Tips für Paris

Tips für Paris

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Wissenwertes über die französische Hauptstadt:

1. Gute Tage, schlechte Tage
Montag und Dienstag sind Shoppingtage. Grund: Am Montag haben fast alle Museen und Sehenswürdigkeiten geschlossen, nur der Louvre ist geöffnet. Will man den besuchen, sollte man früh dort sein, ab Mittags bekommt man keinen Fuß mehr auf den Boden. Am Dienstag hat der Louvre geschlossen, und die Touristenmassen, die er normalerweise absorbiert, stürmen die geöffneten Sehenswürdigkeiten. Was man am Dienstag auf keinen Fall tun sollte: Katakomben oder Versailles besuchen wollen. Beides ist selbst außerhalb der Saison völlig überlaufen.

2. Essen und Trinken

  • Auch in der Nähe der Sehenswürdigkeiten gibt es erstaunlich wenige Stellen, an denen man zu vernünftigen Preisen (weniger als 3 Euro) eine kleine Flasche Wasser bekommt. Besser immer eine mitnehmen.
  • In Frankreich geht man nicht in ein Restaurant und sucht sich selbst einen Platz. Man wird beim Personal vorstellig und lässt sich platzieren. In Paris wird man beim Personal vorstellig und muss warten bis es aufhört einen zu ignorieren, also die Streiterei mit den Kollegen beendet oder die Untersuchung eines interessanten Flecks an der Wand beendet hat.
  • Kaffee: Wie in Italien. Nimmt man den Kaffee im Stehen an der Bar ist er am günstigsten. Setzt man sich, kommt eine Platzgebühr und Bediengeld hinzu, so dass aus einem Euro für einen Espresso 2,20 Euro werden.
  • Trinkgeld: Man lässt sich passend wiedergeben, Trinkgeld ist im Preis schon enthalten (weil NIEMAND pariser Bedinungen freiwillig ein Trinkgeld geben würde). Aufrunden oder Aufstocken des Rechnungsbetrags ist nicht üblich und irritiert nur. War man mit dem Service exorbitant supergut zufrieden (was in Paris nicht möglich ist), lässt man ein paar Münzen auf dem Tisch liegen wenn man geht.

3. Verkehr

  • Mit dem eigenen Auto anreisen ist Quatsch. Pariser Stadtverkehr ist die Hölle, die Einbahnstraßen und wundersame Spurvermehrungen stehen dem Verkehr in Rom in nichts nach. Es gibt keine Parkplätze, dafür jede Menge abgerissene Außenspiegel. In Paris ist das Auto ein Gebrauchsgegenstand, und Parkrempler sind egal. Dementsprechend verbeult sehen die Kisten auch aus, und als Tourist braucht man keine Gnade zu erwarten.
  • Metro: Das Verkehrsmittel der Wahl. Statistisch gesehen ist man nie weiter als 500 Meter von einer Haltestelle weg. Das Liniensystem ist Farb- und Nummerncodiert, die Richtungen sind nach den Endstationen benannt. Einfacher geht es nicht. Unbedingt einen Metroplan besorgen (gibt es an den Infohäusschen gratis), der ist der wichtigste Ausrüstungsgegenstand bei einer Parisreise!
  • In Paris gibt es 5 Tarifzonen. Die Innenstadt ist Zone 1 und 2, alle Metrostationen, selbst die weit entfernten, liegen in Zonen 1-3. Versailles ist Zone 4, die Flughäfen Zone 5. Als Touri braucht man in der Regel nur Zone 1-2!
  • Es gibt in der Metro Klappsitze. Wenn es zu Stoßzeiten voll wird, steht man auf um mehr Platz zu machen!
  • Tickets werden an die Eingängen zur Metro in eine Metallsäule neben einem Tor gesteckt. Es verschwindet im Schlitz und kommt weiter vorne wieder raus. Man nimmt es an sich (nicht wegwerfen!) und geht durch das Tor. Man kann beliebig oft innerhalb der Metro umsteigen.
  • In Paris verkehrt nicht nur die Metro, sondern auch Züge (RER) und eine Seilbahn (zum Montmartre). Die Nahverkehrstickets sind auch für Seilbahn und RER gültig und öffnen auch die Toiletten in den Bahnhöfen!
  • Tickets zieht man an den grünen Automaten, über denen “Tickets & Navigo” steht. Steht da nur “Navigo”, ist man dort falsch. Zahlung erfolgt in Münzen oder per Kreditkarte. Die Automaten lassen sich auf Deutsch einstellen und benutzen.
  • Einzelfahrscheine kosten 1,70 Euro und gelten für beliebig viele Umstiege, so lange man die Metro nicht verlässt. Es gibt ein “Carnet” (Heftchen) mit 10 Fahrscheinen für 1,37(!) Euro pro Stück. Nicht kaufen sollte man vom deutschen Schaffner im Zug nach Paris – bei der DB kosten die Metrotickets ab 2,00 Euro aufwärts.
  • Ein Tagesticket (“Mobilis”) für Zonen 1-3 kostet 9,05 Euro, für Zonen 1-4 (Versailles) 11,80. Ein Tagesticket lohnt sich also, wenn man mehr als sieben Fahrten pro Tag macht.
  • “Paris Visiter” ist eine Touristenkarte, bei der man zwischen 1, 2, 3 und 5 Tagen Gültigkeit wählen kann und die Anzahl der Zonen (1-3 oder 1-5) selbst festlegt. Mit dem Ticket bekommt man vielerorts Vergünstigungen auf Eintrittspreise. Das kann sich lohnen, muss aber nicht. Wer vorab viel Online gebucht hat, hat keinen Preisvorteil. Paris Visiter mit 5 Tagen Gültigkeit für Zonen 1-3 kostet 34,80 Euro.
  • Der Navigo-Pass ist eine Wochenkarte und sehr günstig (unter 20 Euro), man braucht aber ein Lichtbild, er lässt sich nur an den orangefarbenen Infohäuschen kaufen und gilt NUR von Montag bis Sonntag und muss dann wieder aufgeladen werden. Ist man also von Mittwoch bis Mittwoch in Paris, braucht man zwei Navigoladungen, das lohnt sich nicht.
  • Tip: Am günstigsten und flexibelsten dürfte das Carnet, das 10er Heft Fahrscheine, sein. Allerdings muss man dann halt mit Einzelkarten rumfummeln und muss dabei einigermaßen organisiert sein, welche man schon verbraucht hat und welche noch gültig sind.

