Verbimmelt

Endlich läuft wieder „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“ (#IBES) im Fernsehen. Hellyeah! Ich bin ja ein Riesenfan der Grimmepreisprämierten Show, die auf hohem Niveau die Sozialexperimente kommentiert, die sie selbst veranstaltet. In den zwei Wochen, die IBES läuft, kann man mehr über Gruppendynamik und Geisteskrankheiten erfahren als in drei Semestern Sozialpsychologie. Die gerade gestartete achte Staffel verspricht besonders spannend zu werden, sind doch ein paar besonders krawallige D-„Promis“ im Camp.

Die Rolle der Doppel-D-Promi fällt in dieser Staffel Melanie Müller zu. Die Leipzigerin mit den Siliconbrüsten wird wegen ihrer platinblond gefärbten Haare auch gerne als „Zonenmarilyn“ verspottet. Erstaunlicherweise kam ausgerechnet die Frau, an der nichts echt ist, von der ganzen Bande am natürlichsten rüber. Sie scheint sich auch wenig Illusionen über ihrer Rolle zu machen. „Ich bin halt die übliche Alte ausm Trash-TV“, sagt sie, auf ihre bisherige „Karriere“ angesprochen.

Die bestand darin, in einer RTL-Flirtshow mitzuspielen und vorher ein paar Pornos zu drehen. „SwissPorn“, übrigens. Ich wusste ja gar nicht, dass Schweizer überhaupt Sex haben, geschweige denn, dass dort Pornos gedreht werden. Vielleicht ist das eine Erklärung dafür, dass in Leipzig nach Darstellerinnen gesucht werden muss. Schweiz? Ist das nicht das Land, wo alle bis zum Stillstand gemütlich sind und nie in den Quark kommen? Ist den langsamen Schweizern Sex nicht viel zu anstrengend? Und tatsächlich: Geschlagene 90 Minuten rubbelt sie am nur halb erigierten Winzgenital eines dicken, behaarten Mannes herum, der sich kaum bewegt und vermutlich mittendrin eingeschlafen ist. So genau ist das nicht zu sehen, es gibt nämlich über die ganze Laufzeit nur eine Kameraeinstellung. SwissPorns Filmchen mit Melanie Müller gehören zum langweiligsten und unerregendsten was man sich überhaupt vorstellen kann. Exakt so hätte ich mir Schweizer Pornos vorgestellt, wenn man mich gefragt hätte, was ich mit dem Ausdruck verbinde.

Aber zurück zum Thema Dschungelcamp und Melanie Müller. Besonders schön fand ich den Ausdruck, mit dem sie den Heulkrampf einer neurotischen Mitinsassin kommentierte: „Die is ja ganz schön verbimmelt“.

Dazu muss man anmerken, dass Frl. Müller einen Leipziger Zungenschlag nicht ganz verbergen kann, und mit DEM hört sich „Verbimmelt“ gleich noch mal viel besser an. Aber auch ohne Ostakzent ist „verbimmelt“ ein tolles Wort, das man bei nahezu jeder Gelegenheit verwenden kann! Ich finde, „verbimmelt“ sollte unbedingt Einzug in den Alltag halten. Deshalb an dieser Stelle Aufruf und Hausaufgabe für alle Blogleserinnen und -leser: Benutzt heute mindestens ein Mal „verbimmelt“ im Gespräch mit einem anderen Menschen! Zusatzaufgabe: Alle Leserinnen und Leser mit Twitteraccount schreiben einen Tweet, in dem #verbimmelt vorkommt. Vielleicht bekommen wir das sogar in die Trending Topics?

Kategorien: TV-Serie | 9 Kommentare

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9 Gedanken zu „Verbimmelt

  1. Was mich an Hochhäusern schon immer stört ist die gigantische Klingelanlage und die unleserlichen Namensschildchen, wie schnell hat man sich da mal verbimmelt, wenn man die Brille im Auto vergessen hat. // ich bin raus – nun ihr.

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  2. zimtapfel

    Herr Silencer! Ich weiß nicht, was mich mehr schockiert – das es eine Pornounterkategorie namens SwissPorn gibt oder das Sie sich solcherart Machwerke ansehen.
    Ja ich weiß, ausschließlich aus medienwissenschaftlichem Interesse und zu Forschungszwecken.

