magazin sucht Betroffene. Wer im Fernsehen berichten möchte: Hier klicken

Mit Bestem Dank an die fleissigen Kommentatoren!