4. Hotels

  • Hotels sind sehr teuer. Ausweichen in die Banlieue, die Vororte, sollte man trotzdem nicht. Der Ort, an dem man während eines Parisaufenthalts wohnen möchte, ist Montmartre: Ruhig, gemütlich, günstiger und schöner als der Rest. Ich habe sehr gute Erfahrungen in zwei Hotels in Montmartre gemacht (Siehe Karte). Von dort ist man mit der Metro in 15 Minuten an der Seine. Zeitweise sind die Hotels recht teuer, bei Booking.com gibt es immer mal wieder Angebote, auch die Hotels selbst machen ausserhalb der Hauptsaison Reduktionen, so dass man mit etwas Glück für ein Einzelzimmer nur ca. 60-70 Euro zahlen muss.
  • Frühstück im Hotel: Kann man sich sparen, ist in der Regel teuer (10 Euro aufwärts) und wenig gehaltvoll (1 Croissant, 1 Stück Baguette, 1 Kaffee). Lieber vor die Tür gehen und stilvoll in einem der allgegenwärtigen Cafés frühstücken, für 4-8 Euro bekommt man in der Regel was Vernünftiges.

5. Online buchen
Generell ist es immer eine gute Empfehlung vor der Reise online Tickets zu kaufen. Gerade in Paris sind die Warteschlangen SEHR lang. Aber Achtung: Die Franzosen bekommen Online nicht gut hin. Etliche Sehenswürdigkeiten verkaufen zwar über das Netz Eintrittskarten, ein Skip the Line ist aber nicht möglich und man steht wie alle anderen auch in der Schlange. Andere Sehenswürdigkeiten kann man vorab buchen und es gibt einen Extraeingang für Onlinebucher, aber das Ticket kann nicht zu Hause gedruckt werden, sondern man muss es in der Stadt an einem bestimmten Ort abholen.

