Schnappdreieck

Für einen motorisierten Verkehrsteilnehmer ist es immer eine gute Idee, die Sicherheitstrias aus Warnweste, Verbandskasten und Warndreieck mitzuführen. Beim Motorrad ist der Platz dafür aber stark beschränkt, weswegen die Sachen möglichst klein und leicht sein müssen. Bei Verbandskästen gibt es zum Glück mittlerweile einen miniaturisierten de-Facto Standard, der zumindest die basalen Verbandsmaterialien so zusammenschrumpft, dass sie unter eine Motorradsitzbank passen (wie das viel cooler geht steht hier: Taktisches IFAK für Motorrad).

Bei Warndreiecken gab es bislang nur eine Lösung, und zwar in Form einer Stoffhülle, auf die eine reflektierende Folie in Form eines Warnzeichens genäht ist. In Notfällen zieht man diese Hülle über den Helm und stellt den in ausreichender Entfernung* vor der Unfallstelle an den Straßenrand.

Diese Art von „Warndreieck“ hat den Vorteil, das sie klein und extrem leicht ist – ich führe sowas im Deckel meiner Tooltube mit. Der Nachteil ist die Sichtbarkeit, meist nur so mittel ist.

Der Hersteller SecureYOU hat sich nun etwas neues überlegt. Der Hersteller aus Hilden hat ein Warndreieck herausgebracht, das aus sehr leichtem Stoff und vorgespannten Metalldrähten besteht. Das lässt sich klein zusammenlegen und stehen dann unter Spannung. Nimmt man die raus, schnappt es in seine ursprüngliche Form zurück.

Sowas kenn man von Wurfzelten, die sich quasi selbst aufbauen, und genauso funktioniert das auch hier. Man nimmt das Warndreieck aus seiner Hülle, entfernt das Sicherungsgummi und PLOPP steht ein Warndreieck vor einem.

Das Warndreieck ist aus sehr leichtem Stoff gefertigt und hat umlaufend Reflexband, so das es auch im Dunkeln sehr gut zu sehen ist. Eine Alternative für´s Auto ist das Pop-Up-Dreieck übrigens nicht, es erfüllt nicht die einschlägige Norm.

Am unteren Ende sind vier kleine Stoffbeutelchen eingearbeitet, in denen Gewichte stecken. Die sollen, in Kombination mit den Öffnungen im Stoff, verhindern, dass die ganze Konstruktion beim ersten Windstoß wegfliegt.

Genau hier beginnen meine Probleme mit dem „Throwguard“, wie das Pop-Up-Warndreieck heißt. So schön es auch ist, mit seinem Gewicht von 490 Gramm ist es vermutlich nicht schwer genug, um es bei norddeutschem Wetter wirklich an Ort und Stelle zu bleiben, gleichzeitig ist es damit aber auch einen Tucken zu schwer und zu groß, um als „überall-dabei-Leichtgewicht“ durch zu gehen.

Um es mitzuführen, bedarf es eines echt großen Sitzbankfachs oder einem Platz im Gepäck.

Wäre ich ein Tourguide, der ohnehin einen Koffer nur mit Notfallausrüstung mit sich führt, dann wäre das Throwguard mit Sicherheit neuer, fester Bestandteil meiner Ausrüstung. Aber für normale Touren oder den Alltag? Dafür ist es mir persönlich zu groß und vor allem: Zu schwer.

An der Größe kann ich nicht viel machen, am Gewicht aber schon. Ich habe einfach mal rumgebastelt und die Gewichte aus den Beutelchen entfernt.

Ein Original-Throwguard wiegt fast 500 Gramm, ein entkerntes ist wesentlich leichter:

Danach habe ich über Kreuz Gurte eingezogen.

Das Ergebnis ist ein (geringfügig) kleineres, aber signifikant leichteres Päckchen. Da ich auf Touren immer etwas dabeihabe, der sich zum Beschweren eignet – hier zum Beispiel eine Wasserflasche – steht das Silencer´sche Schnappdreieck sogar sicherer als die Originalversion mit den Minigewichten.

Richtig leuchtend wird es dann, wenn die kleine Warnleuchte – die ich immer im Topcase habe – mit dem Throwguard kombiniert wird.

Ok, darf man jetzt auch niemandem erzählen, das ich jetzt quasi einen beleuchteten Pylon im Mopped spazieren fahre.

Das Throwguard gibt es für 20 Euro im Internet zu kaufen. Alternativ kann man auch eines gewinnen. Das Kradblatt verlost gerade eines, bis 31.03.22 kann man teilnehmen: Zum Kradblatt.


*) In der Stadt 50 Meter, Landstraße 150 Meter, Autobahn 250 Meter. Na, wer hätte das noch gewusst? 😉

Kategorien: Motorrad, Spielzeug | 4 Kommentare

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4 Gedanken zu „Schnappdreieck

  1. Interessante Mod, hast du gut gemacht 👍🏻
    Kleiner Tippfehler: Der Hersteller ist secureYOU 😎
    Und danke für den Backlink 😊

    Gefällt 1 Person

  2. Ah, danke für die Ergänzung

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  3. motorrado

    Danke für den erhellenden Testbericht und die guten Tipps im verlinkten Beitrag!
    Ich nutze bislang einen fluoreszierenden Helmüberzug und bin finde das Teil sehr praktisch, da es sich sehr klein zusammentüddeln und so in der vordersten Ecke des Tankrucksack-Klarsichtfachs verstauen lässt. So die Leuchtdioden meines Helmes zufällig geladen sein sollten, könnte ich im Falle eines Falles zusätzlich das „Disco-Licht“ einschalten. 🙂
    Hoffe aber natürlich, es nie brauchen zu müssen!

    Für alles andere habe ich auf Pudding-Touren leider keinen Platz. Ich glaube fast, je neuer das Mopped, desto weniger Platz unter der Sitzbank.

    Dein gepimptes Warndreieck klingt jedoch sehr praktikabel! Solltest Du vielleicht in Serie anbieten…?

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  4. Thom

    Hallo Susy,

    „Ich glaube fast, je neuer das Mopped, desto weniger Platz unter der Sitzbank.“ Das ist leider eine Tatsache. Was ich nicht alles bei meiner Fazer unter der Sitzbank hatte… Damit ist jetzt der Tankrucksack voll!

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