Reiseausrüstung 2016
Kurze Bestandsaufnahme 2016: Womit verreise ich eigentlich? Viel Raum und Gewicht nimmt ja allgemein Technikkram ein. Heute schleppt jeder von uns das ein oder andere Gerät mit, das braucht dann gleich Akkus und Ladegerät und zack, schon braucht man eine eigene Reisetasche für den Klumpatsch.
Bei mir sind die kleinen Helferlein stark optimiert, ich komme mittlerweile mit sehr wenig Gepäck aus. Hier ein kurzer Überblick über die Reisetechnik plus die kleinen Helferlein und guten Taschen, die mich auf Reisen immer begleiten:
1. Rucksäcke
Für Flugreisen oder mehrtägige Businesstrips nehmen die meisten einen Trolley. Ich nehme lieber einen Cabinmax-Rucksack. Der wiegt nur 600 Gramm und hat genau die Abmaße, die Fluglinien für Handgepäck vorsehen. Dabei fasst er mehr als ein vergleichbarer Trolley, denn bei denen nimmt die Mechanik für den Griff viel Platz weg. 44 Liter gehen in den Cabinmax.
Bei Städtereisen mit der Bahn muss ich mich nicht in Platz oder Gewicht einschränken, ich kann so viel Geraffel von der Reise mit zurückbringen wie ich will. Das tue ich mit einem Recon-Rucksack, der an Boden und Decke nachträglich verstärkt wurde. Das coole: Man kann die Tragegurte Wegklippen und ihn als Trage- oder Umhängetasche verwenden. Außen ist eine Dokumentenrolle angebracht, in der ich Poster und Landkarten transportieren kann, ohne das sie verknicken.
Wenn ich Hemden oder Anzüge transportieren muss, kommt das hier zum Einsatz: Pack-It-Folder von Eagle Creek. In diesem ist ein Anzug, drei Hemden und 3 Krawatten, knitterfrei eingepackt. Die Faltlinien sind nach wenigen Stunden auf einem Bügel wieder verschwunden:
Als Daypack verwende ich entweder ein winziges Patagonia Slingpack oder das hier:
Das ist ein Ultra Sil von Sea2Summit. Zusammengelegt kaum größer als ein Schlüsselanhänger, ist das Ding entfaltet ein großer Rucksack aus wasserdichtem Cordura, inklusive Rollverschluss und Reflektorkordel.
Zum Verschließen nehme ich kleine TSA-Locks mit Indikator. Die beugen dem schnellen Mitnahmediebstahl vor (macht immerhin 80 Prozent aller Dienstähle aus) und zeigen an, wenn Sicherheitskräfte dran rumgefummelt haben.
2. Netbook
Ein Computer auf Reisen ist praktisch, zumal, wenn man vor Ort gleich bloggen oder Daten sichern möchte. Das Asus X205TA eeeBook macht mich nach wie vor sehr glücklich. Das Netbook basiert auf Tablet-Technologie. Es ist etwas kleiner als DIN-A4, wiegt knapp 900 Gram, hat eine aberwitzige Akkulaufzeit von bis zu 12 Stunden und bringt ein okayes 11,6 Zoll-Display, eine sehr gute Tastatur und ein winziges Netzteil mit. Es ist schnell genug für HD-Video und hat keine beweglichen Teile, weder Lüfter noch Festplatte. Und das Beste: Es kostet nur knapp 200 Euro.
Viel Speicher bringt das ASUS allerdings nicht mit. Der interne Speicher ist nur 32GB groß, wovon nach einer Windows Installation plus Recoverypartition lediglich 10GB überbleiben. Per Micro-SD-Karte kann man das auf bis zu 160GB hochpushen. Für Backups nutze ich eine externe, mit Truecrypt 7.1a verschlüsselte 2GB Toshiba Canvio-Platte.
3. Stecker und Adapter
Was gibt es IMMER zu wenig? Steckdosen. Deshalb braucht man einen Mehrfachstecker. Doof nur: Die meiste sind groß und klobig und schlecht designt. Die Ausnahme: Der Dreierstecker von Kopp, der aber im Auslieferungszustand unverständlicherweise in eine große, raumgreifende Platte gegossen ist.