  • Eiffelturm
    15 Euro, Website: http://www.toureiffel.paris/
    Gut: Vorab buchbar, Ticket lässt sich zu Hause drucken, Extraeingang für Onlinebucher (ein kleines Häusschen mit einer grünen Fahne am Nordosteingang).
    NICHT GUT: Nach dem Extraeingang steht man mit allen anderen in der Schlange im Turm, aber zumindest konnte man die abkürzen.
    Tip: Unbedingt drauf achten das man “Sommet” (Spitze) bucht, sonst kommt man nur bis zur zweiten Etage.
  • Versailles
    25 Euro all inkl. Tagespass, Website:http://billetterie.chateauversailles.fr/index-css5-chateauversailles-lgen-pg1.html
    Gut: Online Buchbar, zu Hause ausdruckbar. Zugang zum Schloss, den Gärten und den Lustschlösschen lässt sich auch separat buchen, dann ist´s günstiger.
    Nicht gut: Kein Extraeingang, man steht mit allen anderen in der u.U. kilometerlangen(!)Schlange.
    Tip: Eine Tour buchen. Die kostet 7 Euro zusätzlich, aber dadurch umgeht man nicht nur die Schlange, man sieht auch Räume, die normalerweise nicht zugänglich sind. Eingang für Touren ist im vorderen, rechten Gebäude noch vor dem Zaun, ganz schlecht ausgeschildert, hinter einer unscheinbaren, weißen Holztür.
    Tip: Nicht versuchen zu Fuß zu den weiter draußen gelegenen Gebäuden wie den Trianons zu kommen, wenn man nicht einen ganzen Tag Zeit hat. Das Gelände ist riesig, man braucht Stunden für den Weg. Entweder am SChloß einen Golfwagen buchen oder für 4 Euro die Bimmelbahn nehmen. Die fährt alle 10 minuten und ist Hop-On Hop-Off.
    Um nach Versailles hinzukommen nimmt man die Bahn RER C5 von Invalides nach Chateau Versailles Rive Gauche (alle 15 bzw. 30 Minuten, Fahrzeit 30 Minuten). Das normale Metroticket gilt nicht, man braucht eines für Zone 4. Am besten am Automaten ein Tagesticket (“Mobilis”) für Zonen 1-4 kaufen, dann hat man keine Probleme.
  • Louvre
    12 Euro. Tickets gibt es nicht über die Website des Louvre, sondern bei Drittanbietern, z.B. http://ticketmaster.fr
    Gut: Online buchbar, Extraeingang für Onlinebucher. Ticket ist den ganzen Tag gültig, man kann theoretisch zwischendurch rausgehen und später wiederkommen.
    Schlecht: Kein Ausdruck zu Hause, Ticket muss im Falle von Ticketmaster in einem Büro am Pont Neuf abgeholt werden.
    Tip: Online buchen und trotzdem früh da sein, die Schlange der Vorabbucher ist auch für Gruppen und kann lang werden. Unbedingt vorher überlegen, was einen interessiert, einfach nur durchschlendern ist nicht machbar. Für den Besuch mindestens 4 Stunden einplanen, eher den ganzen Tag.
  • Conciergerie und Saint Chapelle
    Website: http://de.parisinfo.com/
    Gut: Online buchbar, einzeln oder kombiniert. Kombiniert ist etwas günstiger.
    Schlecht: Abholung nur im Büro von Paris.Info in Pyramides. Kein Extraeingang, kein Skip the Line.
    Tip: Lohnt sich nicht, besser vor Ort kaufen.
  • Katakomben
    Gut: –
    Schlecht: Nicht Online buchbar. Stundenlanges Anstehen. Ab spätestens Mittags Wartezeit mindestens 4 Stunden, auch außerhalb der Saison. Ab 19.00 Uhr kein Einlass mehr.
    Tip: Sehr früh da sein, am besten um 09.00 Uhr (Öffnet 10 Uhr, Montags geschlossen). Nicht alleine anstellen, sondern mit mehreren, damit einer immer mal zur Toilette gehen oder Verpflegung holen kann.
  • Tour Montparnasse
    Website: http://www.tourmontparnasse56.com/de/
    Gut: Online buchbar, zu Hause druckbar
    Schlecht: Kein Einzeleingang für Onlinebucher, Mittags und Nachmittags lange Schlangen
    Tip: Kurz vor Sonnenuntergang dort sein. Dann sind die Wartezeiten kurz und das Erlebnis noch schöner.
  • Opera Garnier
    Website: http://www.cultival.fr/en/visites/the-opera-garnier-day-tour-01092014
    Gut: Online buchbar, zu Hause druckbar
    Schlecht: Man druckt nur einen Gutschein, der am ersten Fenster gleich gegenüber des Besuchereingangs gegen ein echtes Ticket eingetauscht werden muss. Das erste Fenster ist von der Schlange der normal Anstehenden verdeckt. Hat man eine Führung gebucht, steht auf dem Ticket ein Buchstabe. Man geht dann an allen Kassenschaltern vorbei in den großen, niedrigen, runden Raum mit den vielen Säulen, ganz am Ende des Ganges. An den Säulen stehen Buchstaben. Man stelle sich an die, deren Buchstabe dem auf dem Ticket entspricht und warte auf den Guide.
  • Notre Dame
    Website: http://www.notredamedeparis.fr/
    Der Zugang zur Kathedrale kost nüscht, ab 11.00 Uhr stehen die Schlangen stehen oft über den ganzen Vorplatz. Dabei ist das richtig interessante in der Straße links neben dem Gebäude, dort ist der Aufgang zu den Türmen. Die werden vom Staat gepflegt und kosten deshalb 8 Euro Eintritt. Hier dürfen immer nur 20 Leute auf einmal hoch, was immer und zu jeder Zeit zu Schlangen führt. Infos unter http://notre-dame-de-paris.monuments-nationaux.fr/
  • Père Lachaise
    Der große Friedhof mit den vielen Promis. Als Besucher tut man gut daran, hinter dem Haupttor die Straße hochzugehen, die erste Abzweigung links zu nehmen und auf der Rückseite des Verwaltungshauses, das nach 150 Metern auf der linken Seite liegt, nach einem Plan zu fragen.

