Generell wurde der Mediamarkt-Kette schon so gut wie alles an schlechtem Stil vorgeworfen, was man sich im Einzelhandel nur ausdenken kann. Komische Rabattaktionen, irreführende Werbung und nun: diskriminierende Werbung. Die italienischen Medien beschweren sich lautstark, weil ein Klischeelandsmann durch einen Werbespot stolpert.
Ja, das ist diskrimierend.
Die eigentlich interessante Frage muss aber lauten: warum braucht es erst eine italienische Tageszeitung, um darauf hinzuweisen das Mediamarkt diskriminierende Werbung schaltet?
Das tun sie nämlich schon seit einiger Zeit, spätestens seit den ersten Werbespots mit Olli Dittrich.
In denen teilt die Kette uns ziemlich unverhohlen mit was sie WIRKLICH über uns, ihre Kundschaft, ihre Existenzgrundlage, denkt.
Da werden wir als doofe Idioten dargestellt. Die sich arrogant aufführen Die nicht richtig sprechen können. Die keinen blassen Schimmer haben. Aber der Mediamarkt ist gnädig und trotzdem für uns alle da.
Als ich das zum ersten Mal gesehen habe, ist mir die Kinnlade runtergeklappt.
Natürlich ist dieser Mut zur Wahrheit bewundernswert: Seine Kunden so darzustellen wie man sie Tag für Tag wahrnimmt. Nichtsdestotrotz ist es beleidigend und diskriminierend. Gegen alle. Zumindest meiner Wahrnehmung nach. Aber was tut der gemeine Pöbel? Freut sich über den Olli und was für lustige Sachen der in den Spots macht.
Ach, herrje.
Da bekommen wir jeden Tag einen Schlag in die Fresse und freuen uns trotzdem.
Anmerkung: Dieser Autor boykottiert den MM seit 2003. Mit Unterbrechungen. Aus purer Verzweifelung sucht er ca. einmal pro Jahr das Etablissement trotzdem auf – und weiß dann wieder für 12 Monate WARUM er boykottiert.