Hat man die mit einem Dremel weggeschliffen und auf das Ende einen Südeuropastecker (oder was halt gerade benötigt wird) draufgeflanscht, ist man für alles gerüstet – und das Ding nimmt kaum Platz weg und ist Reise- und Mehrfachstecker in einem.
Bei USB-Ladegeräten gelten die von ANKER als Qualitätsmaß der Dinge. Das stimmt auch, aber neben intelligenter Ladeelektronik verbauen die offensichtlich auch Wackersteine, anders kann ich mir das Gewicht von 160 Gramm und die Größe zweier Zigarettenschachtel für ein Mehrfachsteckgerät nicht erklären.
Das USB-Ladegerät meiner Wahl wiegt nur 33 Gramm und ist winzig klein. Es haut kombiniert bis zu 2Ah raus, d.h. turboladen von Tablets o.ä. ist möglich. Es stammt aus China und kostet 0,01 Euro (plus 2,99 Euro Versand).
Daran kommen selbstaufrollende Multikabel. Das sind Kabel mit bis zu drei Steckern vorne dran: Mini-USB, Mikro-USB und, in einem Fall, sogar Lightning. Die Teile sind platzsparend und verheddern sich nicht.
Zusammen sieht das so aus:
4. Helferlein
Diese Dinge sind nicht unbedingt nötig, machen das Leben aber VIEL angenehmer und kommen deshalb immer mit:
Ein GPS-Logger, ein BT 787. Kann nichts als GPS-Punkte aufzeichnen, aber das bis zu 24 Stunden am Stück. Das Teil läuft auf einem unkaputtbaren Nokia-Akku. Sicher könnte auch das Smartphone GPS-Aufzeichnung machen, aber das jodelt damit recht schnell den Akku leer.
Ein Mifi funktioniert ganz einfach: SIM-Karte rein, zack, Internet. Bis zu 10 Geräte können sich per WLAN ankoppeln. Das Huawei 5377 arbeitet mit UMTS oder LTE mit 150 MBit, hält sechs Stunden im Dauerbetrieb und hat in seinem Inneren eine 128GB MicroSD-Karte, auf der das Teil als Fileserver rumorgeln kann. Dabei wiegt es nur 90 Gramm und passt selbst in kleinste Hosentaschen. Im Sommer steckt das Teil im Motorrad und wird das über USB mit Strom versorgt. Bei Städtereisen habe ich es in der Jackentasche.
Bei Flugreisen immer dabei: Eine Kofferwaage. Ach was, DIE Kofferwaage, die Beste: Eine Soehnle Traveller. Präzise, klein und leicht. Alle anderen sind größer, schwerer und gehen z.T. nach dem Mond.
Reisekamera: Lumix TZ41. Superzoomer, klein genug für die Hosentasche. Macht sehr gute Nachtbilder. Leider kommt dauernd Staub ins Objektiv, und das GPS kann man in der Pfeife rauchen.
Wenn dem Smartphone unterwegs mal der Saft ausgeht und keine Steckdose in der Nähe ist, hilft dieser kleine und leichte Anker-Akku, der es bis zu 2 Mal wieder auflädt.
Auf Reisen gebe ich meist viel Geld aus für Museen oder Ausstellungen. Sparsam bin ich beim Essen. Im Zweifelsfall reicht mir ein Taboulae aus dem Supermarkt als Abendessen am Schreibtisch der Unterbringung. Dafür habe ich meist einen Spork dabei (Spoon-Fork). Sollte das Frühstück im Hotel zu teuer sein, tut es ein Tütchen Instantkaffee auch. Dafür ist ein 0,25l Faltbecher von Sea2Summit dabei. An dem erkennt man übrigens auch den Kongressprofi.
Um eine kleine Reserve an Bargeld und eine Ersatzkreditkarte mitzuführen hat sich diese Tasche von Eagle Creek bewährt. Sie wird in den Gürtel gehakt und INNEN in der Hose getragen. Der Gürtel selbst hat ebenfalls ein Innenfach für Geld und eine Schnalle aus Kunststoff. Zusammen mit der Kunststoffuhr brauche ich nichts abzulegen und kann einfach so durch Metallscanner durchmarschieren.