6. Ermäßigungen

  • Es gibt einen “Museumspass”, der freien Eintritt und Skip the Line (falls verfügbar, das ist selten!) in 60 Museen und Sehenswürdigkeiten in und um Paris an 2, 4 oder 6 Tagen ermöglicht. Die Preis liegen zwischen 42 und 69 Euro. Man sollte sehr genau rechnen ob sich das wirklich lohnt. Mehr Infos hier.http://en.parismuseumpass.com/
  • Das Ticket “Paris Visite” ist nicht nur eine Dauerkarte für die Metro, sondern bietet auch Preisreduktionen von bis zu 30 Prozent auf Eintritte in Museen und Sehenswürdigkeiten. Mehr Infos hier.
  • Ab 19 Uhr sind im Centre Pompidou die Ticketautomaten ausgeschaltet, aber die Rolltreppe zum Aussichtpunkt noch offen. Man braucht dann keinen Eintritt dafür zu bezahlen und kann einfach so hochfahren.

6. Handy und Internet
Die Netzabdeckung in Paris ist absolut lökerig, egal bei welchem Anbieter. Man kann vorab Prepaid SIM-Karten für Mifis kaufen, und die sind auch besser als nichts, aber ordentliche LTE- oder HDSPA-Geschwindigkeit gibt es nirgends, 3G geht, wenn nicht zu viele Leute an einem Ort sind, aber manchmal fällt man aber tatsächlich auf 2G zurück. Vorab kann man Simkarten von Three oder Lebara hier bekommen: http://www.prepaid-global.de/

7. Reisezeit
In Paris ist es immer voll, egal wann man fährt. Im Februar und November ist die Packungsdichte bei Touristen geringfügig weniger hoch als im Rest des Jahres, im Juli und August ist dafür die Bevölkerungsdichte niedriger.

8. Post
Briefkästen sind knallgelb und tragen die Aufschrift “Poste”. Briefe bis 20 Gramm von Frankreich nach Deutschland kosten 1,35 Euro, Postkarten als “Lettre Prioritaire” 95 Cent (Stand Januar 2015, Tarifrechner auf http://www.laposte.fr/particulier/outils/calculateur-de-tarif). Briefmarken (timbre-poste) gibt es in den Läden zu kaufen die auch Postkarten führen, ansonsten in Tabakwarenläden.

9. Hilfequellen

  • Die Infoseite Nummer 1: http://de.parisinfo.com/
  • Denise Hilfeseite: http://help-tourists-in-paris.com/

10. Tips für Touren und Besichtigungen
…finden sich ab April im Reisetagebuch Paris an dieser Stelle.

Mehr Städtetips:
London

15 Gedanken zu „Tips für Paris

  1. Wow, diesen Beitrag möchte ich gern 16 mal (+/-) liken können. Ganz toll, extrem hilfreich. Ich habe Paris nicht geplant für die nächsten Jahre, werde es aber meiner Mutter weiterleiten.

    Hast du das alles besucht?!? Meine Touren erscheinen mir immer so inadäquat dagegen 😉 Dafür bin ich nur einmal mit der Metro gefahren und den Rest gelaufen (was du sicher trotzdem sehr viel gemacht haben wirst) (du solltest dir vielleicht so ein miband zulegen), und ich habe eine Konferenz besucht.
    🙂

  2. Wenn ich meinen Posteingang richtig deute HAST Du den 16 mal geliked 🙂 Dankeschön! Tatsächlich sind die größeren Städte ja nicht so ganz unkompliziert was manche Dinge angeht, und ich will einfach mal die Erkenntnisse von Vorrecherchen und Erlebnissen zusammenfassen. Sonst fange ich beim nächsten Besuch in der Stadt wieder damit an 🙂

    Die aufgeführten Attraktionen bilden nur einen kleinen Teil meines Besuchsprogramms ab, ich hatte sieben Tage plus eine Stunde Zeit in Paris.

  3. Ach, ich möchte gar nicht wissen wie es jetzt ist, nach den Anschlägen. Ich war im Oktober da, und was mit am meisten gefallen hat war die relaxte Atmosphäre – Metallscanner standen zwar überall rum, wurden aber nicht benutzt. Das ist jetzt bestimmt ähnlich restriktiv wie in London.

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