Surfcity Udo

Surfcity Udo

Werbebriefe sind lästig, solcherart “unverlangt Eingesandtes” wandert meist ungelesen in die Rundablage. Den Brief, der an einen gewissen “Surfcity Udo” unter der Firmenadresse geschickt wurde, den musste ich aber schon vor Neugier aufmachen.

Das Innere liess mich fast den Schlag treffen. Ein Anschreiben in Comic Sans sowie zwei Hochglanzbroschüren purzelten aus dem DinA4-Umschlag. Von den Broschüren winkten zahnlückige Kinder herunter, die so glücklich strahlten, als hätten sie gerade regenbogenkotzende Einhörner gesehen. In Ihrer Mitte saß ein irre dreinblickender Mittvierziger mit Minipli, dessen breites Grinsen allein schon eine Altersfreigabe ab 18 verdient hätte.

Genau dieser Mensch empfahl sich in den Prospekten als Kinderliedermacher und fragte an, ob wir ihn nicht für die nächste Firmenparty buchen wollten, weil er eine so launige Stimmungskanone sei. Eine CD habe er auch schon mal besungen, und ein Buch nach seinen Ideen illustriert worden (was immer das heissen mag – vielleicht hat er nur hinter der Zeichnerin gestanden und gesagt: Dort müsste noch was Rotes hin).

Meine Güte.
Kinderliedermacher empfehlen sich per Massenmailing. So weit ist es also schon. Die Aktion war bestimmt nicht billig. Aber warum dann ausgerechnet Comic Sans?

7 Gedanken zu „Surfcity Udo

  1. Ich ääääh… ja. Kunden, die sehr (sehr, sehr) viel Geld ausgeben, damit es so aussieht, als hätte jede Werbeagentur auf diesem Planeten sie sofort vor die Tür gesetzt. Mein Lebenselixier für Tage, an denen es mir viel zu gut geht.

    Als Entschuldigung für Comic Sans lasse ich inzwischen nicht mal spontane Netzhautablösung gelten.

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