    Verbimmelt. Ich denke, ich werde das morgen in ein Buchungsgespräch einfließen lassen.

    Rüdiger, ich befürchte, hier in den Kommentaren zählt es nicht.

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  3. ja …. hast ja Recht, ich wusste es schon, während der Finger sich zum klicken senkte, das wird so nichts. *sigh

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  4. Rüdiger: Guter Versuch, aber was Frau Zimt sagt 🙂

    Zimtapfel: wie, bereiten Sie sich nicht auf IBES vor, indem Sie das Gesamtwerk der Teilnehmenden studieren??! Ich habe im Vorfeld sogar Musik von Wendler gehört. Drei Tage hat es gedauert, bis meine Ohren aufgehört haben zu bluten. Was tut man nicht alles im Namen der Wissenschaft.

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  5. ein Freund von mir freut sich das ganze Jahr auf diese Sendung. Ich habe sie mir nur einmal angesehen das hat gereicht. Für mich müssen solche Die sich auf diese Show eingelassen haben total verbimmelt sein. Um jeden Preis jeden Tag durchgebimmelt zu werden und sich zum Affen machen. Übrings Silencer… auf der Line bei BU habe ich die Erfahrung gemacht das die Gespräche mit Österreichern sehr schnell vorbei sind und die mit den Schweizern tatsächlich laaaaaaannnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnngggggggggggggggeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee dauern weil die so lange brauchen bis sie kommen. Außer einem mit dem ist das total sinnlich. Aber das ist ja auch ein „Pferdeflüsterer“

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  6. Ich mag den Glatzeder. Wie der der hysterischen Blonden die Umarmung verweigert hat: großartig.

    Vom Wendler habe ich noch nie ein Lied gehört und beabsichtige nicht, das zu ändern.

    Bei Pornomelanie finde ich am erstaunlichsten, dass sie in Natura hübscher ist als in Form einer schlechten Monroekopie.

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  7. zimtapfel

    Von SwissPornMelanie bin ich ohnehin am meisten überrascht, also positiv überrascht. Hatte ich vor Beginn noch erwartet, sie würde in dieser Staffel die Sarah Dingens geben, entpuppt sie sich nun als sagenwirmal ganz patente Person mit sehr reellen Auffassungen von der ganzen Angelegenheit. Und Sarah Dingens hat in Larissa a.k.a. Ösi-Hysteria eine mehr als würdige Nachfolgerin gefunden.
    Und Herrn Glatzeder verehre ich ja mit jedem Abend mehr. Diese herrlich süffisanten Sprüche voller versteckter kleiner Gemeinheiten. „Man tritt ja nicht auf einen Regenwurm, der schon angetreten ist“, verbunden mit der Bitte an die Zuschauer, Larissa doch nicht schon wieder auszuwählen. Bruarhuarhuar! (Nur das mit seinem Gehänge gestern, das hätte nun wirklich nicht notgetan.)

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  8. Ach je, was habe ich eben Zeit verbimmelt, um mir mal ein Bild von Larissa aus „Top Model“ Zeiten zu machen. Es scheint, dass die Diva erst deutlich später aus ihr herausbrach. Vielleicht Drogen? Ich konnte mir verständlicherweise nur TV-Clips anschauen, in denen nicht die fiese miese Klum vorkommt.

    Ich sah die Melanie neulich erstmals beim Promishoppen und fand sie dort ausgesprochen doof und dreist. Im Camp macht sie einen besseren Eindruck. Dies trifft sogar auf Jochen Brendel zu, den ich beim Promishoppen unerträglich fand.

    Müsste ich tippen, würde ich auf Herrn Glatzeder tippen. Er wirkt einfach, als habe er schon viel gesehen und erlebt und als könne ihn selbst Larissa nur erstaunen, nicht aber erschüttern.

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  9. Leandrah: Ja, man mag es oder nicht. Dein Erlebnis mit den Schweizern bestätigt klassische Vorurteile auf´s Schönste 😀

    WdW: Drugs and Fame are always to blame.

    Zimt: Ja, stimmt. Die sieht auch ungeschminkt wirklrich hübsch aus. Und Glatzeder hat wohl in Ironie gebadetet, zumindest trieft er vor selbiger.

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