Die Uhr ist eine einfache, aber wasserdichte Casio mit Beleuchtung und Zeitzonenumschaltung. Nicht schön, aber praktisch. Eher Spielerei ist der Notfallspeicher für 25 Telefonnummern. Andererseits… wenn das eigene Smartphone wegkommt, wieviele Nummern kann man heutzutage noch auswendig, außer die der Eltern und der eigenen?
5. Bücher und Karten
Das Buch der Bücher, the book to end all books: Ich liebe meinen Kindle Paperwhite. Aktuell sind da über 100 Bücher drauf, Papierbücher meide ich inzwischen. Beleuchtet, 100 Gramm leicht, kann nichts außer Bücher anzeigen. Das Display ist eTinte, das wirkt wie Papier und ermüdet die Augen nicht. Netter Nebeneffekt: Der Akku hält bis zu einem Monat. Klein, leicht, unattraktiv für Diebe. Und falls das Gerät doch gestohlen wird: Egal, die Inhalte sind nicht weg, die liegen immer noch bei Amazon.
Zur Wegfindung in der Stadt bei komplizierten Sachen nutze ich die Navigon-App im Telefon. Ständig habe ich allerdings eine Popout-Map dabei. Die kleinen Karten sind eigentlich ein Büchlein, die Karte entfaltet sich von allein beim Aufklappen und verschwindet ebenso in Sekundenbruchteilen wieder, wenn man das Büchlein schließt. Kein Gefuddel, kein verhaken. Meist enthält eine Popout Map eine Übersichtskarte, eine Karte des Stadtzentrums, U- und S-Bahn-Pläne und ein Verzeichnis aller Sehenswürdigkeiten.
Und das beste: Es gibt ganz viele davon! (Aber leider längst nicht von allen Orten)
Nicht mit auf Reisen kommen die Reiseführer, die gucke ich mir im Vorfeld an. Die m.E. Besten sind die vom Michael Müller Verlag, weswegen ich von denen schon einen guten Regalmeter habe. Leider sind die sehr schwer, die großen Bände bringen schon man locker 1 Kg auf die Waage. Neueren Bänden, zumindest den kleineren, liegt ein Code bei um den Reiseführer in einer App auf dem Mobiltelefon freizuschalten. Damit kann man ihn dann doch dabei haben und Inhalte nach Zeit/Geografie suchen lassen. Vorbildlich!
Für intensivere Recherche von Gebieten, in denen ich schon mal war, bieten sich die “Blue Guide”-Führer an. Sehr detailliert, bis hin zur Kunsthistorischen Eindordnung von einzelnen Bildern in einer Kirche oder Raumplänen von Museen.
8 Gedanken zu „Reiseausrüstung 2016“
Super super super Artikel! Aber dass du damit einen Nerv bei mir triffst weißt du ja! Am liebsten würde ich gleich bei Netbook, mifi und stromlösung zuschlagen 🙂
Ich bin auch begeistert von Deinen Tipps. davon gucke ich mir einiges ab! Besonders der Cabin max hat es mir angetan. und die Kofferwaage! bei Reiseführern setze gerne auf Knopf mapguides, hatte ich bislang für New York und Boston.
Kalesco: Was hält Dich ab?
Hirnwirr: Das freut mich! Die Knopf Mapguides kannte ich noch gar nicht, sehen aber gut aus! Wie groß sind die denn?
Bietet zwar keinen Platz um 5 Geräte parallel zu laden … ich persönlich finde die flache “allocacoc PowerBar DuoUSB” unterwegs ganz praktisch und vor allem kompakt zu verstauen (weil die Steckernetzteile auch wegfallen)… gibts beim Händler mit dem a im Logo für unter 15 EUR.
Ursus: Interessantes Teil, aber wiegt das wirklich 240 Gramm?
Ich habs am Wochenende mal ausgebaut und gewogen. Die Steckdose alleine wiegt ca. 100g und das Kabel ca. 90 (weil es recht lang ist). Wenn man das Kabel kürzen würde, wärs noch etwas leichter. Aber 240g hat es auf jeden Fall nicht.
Danke für die Mühe! Mit dem Gewicht ist das eine interessante Alternative.
Was mich abhält? Nicht wirklich notwendig und daher nicht im Budget, jedenfalls sicher nicht das Netbook 🙂